Mit den Modulen der 900er-Serie von Moog begann in den 60er Jahren der kommerzielle Synthesizerbau. Sie waren u.a. Grundlage für die Synthesizer Ic, IIc, IIIc/p und später für System 55, 35 und 15. Auch die Schaltungen des berühmten Minimoog basierten darauf. Mit den 900er-Modulen wurde das Prinzip des spannungsgesteuerten Oszillators ebenso wie die legendäre Schaltung des Ladder-Filters und auch die grundlegenden Konzepte von Hüllkurve, Noise Generator und VCA erstmals als ganzheitliches System realisiert. Behringer hat eine Auswahl der wichtigsten 900er-Module neu aufgelegt und dabei die Schaltungen historisch korrekt nachgebildet. Somit wurden auch Besonderheiten wie der S-Trigger und Module wie der VCO-Driver übernommen, was heutzutage im Euroracksektor zwar nicht mehr angewendet wird, sich aber dennoch problemlos integrieren bzw. anpassen lässt.
Der Frequenzbereich des Moduls 921B ist so weit gefasst, dass es gleichermaßen als Audiooszillator wie auch als LFO eingesetzt werden kann. Der Range-Drehschalter deckt allein fünf Oktaven ab, zwei weitere Oktaven lassen sich über den Frequency-Regler erreichen. Im Lo-Modus arbeitet das Modul im Subaudiobereich. Sowohl die Ansteuerung der Pitch-CV als auch der Pulsbreite erfolgt über den Oscillator Driver 921A. Über die Link-Buchsen lassen sich diese Signale an bis zu zwölf Module 921B stimmstabil weiterleiten. Über einen AC- und einen DC-Eingang kann die Tonhöhe für Vibrato, Bending oder FM moduliert werden. Der Oszillator generiert die vier Standardwellenformen, die an vier Ausgängen parallel anliegen. Die Sync-Funktion ist kein eigentlicher Hard/Soft-Sync, sondern entspricht technisch einem Phase Locked Loop und ermöglicht das phasenstarre Spielen mehrerer 921B-Oszillatoren.
Modularsynthesizer wie das Moog System 55 und selbst dessen kleinere Varianten System 35 und System 15 waren schon seinerzeit sehr teuer und auch heutzutage sind diese Ikonen sowie die Nachbauten unterschiedlicher Hersteller mit immensen Kosten verbunden. Behringer macht diese absolute Legende für jedermann erschwinglich und mit der Portierung in das Eurorack-Format lässt sich ein System deutlich kompakter und somit auch portabel aufbauen. Fans von den Pionieren der elektronischen Musik ist es hiermit möglich, einen eigenen Modularsynthesizer, wie ihn W. Carlos, Keith Emerson, Klaus Schulze u.v.a. einsetzten, selbst zu konfigurieren, die speziellen Eigenheiten des Vintage-Systems zu erfahren, ihn im eigenen musikalischen Kontext einzusetzen und sogar mit weiteren Eurorackmodulen interagieren zu lassen.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Da das Modul 921B nur zusammen mit dem Driver 921A sinnvoll als VCO eingesetzt werden kann, liegt bei der Anwendung das Augenmerk auf den Besonderheiten, die sich aus dieser Kombination ergeben. Die gemeinsame Steuerung mehrerer VCOs durch den Driver ist nicht nur für Unison- und Chord-Sounds nützlich, sondern kann über den "Sync" auch für additive sowie FM-Sounds genutzt werden. Der Phase Locked Loop ermöglicht eine phasenstarre Schichtung von mehreren unterschiedlich gestimmten Sinustönen, die dann als additive Obertöne fungieren. Mit Strong und Weak lässt sich dabei festlegen, wie weit die "locked" Abweichung vom Grundton möglich ist. Bei größeren Abweichungen und entsprechender Modulation erhält man jedoch auch einen Sound, der dem klassischen Hard-Sync ähnelt.