G Lab Bass Wowee-Wah

Habe das Wah-Pedal jetzt seit einem Jahr im Gebrauch. Mit dem Bass lassen sich je nach Anschlag und Spielweise sehr unterschiedliche Effekte erzielen. Im direkten Vergleich zu EBS klang das G Lab Bass Wowee-Wah luftiger und transparenter. In der Praxis lassen sich auch sehr fette schwebende Sounds mit Akkorden erzielen. Obwohl zunächst der Sound kaufentscheidend war, hat sich erst in der Praxis die Touch-Funktion als heimliches Highlight entpuppt. Das Wah ist also immer startklar bei schnellen wechseln zu einem Wah-Sound genügt das Auflegen des Fusses. Genial!

Die Verarbeitung ist erstklassig, am Sound scheiden sich die Geister.

Hab das Wah im Studio bei einem Instrumental-Stück eingesetzt. Das Ergebnis ist perfekt. Erstklassiger Sound, kein Rauschen, äußerst angenehmes Gesamtbild.

Gerade letzteres wird im Band-Betrieb zum Verhängnis. Es klingt zu glatt, um sich durchzusetzen. Schöne, schwebende Flächen macht es problemlos, aber den nötigen Biss, um sich nach vorn zu schieben, erhält man in keiner Einstellung. Ein Wah wie Marcus Miller zu verwenden, um sich durch den Mix zu kämpfen, funktioniert nicht. wie in einer anderen Bewertung geschrieben, hilft auch der Lautstärke-Boost nicht. Wobei es meiner Meinung nach dabei nicht nur um die Lautstärke geht, sondern um die Frequenzen. Wäre Flächen legen will oder eine leise Band hat, für den ist es perfekt. Wer in einer lauten Band eine Solo-Spot machen möchte, sollte sich nach einem anderen Wah umsehen.

Habe das Wah in einer Hardrock/Stonerrockband verwendet, teilweise auch zusammen mit anderen Effekten, vor allem Fuzz & Verzerrer. Dabei macht es leider kaum einen Unterschied, ob man das Wah dazu einsetzt, da es keinen sehr durchsetzungsfähigen Sound liefert. Das leigt meinen Beobachtungen nach an zwei Dingen: zum einen wirkt isch der Wah-Effekt weniger auf den gespielten Ton aus sondern stellt eher eine Hintergrundfrequenz dar, als würde man mit dem Fuß ein weiteres (Rythmus-)Instrument bedienen, zum anderen zeight isch, zumindest an einem aktiven Bass, ein Lautstärkeverlust bei Einschalten des Wahs.
Und das ist wirklich schade, denn grade die große Stärke und Besonderheit des WaHS, nämlich die Möglichkeit, es durch einfaches Draufstellen des Fußes aus dem Standby-Modus ein- und auszuschalten, verleiert hierdurch an Reiz. Denn im Gesamtsoudn funktioniert es nur, wenn man es durchgehend angeschaltet lässt, um Lautstärkeschwankungen zu vermeiden...
Ganz anders jedoch beim Einsatz mit der Gitarre: Habe das Wah nach anfänglicher Enttäuschung an unsere Gitarristin weitergegeben und siehe da: Das Wah tut, was es soll, es verändert die gespielten Töne und ist dabei klanglich, dank der verschiedenen Einstellungen (die durch Wechselschalter einstellbar sind) schön variabel. Also: für Bassisten eher ungeeignet, für Gitarristen dank Vielseitigkeit und praktischer Bedienung jedoch sehr empfehlenswert!

Ich bin nicht grade ein Effekthascher und spiele meinen Bass meist clean. Wenn aber ein Wah gebraucht wird, dann ist das Wowee für mich die erste Wahl. Es kann viel (die Einstellungen sind allerdings mit kleinen Schiebeknöpfen am Pedal durchzuführen, bei enger Montage auf dem Pedalboard kommt man da nicht leicht ran, deshalb der Punktabzug), und es behält unverkennbar den Grundsound des Instruments bei. Die Verarbeitung ist sehr solide, und sein sattes Gewicht vermittelt das gute Gefühl, dass dieses Pedal jedem Druck standhalten kann. Man sollte das Wowee unbedingt in die engere Wahl ziehen und antesten.