Anfang der 80er-Jahre bot das System eines großen japanischen Herstellers einen preisgünstigen Einstieg in die modulare Welt. Da es vor allem im Synth-Pop-Bereich von Musikern und Bands wie Vince Clarke, Depeche Mode, Tears For Fears und Human League sehr prominent eingesetzt wurde, entwickelte es sich zu einem begehrten Klassiker, für den man heute Vintage-Preise zahlen muss. Behringer bringt diesen modularen Synthesizer mit seinem System 100 nun im Eurorack-Format zurück und ermöglicht so auch einer neuen Generation den günstigen Einstieg in den Modular-Synthie-Bereich. Das Modul 305 verfügt über einen 4-Band-Equalizer, einen 4-Kanal-Mixer und eine Output-Sektion. Es bringt damit alle benötigten Komponenten mit, die nötig sind, um das Modularsystem an ein Audiointerface oder ein großes Mischpult anzuschließen.
Der parametrische 4-Band-EQ wird wahlweise separat über eigene Anschlüsse oder im Kanal 1 des Mixers genutzt. Pegel, Breite und Frequenz der Bänder sind einstellbar, während der Bypass-Schalter den Equalizer deaktiviert. Die vier Kanäle des Mixers verfügen über Panpots, wodurch sich die Sounds am Stereo-Ausgang im Panorama verteilen lassen. Wer möchte, greift den Ausgang alternativ auch in Mono ab. Für einen problemlosen Anschluss an externes Equipment übersetzt das Modul den Ausgang auf 6,3mm-Klinkenbuchsen. Parallel verfügt es über eine separat regelbare Kopfhörerbuchse. Möchte man die Stimmung der System-VCOs überprüfen, aktiviert man den Tuning-Oszillator des Moduls 305. Er verfügt über drei feste Frequenzen und einen regelbaren Pegel.
Die Module des Behringer System 100 bilden die Grundlage für einen günstigen Einstieg in die modulare Welt. Beinahe alle Module der Serie sind entweder dual ausgeführt oder kombinieren bis zu vier Funktionen miteinander, was die ohnehin preiswerten Module noch attraktiver erscheinen lässt. Mit einem vergleichsweise geringen Kostenaufwand stellt man sich so ein Basissystem zusammen und erweitert es bedarfsweise einfach nach und nach. Außerdem ist das System 100 eine einmalige Gelegenheit für alle Synth-Pop-Fans, die schon immer mal das Originalsystem spielen wollten. User können sich damit nicht nur ein Wunsch-System 100 nach den eigenen Vorstellungen zusammenstellen, sondern es auch durch Eurorackmodule mit anderen Konzepten sinnvoll ergänzen.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Erzeugt man mit dem Modularsystem parallel mehrere Sounds und speist externe Signale ein, führt der Mixer des 305 sie zusammen. In Kanal 1 hebt der parametrische EQ komplexe oder kritische Sounds, wie etwa den Drumbeat oder den Leadsound, besonders hervor und optimiert sie auf Wunsch. Die Fader verwandeln das Modul in einen Performance-Mixer, indem sie die Sounds, Sequenzen und Drums eines Track durch intuitives Ein- und Ausblenden on-the-fly arrangieren, wie es in der Dance- und Electronic-Szene üblich ist. Der separat regelbare Kopfhörerausgang ist speziell bei Live-Gigs und Jam-Sessions nützlich, weil er es erlaubt, das System ab- bzw. vorzuhören, wenn die Kanäle am nachfolgenden Mischpult stumm geschaltet sind.