Das Signal sollte vor-verstärkt in den Boss RV-6 laufen und macht sich von da an dann gut in einem nachgeschalteten Looper, so dass der Halltyp immer wieder gewechselt werden kann. Die Halltypen des Effektgerätes mischen sich gut mit anderen wie z.B. dem der Yamaha-MG-Mischpulte, um an den Loopgrenzen einen weichen Übergang zu ermöglichen. Dazu kommt ja noch die Akustik des Aufführungsraumes selber, entsprechend kann man verschiedene Effektanteile abmischen. Alle Halltypen des Boss RV-6 klingen sehr unterschiedlich, durchweg gut und differenziert und wirken nur in extremen Einstellungen etwas künstlich, was aber an einigen Stellen auch ein gewollter, verfremdender Effekt sein kann. Erfreulicherweise gibt es überhaupt kein Grundrauschen, weder bei eingeschaltetem Effekt, noch, wenn dass Signal durchläuft. Eine Begrenzung für die Verwendung mit Gesang sehe ich bei Shimmer: Hier kann ich den Effekt mit Tone-Regler bis max. 25% auf meine Stimme anwenden, danach klingt es mir zu sehr nach einer schwerfällig-zeitverzögert reagierenden Kirchenorgel. Vermutlich wurde dieser Shimmer-Effekt speziell für Gitarren entwickelt mit weniger klanglichem Spielraum als die anderen. Gut, dass man alle Halltypen mit Tone-Regler gut beeinflussen kann. Ich hätte mir noch mehr Spielraum gewünscht bei diesen Klangeinstellungen, aber für diese Preisklasse und für die Kompaktheit des Gerätes geht das voll in Ordnung. Man kann ja auch einen zusätzlichen Equalizer vor- oder nachschalten, je nachdem, ob man einzelne Loops oder den Gesamtklang formen möchte. Um live schnell reagieren zu können, bediene ich das erhöht positionierte Gerät (wie andere Effektgeräte auch) mit der Hand, nicht mit dem Fuß...sonst müsste sich der Sänger ja ständig bücken ;) Klare Kaufempfehlung für Singende, die ihren Hall als vielleicht wichtigsten Effekt fein regulieren und selber in der Hand behalten wollen, bevor er in den Gesamtmix kommt. Vorsicht vor Zischlauten und t-Artikulationen - diese werden natürlich extrem und mit hohen Spektralanteilen im Hall verstärkt. Verwendete Mikros: Sennheiser E-945 und E-935, die beide sehr neutral und wenig einfärbend den Klang ins Hallgerät geben.