Weil ich die vor geraumer Zeit in meinen Kustom KG212FX eingebauten Fane Sovereign 12-200LT (grundsätzlich eine gute Wahl, kann man an anderer Stelle nachlesen) für ein anderes Projekt gut gebrauchen kann, entschloss ich mich, 2 Stk Jensen C12Q-16 als Ersatz in die Kiste einzubauen. 3 Vorteile ergaben sich daraus: Die Fanes können in ihrem neuen Einsatz zeigen, was sie können (vom Kustom wurden sie mit seinen 30W an 8 Ohm bestenfalls gekitzelt), der Kustom wurde etwas leichtgewichtiger und ich kann ihn wieder an 8 Ohm Gesamtimpedanz betreiben (dennoch bieten die Speaker genügend Leistungsreserven).
Lieferservice wie gewohnt super, der Einbau war ein Kinderspiel. Natürlich klingen neue Jensens anders wie die Fanes - ich würde sagen etwas mittenbetonter - aber insgesamt ausgewogen und weich. Um die Speaker in kürzestmöglicher Zeit einzuspielen griff ich zur Brachialmethode und traktierte sie einen ganzen Tag lang mit verschiedenen Bässen und sukzessive wurde der Klang noch weicher und merklich tiefenbetonter - insgesamt für meinen Geschmack besser, weil sich auch die Höhen im Gesamtklangbild nun klarer durchsetzen. Ich neige zur Aussage, daß sich die Jensens den Fanes ziemlich angenähert haben.
Sowohl Humbucker-Gitarren (LP, SG, ES) als auch alle Arten von Teles kommen sehr gut und differenziert 'rüber. Strats kann ich nicht beurteilen, weil ich die nicht spiele. Mit einem entsprechenden Preamp kann man auch Akustikgitarren ziemlich authentisch über den Kustom fahren - was will man noch mehr.
An der grundsätzlichen Schwäche des Kustom, dem Zerrklang, können die Jensens nichts verbessern, aber in seiner Paradedisziplin, den Cleanklängen, passen sie sehr gut zur Klangcharakteristik.
Auf alle Fälle eine gute Wahl, und ich denke, diese Bestückung wird beibehalten, bis der Kustom seinen elektronischen Geist aushaucht.
Nachsatz: Die Originalspeaker des Kustom bleiben in einer offenen 2x12 Eigenbaubox und machen mir viel Spaß an einem Orange Micro Terror - erstaunliche Paarung.