Schon in den 30er Jahren beschäftigten sich Jazzgitarristen mit siebensaitige Instrumenten, allerdings stimmte man damals die tiefe Saite auf A. Einer dieser Pioniere war George van Eps, der sich eine siebensaitige Gitarre von Epiphone bauen ließ. Durchsetzen konnte sich diese neuartige Instrumentengattung allerdings nicht und so führte sie lange ein Nischendasein mit exotischem Seltenheitswert. In den Achtzigern gab es neue Anläufe und Konzepte, bei denen man dem Instrument aber im Gegensatz zur Jazz-Variante aus den 30er Jahren eine hohe A-Saite hinzufügte. Fender startete mit einer solchen Gitarre im Strat-Stil, stellte aber die Produktion nach ein paar Prototypen wieder ein. Steve Vai war es dann, der den Ball 1990 endgültig ins Rollen brachte und zusammen mit Ibanez das Universe Modell entwickelte, die erste 7-saitige Gitarre, die in Serie ging und von der tatsächlich höhere Stückzahlen gefertigt wurden. Zur gleichen Zeit entdeckten die Kollegen aus den härteren Rock-Bereichen, dass man mit immer tiefer gestimmten Instrumenten dem Bandsound eine neue, brachiale Dimension hinzufügen konnte. Dabei gelangte die Standardgitarre irgendwann an ihre Grenze und viele Gitarristen aus diesem Genre entdeckten die Siebensaitige als idealen Ersatz. Zwar kann auch die Bariton-Gitarre diese Funktion erfüllen, aber im Gegensatz zu ihr bietet die Siebensaitige den Vorteil fetter Riffs im Frequenzkeller ohne Einschränkungen nach oben. Wie gewohnt lassen sich auf den normal gestimmten Saiten wie bei einer Standardgitarre Soli bis in die hohen Lagen spielen. Klar, dass in der folgenden Zeit auch andere Hersteller an diesem neuen Trend teilhaben wollten und ihre eigenen Entwicklungen ins Rennen schickten.
Über die Jahre hat sich die 7-saitige Gitarre so etabliert, dass kaum ein renommierter Gitarrenbauer ohne ein eigenes Angebot auskommt. Auch preislich ist das Ganze recht breit aufgestellt, so gibt es schon einige günstige Harley Benton Modelle mit sieben Saiten. Nach oben sind wie immer keine Grenzen gesetzt, aber je nach eigenem Budget muss jeder selbst entscheiden, was er benötigt und wie viel der Spaß kosten darf. Unter anderem haben folgende Hersteller (alphabetisch geordnet) eine oder mehrere Siebensaiter im Programm: