Anfang der 80er-Jahre bot das System eines großen japanischen Herstellers einen preisgünstigen Einstieg in die modulare Welt. Da es vor allem im Synth-Pop-Bereich von Musikern und Bands wie Vince Clarke, Depeche Mode, Tears For Fears und Human League sehr prominent eingesetzt wurde, entwickelte es sich zu einem begehrten Klassiker, für den man heute Vintage-Preise zahlen muss. Behringer bringt diesen modularen Synthesizer mit seinem System 100 nun im Eurorack-Format zurück und ermöglicht so auch einer neuen Generation den günstigen Einstieg in den Modular-Synthie-Bereich. Das Modul 297 mischt, bearbeitet und erzeugt Steuerspannungen (CV). Jede Sektion ist dabei doppelt vorhanden und alle Funktionen können unabhängig voneinander für unterschiedliche Aufgaben genutzt werden.
Das Modul 297 verfügt über drei unterschiedliche Funktionen in doppelter Ausführung. Der CV-Mixer mischt vier Signale, die dann normal und invertiert an zweimal zwei Ausgängen abgegriffen werden können. Werden die Kanäle 3 und 4 nicht gepatcht, generieren sie kontinuierliche, regelbare CV-Signale von bis zu +10V bzw. -10V, die als Offset-Spannungen fungieren. Verwendet man die Kanäle 3 und 4 für externe Signale, ist die interne CV inaktiv. Dann greift die separate CV-Quelle eine kontinuierliche, regelbare Steuerspannung ab. Die Portamento-Sektion regelt die Dauer bis zum Erreichen des Maximalpegels des anliegenden Signals in einem Bereich zwischen 10ms und 3sec. Diese Funktion kann wiederum mit einem CV-Signal, zum Beispiel von einem Sequenzer, von außen gesteuert werden.
Die Module des Behringer System 100 sind eine gute die Grundlage für einen günstigen Einstieg in die modulare Welt. Fast alle Module der Serie sind entweder dual ausgeführt oder kombinieren bis zu vier Funktionen miteinander, was die ohnehin preiswerten Module noch attraktiver erscheinen lässt. Mit einem vergleichsweise geringen Kostenaufwand stellt man sich so ein Basissystem zusammen und erweitert es bedarfsweise einfach nach und nach. Außerdem ist das System 100 eine einmalige Gelegenheit für Synth-Pop-Fans, die schon immer mal das Originalsystem spielen wollten. User können so nicht nur ein Wunsch-System 100 nach den eigenen Vorstellungen frei zusammenstellen, sondern es auch durch Eurorackmodule mit anderen Konzepten sinnvoll ergänzen.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Die CV-Mischer führen mehrere Steuerspannungen zusammen, um sie an ein gemeinsames Ziel zu leiten. Einige Module besitzen für bestimmte Funktionen aber oft nur einen CV-Eingang. Soll diese Funktion dann gleichzeitig oder abwechselnd von einer Hüllkurve, einem LFO und einem Sequenzer moduliert werden, patcht man einfach den CV-Mixer davor. Über die invertierten Ausgänge steht alternativ noch das um 180° versetzte Signal zur Verfügung, mit dem eine gegenläufige Modulation erfolgt. Die Hauptfunktion des Portamento (Glide / Slide) ist die Bearbeitung der Key-CV zur Tonhöhensteuerung eines VCOs. Daneben modifiziert es aber auch ein Rechteck (LFO) zum Trapez oder glättet Sample-and-Hold-Signale.