Das Pedal klingt prima, sowohl vor einem clean eingestellten, als auch vor einem angezerrten Röhrenamp. Durch die vielen Regelmöglichkeiten (und den Bump-Button für mehr Bums) sind recht unterschiedliche, immer aber organisch klingende Sounds möglich, das Rauschen hält sich für einen Overdrive dabei sehr in Grenzen (selbst bei vollem Gain kaum wahrnehmbar). Allerdings sind die Gainreserven auch eher begrenzt; selbst mit Humbuckern lässt sich kein komprimierter moderner Highgain-Leadsound hinkriegen - aber schließlich ist das ja auch ein OVERDRIVE und kein DISTORTION.
Dafür reagiert der Badass Modified O.D. gut auf das Volumepoti der Gitarre und arbeitet auch mit anderen Zerrern gut zusammen, z.B. mit dem Badass '78 Distortion. So lassen sich durch einen vor- oder (noch besser) nachgeschalteten Zerrer auch bei niedrigeren Gain-Einstellungen am O.D. dann hohe Verzerrungsgrade erzielen - und man hat so quasi einen 3-Kanal-Amp.
Alles in allem sind dem Goldkehlchen einigermaßen authentische Tubeamp-Sounds zu entlocken, die nie langweilig wirken, allerdings immer sehr mittig klingen, insbesondere wenn man den 100 Hz Regler nach rechts bemüht. Das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber wer das mag, ist hier im wahrsten Sinne "goldrichtig". Bluesige, mittig-volle und schon fast etwas dumpfe Bonamassa-Sounds schafft man damit z.B. ganz gut, schärfere, höhenlastigere Gary-Moore Sounds leider nicht.
Dennoch: Ein echt gelungener Soundformer, der zudem die Charateristik von Amp und Gitarre nicht ganz plattbügelt (je nach Einstellung), wie das manche Overdrives und Zerrpedale - auch deutlich teurere - leider tun.
Auch optisch ist dieser Overdrive ein Leckerbissen - das gebürstete, messingfarbene Gehäuse wirkt auf dem Effektboard wie ein kleiner Goldbarren.
Vielleicht auch darum gilt: Nicht gerade billig, aber für Rock- und Bluesrock-Mucker garantiert eine gute Geldanlage.