Hinweis: Batteriebetrieb wird nicht unterstützt.
Sie stehen vor den Füßen eines jeden Gitarristen: allerhand Bodentreter, die heißgeliebten Effektpedale zur Soundgestaltung. Weniger beliebt ist dagegen die Stepptanz-Einlage, die das Umschalten eines Sounds erfordert, sobald mehr als ein Effektpedal im Spiel ist. Abhilfe schafft hier der Mooer Pedal Controller L6 MKII: Er bietet sechs programmierbare True-Bypass-Effektloops, deren On/Off-Status in 36 Preset-Konfigurationen gespeichert werden kann. So lassen sich mit einem Fußtritt selbst komplexe Sounds einfach und ohne Unterbrechung umschalten. Als Besonderheit besitzt der L6 MKII einen schaltbaren Ein- und Ausgang-Buffer und ein integriertes Stimmgerät. Wie man es von Mooer-Equipment gewöhnt ist, steckt alles in einem sehr platzsparenden und robusten Gehäuse aus Metall.
Der L6 MKII besitzt zwei Betriebsmodi: Zum einen den Play-Modus, in dem die vorab abgespeicherten Sounds mit den Fußschaltern aufgerufen werden. Die Speicherplätze sind dabei in sechs Bänken zu je sechs Presets organisiert. Im Live-Modus hingegen aktivieren die sechs Fußschalter den entsprechenden Effekt-Loop. Der Live-Modus ist ideal für Situationen, in denen schnelles Anpassen der Sounds nötig ist, oder wenn man noch beim Experimentieren und auf der Soundsuche ist. Der Mooer Pedal Controller L6 MKII sorgt auch für einen durchgehend integren Signalweg zwischen Gitarre und Verstärker: Nur die jeweils aktivierten Effektloops werden vom Gitarrensignal durchlaufen, alle nicht aktiven sind – dank True Bypass Schaltung – komplett aus dem Signalweg genommen. Ein Mute-Schalter direkt vor dem Ausgang des L6 MKII schaltet für rauschfreie Stimmpausen das komplette Board stumm.
Der Mooer Pedal Controller L6 MKII ist ein Loop-Switcher für kleine Floorboards, wobei Mooer recht pragmatisch auf spezielle – und nicht von jedem benötigte – Funktionen wie eine MIDI-Steuerung oder die Kanalumschaltung eines Verstärkers verzichtet. Diese Reduktion auf das Wesentliche schlägt sich natürlich deutlich im Preis nieder. Bei der Klangqualität muss man dagegen keine Abstriche machen, denn der L6 MKII taugt für das kleine Profi-Floorboard genauso wie für die Pedalsammlung des Amateur-Musikers. Ob der kleine Mooer-Looper aufs Board passt, entscheidet sich letztlich an drei Fragen: Kommt man mit 36 verschiedenen Sounds aus, sind die sechs Effektloops für das eigene Setup ausreichend und kann man auf MIDI und Kanalumschaltung verzichten? Lautet die Antwort dreimal „ja“, ist das Mooer L6 MKII die richtige Wahl.
Mooer aus dem chinesischen Shenzhen bietet seit 2010 Produkte für Gitarristen an - vom kleinen Einzelpedal über Multieffektgeräte bis hin zu Kompaktverstärkern. Der Hersteller startete mit diversen Kleinpedalen und dürfte insbesondere durch das aufwändige Delay-Pedal Ocean Machine, das 2016 in Zusammenarbeit mit Devin Townsend entstand, bekannt geworden sein. Inzwischen bietet Mooer auch Lösungen mit modellierten Verstärkern, Boxensimulationen auf der Basis von Impulsantworten und Matching-Equalizern an. Der Fokus des Herstellers liegt dabei auf der Nutzung digitaler Technologien.
Im Normalfall wird man den Mooer Pedal Controller L6 MKII zwischen Gitarre und Amp einschleifen, aber falls man vor allem mit Modulationseffekten arbeitet, kann man den L6 auch in den Effektloop des Verstärkers hängen. Bei einem langen Kabelweg zwischen Floorboard und Amp empfiehlt sich die Aktivierung zumindest des Ausgangs-Buffers, damit die Brillanz im Gitarrensound nicht flöten geht. Wer sich hier unsicher ist, sollte erstmal beide Buffer aktivieren und wenn alle Sounds stehen, einfach die besser klingende Variante wählen. Wer den eigenen Tuner dem integrierten vorzieht, findet natürlich eine entsprechende Tuner-Out-Buchse zum Anschluss eines Stimmgerätes. Ach ja: Wenn es klanglich passt, können selbstverständlich mehrere Effektpedale in einem Effekt-Loop verkabelt werden!