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3. Aktiv oder passiv – das ist hier die Frage

Passive Pickups

Da die ersten E-Bässe ausschließlich mit passiven Pickups ausgerüstet waren, hört man auf klassischen Rock- und Motown-Produktionen in der Regel den Sound passiver Bässe. Passive Pickups besitzen typisch analoge Klangeigenschaften und liefern warme, runde und sehr dynamische Sounds. Die Möglichkeiten den Klang zu beeinflussen, sind bei passiven Pickups im Allgemeinen eher mäßig. Normalerweise bieten passive E-Bässe (neben der Lautstärke-Regelung) Regler für Bass und Treble, mit deren Hilfe sich die Bass- und Höhenanteile am Sound absenken lassen. Auf gut deutsch heißt das: Der Spieler eines Basses mit passiver Elektronik kann „nur“ den „natürlichen“ Frequenzbestand der Pickups bearbeiten: Mehr Höhen und Bässe als der Tonabnehmer maximal liefern kann, stehen nicht zur Verfügung. Das ist natürlich nicht unbedingt ein Makel. Man hat eben nur weniger Möglichkeiten, den Ton zu bearbeiten, als beispielsweise bei aktiven Systemen.

Da passive Pickups im Normalfall mit stärkeren Magneten ausgestattet sind, als ihre aktiven Brüder, schnappen sie außerdem ein wenig mehr Nebengeräusche auf. Dazu aber später noch mehr (siehe auch Abschnitt „Bauformen“).

Aktive Pickups

Aktive Pickups arbeiten im Team mit Preamps (Vorverstärkern) und integrierten EQs (Equalizern). Diese werden in der Regel durch eine, oder zwei 9V Blockbatterien mit Energie versorgt. EQs ermöglichen eine intensive Bearbeitung des Sounds, da sie sowohl das „Beschneiden“, als auch das „Boosten“ (Anheben) von Frequenzbereichen erlauben. Wie weit das geht, ist von Bass zu Bass verschieden. So ermöglichen 2-Band EQs das Bearbeiten der Bässe und Höhen. Bei 3-Band EQs hat man zusätzlich dazu die Option, die für den Charakter eines Sounds extrem wichtigen Mitten zu „manipulieren“. Und wer noch mehr will, dem bieten Bässe mit zusätzlichen Soundshaping-Tools (Filter etc.) nahezu unbegrenzte Möglichkeiten.

Weitere Eigenschaften aktiver Pickups:

Aktive Tonabnehmer besitzen im Allgemeinen einen höheren Output, als passive Pickups – sind also lauter. Ihr Grundsound ist klar, brillant und oft auch ein wenig perkussiv. Wegen der schwächeren Magnete sind aktive Tonabnehmer unempfindlicher gegen Einstreuungen und klingen deshalb sehr sauber. Doch wo viel Licht, da viel Schatten: Abhängig von der Qualität des verwendeten Preamps kann dieser nämlich, gerade wenn man die Höhen stark anhebt, unangenehme Nebengeräusche produzieren.

Alles in allem ...

...ist es wirklich sehr schwer eine grundsätzliche Bewertung abzugeben, welcher Ansatz nun der Bessere ist. Gute passive Pickups liefern einen unwiderstehlich warmen und sehr dynamischen analogen Sound. Aktive Pickups klingen klarer und subjektiv sauberer – oft aber auch ein bisschen klinisch. Wegen der aktiven Klangregelung hat man außerdem mehr Möglichkeiten, Einfluss auf die Performance zu nehmen. Doch man sollte Bedenken: Ein hochwertiger passiver Pickup klingt sauberer, als ein schlechter Aktiver. Umgekehrt kann ein erstklassiges aktives System wärmer und fetter klingen, als schlechte passive Tonabnehmer.

Pauschal kann man sagen: Bei knurrenden Rock- und Soulbasslines und brachialen Slaps machen passive Pickups einen Top-Job. Saubere, sehr cleane Sounds, Fusion-Leads und virtuose Slap-Riffs kommen auf aktiven Bässen optimal rüber. Auch der anspruchsvollere „Frequenzgang“ von 6-saitigen Bässen ist bei aktiven Systemen besser aufgehoben, als bei passiven.

Und wer beides will, der wählt eben einen Bass, der sich sowohl aktiv, wie passiv betreiben lässt!

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