Habe jetzt zum dritten Mal die Bedienungsanleitung durchgearbeitet und fühle mich immer noch nicht wie der Beherrscher der Maschine. Es sind ein paar Konzepte unklar, wobei auch das Manual zu oberflächlich bleibt.
Beispiel Memory-Modus: Wieso kann man zwei Presets zugleich laden? Eigentlich sollte in EINEM Preset doch der gesamte Gerätestatus abgespeichert sein. Wird nicht erläutert.
Beispiel Structure: Wie sind die Ein- und Ausgänge im Parallel-Modus 1 konkret miteinander verbunden? Dazu gibt es nur eine schematische Zeichnung, die den Unterschied zu Parallel-Modus 2 nicht erklären kann.
In beiden Fällen probiere ich im Detail immer noch aus, was sich die Entwickler konkret haben einfallen lassen.
Zum Display kann man als Entschuldigung nur anführen, dass man hier natürlich den Stand der 80er-Jahre nachempfinden wollte. Allerdings hatte das originale SDE3000 (welches ich mein Eigentum zu nennen die Freude hatte) längst nicht diese Menge an Parametern. Und so lernen wir im Jahr 2025 eine Art Klingonisch zu lesen, wenn es um die Einstellungen geht. Warum auch immer (Platzprobleme?) sind die Display-Segmente ohne jeglichen Zwischenraum nebeneinander platziert, so dass es im Play-Modus im Halbdunkeln schon schwierig ist, auf einen Blick einen bestimmten Parameter optisch vom Nachbarn abzugrenzen. Das Original besaß vier deutlich voneinander getrennte Display-Abschnitte.
Die Buttons liefern das gewünschte Nostalgie-Feeling zurück (würde mich kaum wundern, wenn es sogar das identische Baumuster wäre). Die Art der Bedienung mit den Wippen muss man halt mögen. Es gibt eine Beschleunigungs-Funktion für die Werteänderung (die linke Dreiecks-Taste dient sozusagen als Shift), so dass man bei größeren Sprüngen nicht so arg lange warten muss.
Doch alle Mühen werden völlig egalisiert durch den bombastischen Sound. Es klingt am Ausgang genau so spitzenmäßig wie damals, nur jetzt mit weniger Rauschen, und mit 2 Delay-Engines anstatt einer. Ich komme aus dem Grinsen kaum raus.
Dazu habe ich mir den BOSS GA-FC Fußschalter gegönnt, um noch spontaner mit den Effekten arbeiten zu können. Er ist die perfekte Ergänzung zum Delay. Bis ins Kleinste lässt sich konfigurieren, welcher Schalter was bewirken soll. Zusammen mit Buchse 1 kommen wir zusammen (beispielsweise) auf 8 zusätzliche Taster plus 2 Expression-Pedale - lediglich Klingonisch sollte man dafür lernen.