Seit der Präsentation der ersten Gretsch-Gitarren in den frühen 30er-Jahren setzt die Traditionsfirma konsequent auf ein traditionelles Erscheinungsbild ihrer Instrumente. Daran hat sich bis heute nichts geändert, in Sachen Design folgt man nach wie vor dem fast schon majestätischen Vintage-Look und diese Tradition führt auch die Gretsch G5210T-P90 Electromatic fort. Basierend auf einem gekammerten Mahagonikorpus, einem Mahagonihals sowie zwei P90-Pickups in einer Ahorndecke liefert die im attraktiven Petrol-Finish auftretende Single Cut einen warmen wie durchsetzungsfähigen Klang, der sich vor allem für Blues und alle Arten von Classic Rock perfekt eignet. Mit dem kultigen Bigsby-B50-Vibrato als Teil der verchromten Hardware erhält man zudem die Möglichkeit, seinem Sound einen ganz speziellen Ausdruck zu verleihen.
Der gekammerte Mahagonikorpus sorgt nicht nur für ein leichtes Gewicht und eine gute Balance des Instruments, die Resonanzräume tragen auch einen nicht unwesentlichen Teil zur Tonentfaltung der Gretsch bei. Die von Gretsch neu entwickelten P-90E-Pickups portieren diesen resonanten Sound mit den typischen P90-Attributen an den Verstärker. Ihr Klangspektrum erstreckt sich von glasklaren Sounds über dynamisch spielbaren Crunch bis hin zum sanften Overdrive. Geregelt wird Gretsch-typisch über einen Dreiwegeschalter, einen Master-Volume-Regler, ein Master-Tone-Poti sowie zwei individuelle Lautstärkeregler für jeden Pickup. Eine Treble-Bleed-Schaltung sorgt dafür, dass auch bei Zurücknahme der Lautstärke an der Gitarre das Klangbild und die Dynamik nicht übermäßig leiden. Viele Spieler schätzen das für eine quicklebendige Interaktion zwischen Gitarre und Amp.
Der Schein trügt nicht, denn unter der petrolfarbenen Hülle verbirgt sich eine erschwingliche und komfortabel bespielbare Single Cut, die mit ihren P90-Pickups und dem Bigsby-Vibrato genau so Vintage aussieht, wie sie klingt. Der attraktive Preis ist nicht jedoch nur für ambitionierte Einsteiger verlockend. Auch fortgeschrittene Spieler auf der Suche nach dem nächsten Instrument nach der Einsteigergitarre oder Gitarristen, die ihr klangliches Portfolio erweitern wollen, können sich mit der Gretsch G5210T-P90 Electromatic Jet PT eine Gitarre nach Hause holen, die dank ihrer soliden Verarbeitung auch nach vielen Jahren der Benutzung garantiert noch Spaß macht und außerdem abseits des langweiligen Mainstreams liegt.
Die Firma Gretsch wurde 1883 von dem deutschen Einwanderer Friedrich Gretsch in Brooklyn New York gegründet. Am Anfang der Firmengeschichte konzentrierte man sich auf die Herstellung von Banjos, Trommeln und Tambourines. Nur 12 Jahre nach Gründung verstarb Friedrich Gretsch und hinterließ die Firma seinem Sohn. Fred Gretsch entpuppte sich schnell als erfolgreicher Businessman und führte das Unternehmen zum Erfolg. Dadurch, dass bekannte Gitarristen wie Chet Atkins, Eddie Cochran, Duane Eddy und George Harrison von den Beatles die Instrumente von Gretsch spielten, steigerte sich die Beliebtheit der Instrumente stetig. Parallel zum Gitarrenmarkt etablierte sich Gretsch auch als herausragender Hersteller von Schlagzeugen. Der Erfolg des Unternehmens hält bis heute an. Seit dem Jahr 2002 kontrolliert Fender den Vertrieb und die Produktion der Gitarren. Die Familie Gretsch besitzt „Gretsch Guitars“ allerdings bis heute.
Wer den Klang und die Charakteristik von P90-Pickups kennt, der weiß genau, in welche Richtung es bei der Gretsch G5210T-P90 Electromatic Jet geht. Für High-Gain-Metal ist sie mit diesen fetter klingenden Single Coils sicherlich nicht die richtige Wahl, dafür aber für Blues, Indie und Classic Rock um so mehr. Neben dem unverwechselbaren Sound besitzt die Gretsch mit dem Bigsby B50 nicht nur einen Eyecatcher auf der Decke; die weiche Funktion des Hebels ermöglicht nach wie vor einen sehr nuancierten Einsatz mit nur wenig Kraftaufwand. Aber auch an dieser Stelle sollte man es nicht zu sehr übertreiben - ein Bigsby ist nun mal kein Floyd Rose, was bei übermäßigem Einsatz trotz der soliden Mechaniken an der Kopfplatte zu Verstimmungen führen könnte. Aber wer möchte schon Dive-Bombs auf einer Gretsch machen? Ein sanfter Schimmer im Klang ist dafür umso schöner zu erreichen.