Wer den Klang und die komfortable Bespielbarkeit einer Les Paul mag und insbesondere den charakteristischen Sound von P90-Pickups schätzt, der könnte in der Epiphone Les Paul Special TV Yellow den passenden Partner finden. Die detailgetreue Kopie der Les Paul Special aus den 50er-Jahren besitzt wie ihre US-Schwester einen Korpus und einen Hals aus Mahagoni und wird angetrieben von einem Satz P-90 Pro Single Coils, die in ihren schwarzen Soap-Bar-Gehäusen zusammen mit dem ebenso tiefschwarzen Pickguard einen auffälligen Kontrast zum charakteristischen TV-Yellow-Finish setzen. Und mit einem Lightning-Bar-Wraparound-Steg sowie einem Satz Vintage-Deluxe-Mechaniken an der Kopfplatte wurde auch bei der Hardware der Epiphone Special-Paula für eine langlebige Zuverlässigkeit vorgesorgt.
Die zwei Tonabnehmer werden wie bei einer Les Paul üblich mit einem Dreiwegeschalter sowie je einem Regler für Lautstärke und Ton gesteuert. Die P90 stehen auch hier erneut für einen unverkennbaren Sound, der sich irgendwo zwischen der Durchsetzungskraft eines Humbuckers und der glasigen Wärme von Single Coils befindet und entsprechend gerne und oft im Blues und Rock verwendet wird. Der Klang ist das eine, die Bespielbarkeit das andere: In diesem Punkt gibt sich die Les Paul Special TV Yellow keine Blöße und verwöhnt mit einem ähnlich hohen Spielkomfort wie ihre Schwester aus der US-Fertigung von Gibson. Im Vergleich zu üblichen Les-Paul-Modellen ist die Special eher schmal gehalten und auch die Decke ist flach. So ist dieses Modell auch deutlich leichter und rückenschonender als eine reguläre Les Paul.
Mit ihren zwei P90s an Bord wird die Zielgruppe der Epiphone Les Paul Special TV Yellow klar definiert: Speziell für den Blues und klassischen Rock gibt es wohl kaum bessere Möglichkeiten, seinen Wunsch-Sound zu erreichen. Neben seinem speziellen Klang gefällt das Instrument mit seiner legendären TV-Yellow-Lackierung und dazu mit einer Verarbeitungsqualität, die den Vergleich zu weitaus teureren Modellen nicht scheuen braucht. Liebhaber der Les Paul im schlichten Look bekommen hier eine preisgünstige Alternative zur US-Special geboten, die über viele Jahre ein treuer Begleiter sein kann.
Man kennt Epiphone heute als den asiatischen Budget-Ableger von Gibson. Dabei waren beide Firmen einst unabhängig, ebenbürtig und zudem Rivalen. Die Wurzeln von Epiphone reichen zurück bis in die 1870er Jahre und zu Anastasios Stathopoulo, einem Instrumentenbauer griechischer Herkunft, der zusammen mit seinem Sohn Epaminondas (kurz „Epi“) 1903 nach Amerika auswandert. Der ändert nach der Übernahme des Familienbetriebs 1928 den Namen in „Epiphone Banjo Company“. In diesem Jahr beginnt Epiphone, auch Gitarren herzustellen. Diese sollen schnell zur Stütze des Umsatzes werden. 1957 wird Epiphone von der Firma C.M.I., zu der auch Gibson gehört, aufgekauft, aber bis 1970 eigenständig weitergeführt, bevor die Herstellung nach Asien ausgelagert wird. Bekannte Modelle von Epiphone sind beispielsweise die Casino, die von den Beatles gespielt wird, sowie die Sheraton, die das Instrument der Wahl von John Lee Hooker ist.
Viel braucht es nicht, um es mit der Epiphone Les Paul Special TV Yellow krachen zu lassen! Zusammen mit einem guten Verstärker am anderen Ende des Kabels erzeugt die Paula aus Epiphones “Inspired by Gibson”-Serie mit ihren zwei P90s einen charakteristischen Ton für klare und angezerrte Crunch-Sounds, verbunden mit einem großen Dynamikumfang und einem durchsetzungsfreudigen Mittenspektrum. Damit gelingen knackige Riffs genauso wie warme Akkordwände oder singende Soli, die der P90 am Hals beisteuert.
TV Yellow
Eine Anekdote zur Farbgebung dieser Gitarre: TV Yellow, früher gelegentlich TV White genannt, ist eine Farbe, die für das Fernsehen gewählt wurde. Speziell für das Schwarz-Weiß-Fernsehen. Eine rein weiße Gitarre wäre je nach Belichtung schwierig zu filmen gewesen, da sie das Licht stark reflektieren würde und das führte dazu, dass es zum Überstrahlen kommen könnte. So wurde die Farbe entsprechend angepasst. Die nun gelbe Gitarre sah im Fernsehen durch das Schwarz-Weiß-Bild noch immer weiß aus, ohne dabei jedoch blendend herauszustechen. Hierfür hätte man nun auch andere helle Farbtöne oder gar Grau wählen können, doch die Wahl ist auf Gelb gefallen, da dies außerdem zum Stil der in den USA der 50er-Jahre modernen Einrichtungen passte, womit die ersten Gitarren in dieser Farbe, die direkten Vorbilder dieses Modells, auch beworben wurden.