Nach langer Suche bin ich über die Hör-Sprech-Kombination beyerdynamic DT 797 PV gestolpert. Weitere Recherchen ergaben doch eine sehr interessante Möglichkeit, ein Headset zu erwerben, was klanglich, haptisch etc. in einer Liga spielt, die mir bisher fremd war.
Der eigentliche Grund meiner Zurückhaltung war die Tatsache, dass ich vorher hauptsächlich Headsets verwendete, die zwar fast preislich in der gleichen Liga spielten, aber mitnichten von der Leistung und Klang als "Highend" bezeichnet werden konnten. Dadurch war meine Meinung zu auf dem Markt verfügbaren Headsets doch sehr niedrig anzusetzen.
Nach diversen Videos, Testberichten etc. war es für mich erst einmal wichtig, die Frage eines Audiointerfaces oder doch einer internen/externen Soundkarte zu klären. Ich entschied mich für eine MOTU M4 Audiointerface und damit gegen eine Soundkarte, was sicher die bisher beste Entscheidung meines audiophilen Lebens war. Betrieben mit einem Sennheiser HD 598 machte sich allerdings Ernüchterung breit. Nicht beim Klang, der war spitze. Nein, beim Widerstand selbiger. Denn bereits bei den 80 Ohm der Sennheiser musste ich auf ca. 13:00 Uhr Lautstärkepegel am MOTU gehen. Wie würde das beim beyerdynamic DT 797 PV mit 250 Ohm aussehen? Reicht die Leistung des MOTU? Zweifel machten sich breit.
Niemand konnte mir so recht dabei helfen. Es ist schlichtweg unmöglich etwas hierzu in diversen Foren zu finden, außer subjektiven Aussagen.
Jedes menschliche Hörvermögen ist anders aufgestellt, meins beträgt heute ca. -20%, Tendenz fallend.
Ok, also das DT 797 PV bestellt. Thomann lieferte sehr schnell. Empfehlung an dieser Stelle. Ausgepackt, angeschlossen, dann der Aha-Moment. Pegel des Laustärkereglers für Kopfhörer am MOTU auf ca. 14-15:00 Uhr, Mikrofonpegel bei ca. 12-13:00 Uhr und ein sagenhafter Klang, fein gezeichnete Höhen und Mitten und ein „normaler“ Bass (nicht das typische sinnlose „BUMM BUMM“, Bässe kommen kräftig aber nicht übertrieben – die Verwandtschaft zum DT 770 lässt sich nicht leugnen), jede Nuance für meine Ohren verständlich, begeistert auf das Allerfeinste. Unverzerrte Sprachübertragung beim Kontakt über Discord, Teams etc., auch von meinen Gesprächspartnern attestiert, mit der Botschaft „auch haben zu wollen“.
Haptik weiß ebenfalls zu begeistern. Saubere stabile Verarbeitung. Sitzen perfekt, auch für Brillenträger absolut geeignet. Liegen gut, aber bequem an, so dass längeren Sessions nichts im Wege steht. Nach kurzer Zeit fühlt man die Kopfhörer nicht mehr als „Fremdkörper“. Sehr gut.
Und noch einen Satz zur Thematik Langlebigkeit. Ja, die Kopfhörer werden sicherlich einige Jahre überstehen, wenn man mit ihnen sorgsam umgeht. Zusätzlich gibt es diverse Ersatzteile von beyerdynamics, die das Leben des DT 797 PV um einige Jahre verlängern werden.
Es gibt allerdings zwei Kritikpunkte, die ich anmerken möchte. Diese sind zum einen, die Kunstleder-Ohrmuscheln, welche sich bei ausufernden Sessions mit einer unangenehm werdenden Wärmeentwicklung an den Ohren bemerkbar machen und zum anderen die recht kurzen Kabel von 1,50m. Einmal für den XLR-Anschluss des Mikrofons und 6,3mm Klinkenanschluss des Kopfhörers (ein Kabel wird aus den Kopfhörern herausgeführt und am anderen Ende auf 2 Stecker aufgesplittet), was leider nur mit Bastlerambitionen ausgetauscht werden kann, da es fest verbaut ist.
Die Ohrpolster werden jetzt gegen Velourpolster (in schwarz bei beyerdynamic erhältlich) ausgetauscht. Bezüglich der Kabellänge wird man sich entweder an den Kundendienst von beyerdymanic für einen eventuellen Umbau wenden oder mit Verlängerungskabeln leben müssen. Bis jetzt komme ich damit klar, aber irgendwie gefällt mir das noch nicht so richtig. Alles in allem „Jammern“ auf hohem Niveau, denn die „Dinger“ gebe ich nicht mehr her.