Beim Neve 1073 handelt es sich unbestritten um einen der berühmtesten Preamps aller Zeiten. Zusammen mit dem zugehörigen EQ bildet er den legendären Channelstrip, der seit fünfzig Jahren als Inbegriff für „musikalisch warmen“ Sound steht. In den vergangenen Jahrzehnten hat der britische Hersteller seinen größten Klassiker immer weiter modernisiert und technisch verbessert. Mit dem aktuellen OPX-Modell ist der 1073 endgültig im DAW-Zeitalter angekommen. Mit acht fernsteuerbaren Kanälen und umfassender I/O-Ausstattung empfiehlt sich der 1073OPX als äußerst kompaktes Hochleistungs-Frontend für das moderne Studio.
Der Neve 1073OPX vereint acht legendäre Preamps mit allen wichtigen Anschlussoptionen. Neben Combo-Buchsen für Mic- und Line/Instrumenten-Eingänge finden sich zusätzliche Mic- und Line-Ins sowie die Ausgänge in Form von rückseitigen Sub-D-Buchsen. So lässt sich der OPX fest in einer Studioumgebung installieren und bei Bedarf gleichzeitig spontan verkabeln. Schaltbare Phantomspeisung, Impedanzanpassung, Low-Cut, Pegelabsenkung und Phasendrehung sorgen pro Kanal für Kompatibilität mit jedem erdenklichen Mikrofon- oder Instrumentensignal. Monitor-Ein/Ausgänge (XLR) ermöglichen das Zuspielen weiterer Signale sowie die Summierung und den direkten Anschluss eines Abhörsystems. Eine Software steuert sämtliche Funktionen via Rechner und verwaltet Presets. Die optionale Digital-Card macht den Neve 1073OPX zum achtkanaligen Hi-End AD-Wandler mit USB- und Dante-Kompatibilität.
Überall dort, wo mehrere Mikrofone oder sonstige Signalquellen gleichzeitig in kompromissloser Qualität aufgezeichnet werden sollen, bietet sich der Neve 1073OPX als äußerst kompakte und flexible Lösung an. Er findet seinen Platz sowohl in großen Recording-Studios als auch im ambitionierten Projektstudio. Dank Remote-Control und Digital-Option ist der 1073OPX perfekt auf die Bedürfnisse einer rechnerbasierten Arbeitsumgebung zugeschnitten. Sicher gibt es heute Preamps, die den 1073 zumindest am Messplatz übertreffen. Wer jedoch neben einem Höchstmaß an Klangtreue auch einen gewissen Vibe im Sound zu schätzen weiß, muss den britischen Klassiker unbedingt in die engere Wahl ziehen.
Die Firma Neve Electronics wurde im Jahr 1961 vom britischen Elektroingenieur Rupert Neve gegründet und machte sich innerhalb kürzester Zeit einen Namen als führender Hersteller von Studiomischpulten und -konsolen, Preamps und EQ’s. So entwickelte Neve 1964 für Philips Records den ersten Equalizer, der komplett auf Transistortechnik basierte und lieferte in den folgenden Jahren die Studiotechnik, mit der legendäre Alben von Künstlern wie Queen, Led Zeppelin, Deep Purple und unzähligen anderen aufgenommen wurden. Hierzu gehört auch der bis heute äußerst populäre und vielfach kopierte 1073 Preamp. Neben Neve Electronics gründete Rupert Neve 1985 die Firma Focusrite und 20 Jahre später die exklusive Marke Rupert Neve Designs. Seit der Fusion mit AMS (Advanced Music Systems) im Jahre 1990 lautet der Name der Firma „AMS Neve“.
Was wäre naheliegender, als den Neve 1073OPX direkt in ein rechnerbasiertes Setup einzubinden? Genau dafür ist die optional erhältliche Digital Option Card empfehlenswert: Sie wird einfach in den rückseitigen Slot des Neve 1073OPX eingesetzt und stellt neben Wordclock-In/Out einen USB- sowie zwei redundante Ethernet-Ports zur Verfügung. So lassen sich die gewandelten Signale mit bis zu 192kHz Samplerate direkt an den Rechner oder in ein Dante-Netzwerk übertragen. Diese Option ist vor allem dort besonders interessant, wo neben höchster Audioqualität auch Platzbedarf und Budget wichtige Rollen spielen – nicht zuletzt spart man einen externen 8-Kanal-Wandler.
Fernsteuerung via Software
Mit der Remote-Control-Software wird der Neve 1073OPX Total-Recall-fähig. Die, auf einem angeschlossenen Mac oder PC installierte Software ermöglicht die Steuerung sämtlicher Funktionen von bis zu acht kaskadierten 1073OPX, inklusive des Monitorsignal-Routings. Auch Presets lassen sich verwalten. So kann man einen oder mehrere Neve 1073OPX bei Bedarf problemlos im Aufnahmeraum installieren oder gar in den Maschinenraum verbannen und von der Regie aus bequem steuern.