Mit dem Oberheim OB-X8 Desktop wird eine kompakte Variante des gleichnamigen Flaggschiffs vorgestellt, welche nun ohne Tastatur auskommt und somit von externen Klangerzeugern angesteuert wird. Für seine authentischen, legendären Sounds besitzt dieser Synthesizer einen komplett analogen Signalweg und verfügt über zwei unabhängige VCOs der SEM-Serie sowie auch SEM-VCFs. Der OB-X8 Desktop basiert auf den Klassikern OB-8, OB-X und OB-Xa. So bringt er deren Klänge in ein modernes Gewand und erweitert sie um mehr als 40 Parameter – darunter befinden sich SEM Filter-Modes, Per-Voice Panning, Mod Delay Time und Envelope Inversion. Insgesamt werden 1000 Presets geboten, von denen 600 frei programmiert werden können.
Die Oszillatoren des OB-X8 Desktop können Sägezahn-, Rechteck- und Dreieck-Wellenformen umsetzen. Die ersten beiden Wellenformen können sogar miteinander kombiniert werden, um so kraftvolle Leads und Bässe zu schaffen. Mehr Klangmöglichkeiten bieten Hard Sync und Xmod (Frequenzmodulation). In der Control-Sektion kann der zweite Oszillator für schwebende Klänge verstimmt werden. Hier kann ebenfalls ein Vintage-Charakter hinzugefügt werden, damit der Klang den älteren Oberheim-Modellen ähnelt. Zudem können hier Aftertouch und Velocity geroutet sowie auch Portamento und Unisono eingestellt werden. Letzteres ermöglicht das Stacking seiner acht Stimmen. In der Modulations-Sektion kann der LFO mit sechs auswählbaren Wellenformen auf eine Vielzahl von Effekten geroutet werden. So lassen sich rhythmische Filtersweeps oder eine Modulation der Pulsweite umsetzen.
Um den Klang einen individueller Charakter zu verleihen, sind gleich drei verschiedene Filterkonfigurationen mit an Bord – und zwar für jedes klassische Oberheim-Modell. So finden sich hier das SEM-Filter des OB-X mit Low-Pass, Bandpass und Notch und das CEM3320-Filter des OB-Xa und OB-8 wieder. Letzteres verfügt über einen 2-Pole- und einen 4-Pole-Modus. Das Keyboard des OB-X8 lässt sich in einer eigenen Sektion in Zonen aufteilen. Hier können auch Klänge gelayert werden. Rechts daneben findet sich eine Sektion, in der nicht nur Presets geladen und abgespeichert, sondern auch globale Einstellungen vorgenommen werden können. Hierzu gehören Aftertouch-Kurven, Skalen und MIDI-Parameter. Des Weiteren ist noch eine Sektion mit dabei, die zwei ADSR-Hüllkurven bereitstellt – eine für die Filterung, die andere für die Lautstärke.
Der Name Oberheim geht auf den innovativen amerikanischen Ingenieur Tom Oberheim zurück, der seinen ersten analogen Synthesizer namens SEM (Synthesizer Expander Module) auf der Audio Engineering Society Convention im Mai 1974 in Los Angeles vorstellte. Ein Jahr später folgte dann der erste kommerziell erhältliche polyphone Synthesizer der Welt: der Oberheim 4-Voice. Acht Stimmen waren schließlich 1976 möglich. Jede Stimme war hier ein unabhängiger Synthesizer, der auf dem SEM basierte. So war er es erstmals möglich, Akkorde zu spielen und multitimbrale Klänge zu erzeugen. Die kompakte OB-Serie kam ab 1979 auf den Markt und wurde in den 80ern unter anderem von Van Halen, Rush und Queen genutzt. 2016 wurde in Zusammenarbeit mit Dave Smith Instruments der spannungsgesteuerte, mehrstimmig polyphone OB-6 vorgestellt. Unterstützt wird Oberheim heute beim Vertrieb durch die Focusrite Group.
Der Oberheim OB-X8 Desktop ist ein Synthesizer, auf den viele Fans lange warten mussten. Die klassischen Klänge der Oberheim-Synthesizer wurden in zahlreichen Hits verwendet, wie zum Beispiel "1999" von Prince und "Jump" von Van Halen. Nun erwachen sie mit diesem Modell erneut zum Leben. Individuelle Filtertypen wurden hier mit großer Sorgfalt reproduziert, damit der Originalklang eines Oberheim erhalten bleibt. Neue Funktionen und modernste Technik ermöglichen zudem Klänge, die mit den klassischen Modellen aus der Vergangenheit nie hätten möglich sein können. Die Patches des OB-X8 können über das OLED-Display übersichtlich ausgewählt werden. Hierbei können bis zu 400 Werks-Presets abgerufen werden. Eigene Klangkreationen können in 600 Presets abgespeichert werden.
Dank seiner schnellen und einfachen Bedienung eignet sich der Oberheim OB-X8 Desktop hervorragend als Instrument für Liveauftritte. Die Bedienelemente des Modulationspanels sind im Vergleich zur Variante mit Tastatur in der oberen Reihe der Bedienoberfläche angeordnet. Hier befindet sich auch ein zweiter LFO, der die Tonhöhe von Oszillator 1 und Oszillator 2 modulieren kann. In dieser Sektion kann auch ein vollwertiger Arpeggiator eingestellt werden, bei dem zwischen vier Wiedergabemodi gewählt werden und dessen Tonhöhe um eine Oktave aufwärts oder abwärts transponiert werden kann. Auf der Rückseite des Oberheim OB-X8 Desktop befinden sich neben MIDI-In, Out, und Thru auch Eingänge zum Steuern von Sustain, Volume, Filter und Arpeggiator. Über einen USB-Anschluss können Firmwareupdates erfolgen.