Die Cort KX307MS Open Pore Black ist preislich das Einsteigermodell unter den siebensaitigen Gitarren der KX-Reihe. Nichtsdestotrotz bietet sie ebenso eine Mehrfachmensur und entsprechend auch gefächerte Bünde. Wie ihre großen Geschwister ist auch diese Gitarre um einen Mahagonikorpus herum aufgebaut, der für einen warmen Grundsound und langes Sustain sorgt. Dazu passt auch die Optik mit offenporigem Finish und mattschwarzer Lackierung. Diese Gitarre kommt auf den Punkt. Entsprechend kommt sie ohne eine aufwendige Decke aus. Ihre Schlichtheit setzt sich bei der schwarz vernickelten Hardware fort, die das Bild der Kopfplatte und der beiden passiven, ebenfalls schwarzen Power Bar Humbucker ergänzt. Die Saitenführung über separate Reiter hinweg und durch den Korpus hindurch unterstützt die Trennschärfe und das lange Ausklingverhalten der Saiten.
24 Bünde machen die Cort KX307MS Open Pore Black zu einer passenden Partnerin für exzessive Soli. Wie der Hals, ist auch das Griffbrett aus geröstetem Ahorn gefertigt. Weil es nur leicht gewölbt ist, gehen Spieltechniken, die mehrere Saiten umfassen, leicht von der Hand. Davon profitieren Akkordwechsel, Arpeggios, Sweepings und lange Melodieläufe. Typisch für die KX-Gitarren sind ihre tropfenförmigen Griffbretteinlagen, die auch bei diesem Modell für Übersicht beim Spielen sorgen. Diese Gitarre ist technisch geradlinig und kommt ohne Firlefanz aus. Und so gibt es einen Volume- und einen Tonregler zum Regeln klanglicher Belange. Für die Pickup-Wahl ist hier kein Blade-Switch, sondern ein schwarzer 3-Wege-Kippschalter verbaut. Das passt zum modernen Auftritt der Gitarre.
Der Umstieg auf die Fan-Frets der Cort KX307MS Open Pore Black kann für Gitarristen eine gewisse Einarbeitung nötig machen. Deshalb ist die Gitarre eher etwas für Fortgeschrittene als für Anfänger, die ihre erste E-Gitarre suchen. Die von 648 bis 686mm reichenden Mensurlängen sind schon an kürzester Stelle länger als eine klassische ST-Mensur. Wer bereits Erfahrung mit Baritongitarren hat, könnte deshalb hier eventuell einen schnelleren Einstieg finden. In jedem Fall ist die Gitarre aufgrund ihrer Mensurlänge auch etwas für Musiker mit größeren Fingern. Denn auch ihre Sattelbreite ist mit 52,3mm sogar größer als bei manch anderer Siebensaitigen. Allergiker sollten daran denken, dass diese Gitarre eine Nickel-Hardware hat und die Umwindungen der tiefen Saiten des werkssaitigen Satz D'Addario EXL110 + NW059 ebenfalls Nickel enthalten.
Die südkoreanische Firma "Cort Musical Instruments" baut seit den frühen 1970er-Jahren Gitarren und hat sich seither zu einem der größten Gitarrenhersteller der Welt entwickelt. Während Cort in seinen Werken in Indonesien und China als sogenannter Erstausrüster auch preiswerte Instrumente für andere Hersteller mit Lizenz herstellt, hat sich die Firma seit den 1990er-Jahren vor allem der Eigenprodukten im Gitarren-, Bass- und Verstärkerbereich gewidmet. Dabei kam es gehäuft zur Zusammenarbeit mit vielen namhaften Künstlern, die teilweise eng in die Entwicklung der Produkte eingebunden waren: Larry Coryell, Matt Murphy, TM Stevens, Matthias Jabs, Gene Simmons, Jeff Berlin oder Frank Gambale, um nur einige von ihnen zu nennen. Unter dem Firmendach Cor-Tek produziert und exportiert der Hersteller nach eigenen Angaben pro Jahr über eine Million Gitarren und rund 300.000 Verstärker.
Mit der hohen Ausgangsleistung ihrer passiven Humbucker ist die Cort KX307MS Open Pore Black bestens geeignet für Metal und modernen Rock, denn ihr Sound ist auch ohne aktive Pickups aggressiv. Mit ihrer Optik passt sie besonders gut auch zu innovativen Genres wie Progressive Rock und Fusion Jazz. Wer ohne Tremolosystem auskommt und keine fancy Features benötigt, kann diese schnörkellose Multiscale-Gitarre für eisenharte Riffs ebenso einsetzen wie fürs Solieren. Und der attraktive Kaufpreis macht sie zu einer tollen Möglichkeit, in das Handling einer Multiscale-Gitarre hineinzufinden und zu schauen, ob eine Cort-KX zum eigenen Spielstil passt.