Der achtstimmige analoge Desktop-Synthesizer Black Corporation Xerxes MKII ist inspiriert durch den zwischen 1983 und 1987 produzierten Elka Synthex, der heute zu den Klassikern im Bereich der polyphonen Synthesizer gezählt wird und unter anderem durch seine Sync-Sounds und seine breiten Flächen populär wurde – zu hören beispielsweise bei Jean-Michel Jarre. Im Unterschied zum Original fällt der programmierbare, tastaturlose Xerxes MKII explizit kompakt und monotimbral aus. Die Klangerzeugung ist durchaus mit dem Original vergleichbar und offeriert pro Stimme zwei DCOs und ein Multimodefilter, einen VCA sowie je zwei Hüllkurven und LFOs. Auch der klangprägende analoge Choruseffekt fehlt nicht. Als modernes Instrument punktet Xerxes MKII mit MIDI-Kompatibilität, Anschlagsdynamik, polyphonem Aftertouch und sogar MPE. Die übersichtliche Bedienoberfläche bietet diverse Regler und Schalter, die einen direkten Zugriff auf die Klangformung gestatten.
Die achtstimmige Klangerzeugung des Black Corporation Xerxes MK II bietet zwei DCOs mit vier Standardwellenformen einschließlich modulierbarer Pulsbreite, die um Oszillator-Sync, Cross-Modulation, Puls-Amplituden-Modulation, Ringmodulation und Rauschen komplettiert werden. Das Filter basiert auf dem AS3320, einem Remake des Curtis CEM3320, und bietet alternativ einen Tiefpass mit 24dB/Okt-Flankensteilheit, zwei Bandpass-Betriebsarten (6 und 12dB/Okt.) sowie einen 12dB-Hochpass. Auf den chipbasierten VCA folgt in der Summe der dreifach schaltbare BBD-Chorus. Filter und VCA verfügen über skalierbare ADSR-Hüllkurven. Hinzu kommen zwei LFOs mit sechs Wellenformen, Sync und Delay-Parameter. Auch Portamento- und Unisono-Funktionen bietet er. Gegenüber dem Original wurde der Synthesizer durch den zweiten LFO, die Implementation von Anschlagsdynamik, Aftertouch und MPE erweitert. Gegenüber der Vorgängerversion wurde der VCA-Bereich sowie die Klangqualität via USB optimiert.
Der Black Corporation Xerxes MKII liefert charakterstarke Analogklänge, mit denen er sich von seinen Mitbewerbern abgrenzt. Neben Flächen und charakteristischen Sync-Sounds punktet der Synthesizer auch im Bereich der Bässe und der synthetischen Bläser. Man hat Zugriff auf zwei Preset- und neun User-Bänke à 128 Sounds. Die Hüllkurven agieren schnell für knackige und perkussive Klänge. Man erreicht über das Multimodefilter in den Bandpass- und Hochpassmodi eigenständige Klänge, die auch andere Frequenzbereiche in den Fokus stellen. Die Resonanz ist dabei fein abstimmbar und reicht bis zur Selbstoszillation. Auch der analoge Chorus ist ein Mehrwert und sorgt über die doppelte Pulsbreitenmodulation und einen regelbaren Drift-Parameter hinaus für zusätzliche Klangfülle. Die Klangfindung erfolgt über die großzügige Bedienoberfläche intuitiv und spielerisch – was Xerxes MKII gleichermaßen für den Einsatz im Sound-Design, den Studioeinsatz und die Bühne prädestiniert.
Bei der 2017 in Tokio durch den Entwickler Roman Filippov und dem heutigen Geschäftsführer Bob Akber gegründeten Firma Black Corporation handelt es sich um einen jungen japanischen Hersteller, der auf die Fertigung polyphoner Synthesizer mit klassischer Inspiration im Rack- und Desktop-Format spezialisiert ist. Die Geräte verstehen sich nicht als Kopien der Originale, sondern greifen wesentliche Elemente der Klangerzeugung bestimmter Klassiker heraus und nutzen diese für die Konstruktion eines modernen speicherbaren und MIDI-fähigen Instruments, der den Geist der inzwischen raren Originale in sich tragen soll. Gleichzeitig implementiert der Hersteller auch stets MPE-Funktionen, die noch über polyphonen Aftertouch hinausgehen. Die Produktion der Instrumente findet überwiegend in Japan und den USA statt.
Dank zahlreicher Regler und Schalter ist der Zugriff auf die Klangerzeugung des Black Corporation Xerxes MKII jederzeit zielgerichtet möglich, ohne das Display bemühen zu müssen. Somit wird die Klangformung Teil des musikalischen Ausdrucks, ganz wie es sich für einen Synthesizer gehört. Hinzu kommen Spielhilfen, die dem Elka Synthex fehlten: Anschlagsdynamik, polyphoner Aftertouch und MPE, mit denen sich dem Instrument über eine passende Klaviatur vortreffliche Expressivität verleihen lässt. Das gleichermaßen kompakte und leichte Desktop-Format erlaubt es, Xerxes MKII auch in kleineren Studios und als ergänzenden Klangerzeuger auf der Bühne zu nutzen – hier liefern die symmetrischen Ausgänge der Version 2 einen zusätzlichen Mehrwert. Ergänzend schafft die komplette Steuerbarkeit über MIDI-Controller die Möglichkeit einer kompletten dynamischen Klangkontrolle über die DAW-Produktionsumgebung.