Einsatzzweck und Anforderungen: Jugendarbeit, Liedbegleitung, unplugged in Kirchen und großen Gemeinderäumen, ab und an auch mal draußen. Unteres Preissegment, weil schnell mal was dran kommen kann und mit genug Wums, um unplugged eine schnarchige Gemeinde anzuschieben oder Konfis aus dem Halbschlaf zu reißen. Bisher keine Erfahrungen mit 12saitigen. Fazit vorab: Baton Rouge lässt Ibanez vom Sound links liegen.
Ibanez PF1512-NT:
+ Top verarbeitet, hochwertig anmutendes Finish und Lackierung
+ sehr gut eingestellt, gute Saitenlage
+ gute Mechaniken, stimmstabil
+ Griffbrett wirkt etwas schmaler, lackierter Hals, dadurch flüssig und leicht spielbar
--- Bei meinem Exemplar mit der Werksbesaitung ABSOLUT KEIN BASS. Höhen brillant und "zwölfsaitig" aber fast kein Schwingen des Resonanzkörpers. Auch nicht bei offenem E-Dur mit Plek und Korpus auf dem Hüftknochen. Ich würde sagen, das Ding ist totlackiert... hatte sowas mal bei der Schlagplatte eines selbstgebauten Cajóns, da war auch nix mehr mit schwingen. Schade! Das ist mir, auch für das bisschen Geld, zu wenig Klang
+- der Gurtpin ist schon befestigt - und zwar direkt im Hals-Korpus-Übergang nach UNTEN zeigend; legt man die Gitarre hin, so liegt sie nicht auf dem Korpus sondern steht auf diesem Ding... schont vielleicht den Korpus vor Kratzern, andererseits sammeln sich dann beim Transport eine Menge Kräfte an diesem Punkt... keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist
Baton Rouge L1LS/D-12
+ Gut verarbeitet, Sattel nach oben hin etwas scharfkantig (bei E-Dur und A-Moll merkt man's, werde die Ecken fein abschleifen)
+ sehr gut eingestellt, gute Saitenlage
+ gute Mechaniken, stimmstabil
+ mal keine Lackierte Oberfläche, sondern offenporiges Holz... sehr schick und dadurch
+++ SOUND!! Wow... genauso habe ich mir das vorgestellt, das ganze Instrument schwingt und füllt den Raum mit einem laaangen Sustain. Weniger Höhen als bei der Ibanez aber viel runder, klanglich eine andere Liga, obwohl der Korpus bei der Ibanez sogar etwas dicker ist
+ Zweiter Gurtpin beigelegt aber nicht montiert
- Kleiner Wermutstropfen: Der Hals fühlt sich breiter an als bei der Ibanez und ist nicht glatt lackiert, dadurch nicht ganz so leicht zu spielen
Fazit: Obwohl ich die Baton Rouge dank Angebot bei Thomann sogar günstiger geschossen habe als die Ibanez und die lackierte Ibanez sogar dicker ist, gewinnt Baton Rouge in meinen Ohren mühelos das Rennen. Tolle Gitarre für echt wenig Kohle. Die Kopfplatte im "Lauten"-Design finde ich auch mal was anderes, aber das ist ja Geschmackssache.