Nachdem hier auf der Homepage immer danach gebettelt wird, habe ich mir diesem Sonntagmorgen ein Herz genommen und versuche mich mal.
Es ist sehr, sehr sehr schwierig für mich, auch weil ich noch nicht zuviel damit gemacht habe. Andererseits habe ich direkten Vergleich zu anderen Kandidaten.
Riesig gut gefällt mir das Frontend und die Bedienbarkeit. Das ist top, einfach, effektiv. Verschiedene Artikulationen über Keyboard zu triggern, am wichtigsten für mich die Attacks, geht voll auf. Auch die Crescendo Sektion ist Klasse. Darum volle Punktzahl für Bedienung und Features.
Vor dem Sound noch zur Rechnerauslastung: Mir ist hier nichts negativ aufgefallen, aber dieser und andere Sampler laufen auf meiner neuen Kiste mit 64 bit Win 7, 4.3 GHz Quadcore und 32 GB RAM. Wie bei allen anderen Samplern und vor allem im Verbund derselben kann ich von Win 32 bit mit dem 3GB RAM nur dringendst abraten. Der alte Rechner steht bei mir nur noch rum und bedient im Bedarfsfall per Midi die wenigen VST Instrumente, die nur unter 32 bit funktionieren und sich auch nicht JBridgen lassen.
Nun zum Sound, natürlich am allerwichtigsten:
Der ist schon sehr Ok, reisst mich aber nicht ganz vom Stuhl. Ich betriebe CHH in einem Layer (d.h. schon jeweils separates VST Instrument, aber unisono) von fünf Instrumenten. Erstes ist CHH, zweites CHH eine Oktave höher. Dass geht auch per Key im ersten Layer, klingt aber dann nicht so und man kann in Midi dann keine natürlichen Abweichungen einbauen, auch nicht die Lautstärke so wie ich bisher gesehen habe. Dann kommen im Layer zusätzlich für Attacks noch zweimal Kontakt Sax & Brass und dann, erst spät dazu genommen, der Independence 3.0 mit einer Bläsersektion, der selbiges erledigt wie CHH.
Die Sounds vom CHH sind denen des Kontakt Sax und Brass durchaus überlegen (der Vergleich ist natürlich nicht auf diesen Layer bezogen, sondern allgemein), wenn man nur vom Sound ausgeht. Wenn man von den weiteren Möglichkeiten wie eben Crescendo etc. spricht, so würde ich Kontakt in etwa als die Sparausgabe bezeichnen, die anderen Features von Kontakt (z.B. Big Band) mal ausser Acht gelassen.
Subjektiv wie sonst was, aber gegen die Wucht und die rauhe Natürlichkeit von den Independence Bläsern hat CHH bei mir das Nachsehen. Das kann ein Nachteil sein, muß es aber nicht. Je nachdem, was man will. Independence kann für manche Zwecke auch zu grob klingen, da müsste man dann in Midi und/oder im Channelstrip ordentlich nacharbeiten.
Mein Fazit:
Ich denke, für etwas glattere, insbesondere Pop/Funk etc. Produktionen ein gutes, durchdachtes und sehr variables Instant Produkt, aber auch zu einem guten Preis.
Wenn man differenziertere Sachen will, dnn muß man über Midi und Channelstrip vielleicht genauso viel Aufwand treiben wie beim Independence, bloß kommt dieser von der eher ungestümen Seite, CHH dagegen mehr von der zahmen.