Im Prinzip ist diese Klavierschule super für Kinder geeignet. Der didaktische Aufbau ist (bis auf den Anfang) sinnvoll, der Schwierigkeitsgrad steigt langsam aber stetig an, die Schrift ist angenehm groß und die Stücke nett illustriert. Zu jedem noch so kleinen Übungsstück ist eine Zweitstimme für den Lehrer notiert, so dass die Schüler von Anfang an gemeinsames Musizieren lernen. So klingen dann auch die einfachen Stücke reizvoll und machen Spaß.
Ein echter Nachteil ist jedoch der holprige Einstieg. Auf den ersten Seiten gibt es didaktische Erläuterungen für den Lehrer. Dann folgt ein spielerischer Einstieg mit den schwarzen Tasten (Pentatonik). Die Stücke sind für den Lehrer in Noten ausgeschrieben, sollen aber vom Schüler natürlich noch nicht gelesen werden (wie auch?). Für Schüler ist es irritierend, dass sie die ersten Noten, die sie im Heft finden, überhaupt nicht verstehen können und auch gar nicht sollen. Man muss die Schüler also gleich mal auf später vertrösten. Der Übergang zu den "Schüler-Noten" ist relativ fließend, es ist also nicht auf den ersten Blick offensichtlich, wo es eigentlich "losgeht". Dieses erste Kapitel, dass sich wie gesagt vor allem an den Lehrer richtet, ist sicher gut gemeint, wäre aber als Anhang wesentlich sinnvoller. Alles was danach kommt, ist aber wirklich sehr gut, und so kann ich die "Allerersten Tastenträume" trotzdem empfehlen.