8. Dreadnought Gitarren
Seit 150 Jahren gehören die Flattop-Akustikgitarren von Martin zu den Besten der Welt. Direkt oder indirekt haben sich wohl alle Hersteller von Christian Frederik Martins Entwürfen beeinflussen lassen. Das gilt sowohl für die Korpusform und das Bracing, als auch die dekorativen Intarsienverzierungen. Die Dreadnought zählt zu Martins berühmtesten Modellen und wurde nach einem britischen Schlachtschiff benannt (dem seinerzeit größten der Welt). Die Gitarre wurde 1916 von Frank Henry Martin und Harry Hunt entworfen. Dank ihres, im Vergleich zu anderen Akustik-Modellen dieser Zeit, recht großen Korpus lieferten Dreadnoughts einen lauten, durchsetzungsstarken Sound und eroberten nach einer kurzen Eingewöhnungsphase so die Herzen der Gitarristen im Sturm. Die wohl berühmtesten Martin Dreadnoughts sind die Modelle D-18 und D-28.
Nach Martins großem Wurf zog Gibson 1934 nach und präsentierte die J-45. Achtung: Das J steht hier zwar für Jumbo, hat aber rein gar nichts mit der später noch beschriebenen Jumbo-Bauform zu tun. Im Vergleich zu den Martin Dreadnoughts, die mit geraden Schultern kamen (und kommen), hatte die Gibson runde Schultern. Die Frage, ob sich das auf den Sound der Gitarre auswirkt, fällt aber sicher in den Bereich der Esoterik. Tatsache ist, dass die J-45 bis heute zu Gibsons beliebtesten Akustikgitarren gehört.
Mit der Hummingbird ergänzte die Edelschmiede ihr Angebot im Jahr 1960 um eine Dreadnought mit geraden Schultern.
Heutzutage gehören Akustikgitarren im Dreadnought-Format zu den beliebtesten Instrumenten überhaupt und sind so fester Bestandteil des Basisangebots (nahezu) jedes Herstellers.
Sound:
Die Dreadnought ist bekannt für ihre durchsetzungsstarke Performance, druckvolle Bässe und eine überragende Transparenz. Sie ist das ultimative Modelle für Flatpicker und in Musikrichtungen wie Bluegrass, Blues- und Folk ist ihr Einsatz fast schon ein Muss! Aber auch im Strumming (geschlagen gespielte Akkorde) machen Gitarren dieser Bauform einen erstklassigen Job – man kann die Dreadnought also mit ruhigem Gewissen als Allrounder bezeichnen.
