Unterm Strich kann man also sagen, dass der Stil in der ein Bassist tätig werden will, den entscheidenden Einfluss auf die jeweilige Pickup-Bestückung (und die Art der Elektronik) eines möglichen Wunschbasses hat. Ob dabei der passive oder der aktive Ansatz der Bessere ist, ist eine Frage, bei der sich auch unter Profis die Geister scheiden. Gute passive Pickups überzeugen mit einem unwiderstehlich warmen und sehr dynamischen analogen Sound.
Aktive Pickups klingen klarer und subjektiv sauberer oft aber auch ein bisschen klinisch. Wegen der aktiven Klangregelung hat man allerdings mehr Möglichkeiten, Einfluss auf die Performance zu nehmen. Dabei sollte man jedoch Bedenken: Ein hochwertiger passiver Pickup klingt immer sauberer, als ein schlechter Aktiver. Umgekehrt kann ein erstklassiges aktives System wärmer und fetter klingen, als schlechte passive Tonabnehmer.
Pauschal kann man sagen: Bei knurrenden Rock- und Soulbasslines und brachialen Slaps machen passive Pickups einen Top-Job. Saubere, sehr cleane Sounds, Fusion-Leads und virtuose Slap-Riffs kommen auf aktiven Bässen optimal rüber. Auch der anspruchsvollere Frequenzgang von 6-saitigen Bässen ist bei aktiven Systemen besser aufgehoben, als bei passiven. Und wer beides will, der wählt eben einen Bass der sich sowohl aktiv, wie passiv betreiben lässt! Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die Frage, ob man nun lieber Singlecoils oder Humbucker verwenden soll. Der Sound eines Humbuckers ist grundsätzlich mittenbetonter, glatter und kraftvoller, hat dafür aber auch weniger Glanz als ein Singlecoil.
Auch in der Frage der Tonabnehmerwahl gilt also die Formel: Bassisten, die Wert auf ein möglichst breites Klangspektrum legen, sollten sich auf jeden Fall für einen Bass mit zwei Pickups entscheiden. Und auch Humbucker, die mit Splitcoil-Option ausgestattet sind, sorgen für ein echtes Sound-Plus.