Jo. Bin genauso geflasht, wie so viele andere User im Netz.
Ich hab sehr viel Hoffnung in die Bestellung diesen Treters gesetzt, da ich lange auf der Suche nach 'nem guten, amtlichen HiGain-Pedal war. Richtung Britsch. Grob so 70er-90er.
Da es lange Hype unter den Herstellern war, "Plexis in a pedal" (meist eher Typ JTM45) noch und nöcher auf den Markt zu schmeißen, sah ich für mich kaum mehr Chancen, einen straighten, tighten halbwegs "modernen" und natürlichen HiGain-Zerrer zu finden.
Es wurden lange keine Treter in dieser Gain-Kategorie vorgestellt (mit Anspruch auf "Amp-like" tone).
Tretergrundlage ist bei mir ein komplett cleaner Fender Blues DLX.
D.h. der OD-Treter muß aus eigener Kraft einen neuen Kanal/Gundsound schaffen.
(Der Eddie VH Treter ist für mich z.B. kein ernsthafter Treter dieser HiGain-Riege. Zerrcharakter und Frequenzwiedergabe spiegeln nicht den Preis, den der Hersteller aufruft.)
Suhr Riot und Ratte hatte ich schon vor Jahren getestet und ausgeschlossen, da sie mir zu Distortion-mäßig stählern oder fuzzy(Ratte) klangen. JHS AT war mir auch nicht crunchy genug. ....wie schon andere Feedbacker schrieben: Für Soloanwendungen geeignet aber Rythmus macht kein Spaß.
Ich orientiere mich - was Overdrive-Sounds angeht - stark an Marshall Amps.
Hab früher JCM800s und 900er sowie einen JCM2000 DSL50 gespielt.
Mittlerweile ist der alte JMP (via G12H30 55HZ) eines Freundes meine Overdrive-Referenz. (nur halt arg laut!)
D.h. ich mag eine gewisse rauhe, erdige Tightness.
Ich mag sowohl den low-medium-Gain-Crunch der Rythmus Sounds des "Back in Black"-Albums, als auch unteren bis mittleren HiGain-Bereich, in dem sich Slash bei Guns'n' Roses bewegt.
Gain darf für mich auch gern mal die Reserven der 80er und 90er haben. Also deutlich und bissig.
Pearl Jam, Rage against the Mashine, Guns'n Roses, Alice in Chains, ....
Der Charakter eines Master-Vol.-Marshalls, der Preamp-Gainreserven hat, aber einen GEWISSEN TEIL des Growls durch die Endstufe generiert. D.h. Master-Volume auf "13-14 Uhr" für Rythm, auf 14 - 15:30h für Lead Sounds.
Jo,
und genau DIESEN Sound - zwischen hot rodded JCM800/JCM900 ; auf dem Grat zwischen Vorstufenzerre und Endstufensättigung (ohne Endstufenkontrollverlust)..
........................................ BRINGT der BE-OD.
YEAH.
:)
Wirklich AMAZING.
Der Treter ist echt tastefull in seiner rauhen Gangart.
Sein Charakter entfaltet sich richtig ab etwa dezent-bis-mittlerer Proberaumlautstärke.
Auf Open-Air-Bühnen-Level..... der WAHN.
Egal, ob ihr das HiGain-Overdrive oder "Distortion" nennen wollt: der BE-OD macht es AMP-like.
Bogners Xtasy Red war mir zu "VOLL" klanglich, der Burnley ebenso.
Carl Martin' Plexi Lead Singl Channel pedal auch.....
Der BE OD kann wirklich rough und trocken AUFGERÄUMT klingen. Hat Kontur - hat Kanten.
Und dabei klingt er immer nach großen Boxen!!
Den Grat zwischen Sättigung und Tightess bestimmt man selber via Stromversorgung (9-18V) und "Tight"-Regler.
Der Be-OD hat SEHR viel Gain.
Aber mit internal Gain-Trim auf 10 Uhr, externem Gain-Regler auf 8-9-Uhr und Tight auf 14:30 bis 16 Uhr (und ggfs Speisung via 10-12 Volt), klingt der BE OD echt rauh klassisch.
Also - klassisch im Sinne von JCM800 Master Vol oder Silver Jubilee in Slash-Einstellung.
Klingt prima vor Fender Blues DLX/Deville Amps (Hot Rod DLX/Deville), ebenso wie vor älteren Vox Amps. Verträgt sich top mit alten Celestions oder den Klassikern der Heritage Serie.
(nicht getestet mit AC30 CC oder AC30C Serien-Verstärkern)
Wer den BE-OD lieber nachgiebiger und sustainreicher mag, hat viele Stellschrauben:
- Speisung mit 9V
- Tight-Regler auf 12 Uhr oder weiter nach links
- Gain aufdrehen
- intern. Gain-Trim aufdrehen
- Bass aufdrehen.
Metal und Stoner Kram macht der BE OD entsprechend auch mit links und Lächeln.
Die Volume-Regelung ist beim BE-OD sehr angenehm: Level-Knopf auf 12-13 Uhr führt wirklich zu ausgeglichenem Level mit Bypass-Level.
Chords, Riffs, Soli .... lassen sich alle wunderbar mit ein und derselben Einstellung spielen. Wer Solopassagen lieber gerne eine Spur mehr "wet" hat, kann einen dezenten Cleanboost vornedran schalten.
Einziger Kritik-Punkt:
Die Friedmänner haben's mit dem BE-OD-Bassanteil etwas sehr gut gemeint. ;)
Es wummert nicht. Alles ist tight.
Aber es schlicht "'n bissl viel".
Fast schon "Sub-Bass" (Techno/PA-Jargon) oder "DEEP/Resonance"-Switch-like.
(Basswiedergabe hab ich gegengecheckt mit Analogman KOT, Boss OD-3, MXR Wylde Overdrive (1. Version), KORG OVD-1 (80ies) & Egnator Goldsmith Overdrive. Letzterer arbeitet und KLINGT übrigens einfach nur WUNDERBAR !! Unbedingt antesten.)
Damit der BE-OD-Sound jetzt wirklich auch für die ganze Band und für den Mischer passt, hab ich 'n alten blauen MXR 6 Bänder EQ hinter den OD-Circuit des BE-ODs geschaltet. Nachträglich ins BE-OD-Gehäuse installierte serielle FX-Loop zwischen "FROM OD-Circuit" und dem "blue Switch".
EQ: 100HZ dezent abgesenkt, 400, 800HZ, teils 1.6 KH dezent angeschoben.
Perfekte Hörbarkeit, kein Bass-Overload.
Top. Zufrieden.
Danke an den Friedmann,
danke an die Thomänner!!
Nachtrag, Nov. 2017:
Friedman's neue Dirty Shirley (Pedal) macht den classic Rock Job jetzt sogar noch einfacher, und hat sogar Mittenregler on board!!! Voll cool.
** Empfehlung:
- BE-OD
- Dirty Shirley
- Egnater Goldsmith Overdrive
******!! TESTEN !!******
Und dann einfach entscheiden, welcher mit eig'ner Spielweise & Geschmack am besten harmoniert. :)
Wer doch im marshallesquen Rythm und Solo-Spielfeld nach anderen Nuancen sucht, check: Cmat Mods Browny (sehr transparent/crisp/schnell/lebendig. SRV Anwendungen möglich!!!), Marvel Drive (klassische AC DC, Free, bis Hardrock-Sounds. Sehr solierfreudig/unterstützend(Tappers welcome) und kein bißchen hart/harsch. Klingt schon auf Zimmerlautstärke wie AC DC von Vinyl. Plug'n Play.), ggfs von Rockett Audio das "Animal" Pedal (sehr trocken erdig, gedeckt, unaufdringlich, kräftig. Hat eher "gemütliche" Rythm Skills. KEIN schnelles Attack "SRV würde verzweifeln", dafür geschmackvoll langsames GROWL).
Viel Spaß
und finish your "Suche". Start Übing and playing again!!