Die Hi-Hat-Becken sind, zusammen mit der Snare und der Bassdrum, maßgeblich für den Groove zuständig und daher die am häufigsten benutzten Becken des Drumsets. Sie können den Charakter eines Songs stark prägen und sollten daher sorgfältig ausgewählt werden. Hi-Hats werden im Allgemeinen paarweise angeboten und bestehen aus einem Top- sowie einem schwereren Bottom-Becken mit identischer Größe. Der Standarddurchmesser beträgt seit vielen Generationen 14 Zoll, obwohl sich mittlerweile auch größere Modelle mit bis zu 16 Zoll großer Beliebtheit erfreuen. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Becken sowohl beim Anschlagen als auch beim Treten einen sauberen, prägnanten Sound erzeugen.
Um zu verhindern, dass beim Treten des Hi-Hat-Pedals ein Luftstau zwischen den Becken entsteht, der zu einem matten, kraftlosen „Chick-Sound“ führen kann, verwenden einige Hersteller ein am Rand gewelltes Bottom-Becken oder versehen das untere Becken mit Löchern.
Crash-Becken werden im Allgemeinen für kräftige Akzente eingesetzt, beispielsweise um in einem Song den Übergang von der Strophe in den Refrain zu markieren, Gitarrenriffs zu unterstützen oder wichtige Textstellen zu betonen. Die klangliche Spannbreite zwischen einem Extra Thin Crash und einem Heavy Crash ist riesig, sowohl was den Klang als auch das Spielgefühl betrifft. Während früher lediglich in die Kategorien Thin, Medium und Heavy unterteilt wurde, finden sich heute auch Bezeichnungen, die einen klareren Hinweis auf den zu erwartenden Sound geben, wie z.B. Dark Crash, Fast Crash oder Mellow Crash. Als Standardgrößen haben sich 16 bis 18 Zoll herauskristallisiert.
Ride-Becken werden im Gegensatz zu Crash-Becken meistens durchgehend gespielt und haben in der Musik eine begleitende Funktion. Daher haben sie großen Einfluss auf den Gesamtsound eines Songs und sollten auch dementsprechend sorgfältig ausgewählt werden. Die meisten Drummer bevorzugen eine ausgewogene Mischung aus einem klar wahrnehmbaren Stockaufschlag („Ping“) und einem rauschenden, aber nicht vordergründigen Grundton („Wash“). Die gängige Beckengröße bei Rides beträgt 20 Zoll, häufig kommen aber auch 22er-Modelle zum Einsatz, besonders dann, wenn ein tieferer Sound gewünscht wird.
Wenn es um Effektbecken geht, denken die meisten Drummer wohl zunächst an China-Becken, eine Kategorie, die eine lange Tradition hat und bereits in den Swing-Orchestern Anfang des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle spielte. Die Beliebtheit dieser exotisch klingenden Becken mit dem charakteristischen abgeflachten Rand ist seitdem ungebrochen und hat sich in den letzten 10 bis 20 Jahren noch einmal deutlich gesteigert. Heutzutage werden China-Becken in allen möglichen Größen von 14 bis 24 Zoll verwendet, wobei die beliebtesten Größen zwischen 18 und 20 Zoll liegen. Die Auswahl reicht von ultradünnen Cymbals bis hin zu kräftigen Modellen, die man auch als Ride-Alternative einsetzen kann. Während traditionelle China-Becken über eckige Kuppen verfügen und meist mit der Kuppe nach unten aufgehängt werden, gibt es auch Chinas mit regulären Kuppen, die sogenannten Swish-Becken. Sie werden häufig mit Nieten bestückt und vorwiegend für Ride-Figuren verwendet. Daher werden sie auch wie normale Ride-Becken aufgehängt.
Neben den Chinas erfreuen sich unter den Effektbecken vor allem Splash-Becken seit vielen Jahrzehnten großer Beliebtheit. Dazu hat sicher auch ein gewisser Stewart Copeland beigetragen, der während seiner Zeit bei The Police meist mehrere Splashbecken in seinen unnachahmlichen Grooves verwendet hat. Splashes sind im Allgemeinen 8 bis 10 Zoll groß und sehr dünn, wodurch sie einen hellen Sound produzieren, der extrem schnell anspricht und ebenso schnell wieder verklingt. Mit schweren Sticks sollte man sie auf keinen Fall malträtieren, denn dann ist der Spaß schnell vorbei.
Rein optisch unterscheiden sich Bell-Becken kaum von Splashes. Auch hier lauten die gängigsten Größen 8 bis 10 Zoll, allerdings sind diese Becken sehr viel schwerer und erzeugen daher einen Klang, der – wie der Name schon sagt – an den Glockensound eines Ride-Beckens erinnert. Im Gegensatz zu Splash-Becken fehlt der explosive Charakter beim Anschlagen und auch die Ausklangphase ist deutlich länger.
Seit einigen Jahren sieht man auf Bühnen und in Proberäumen immer häufiger gelochte Becken. Was zunächst verwunderlich erscheinen mag – schließlich ist die Beckenfläche ja eine Art Klangkörper – , hat aber gute Gründe. Die Löcher, die – oft in unterschiedlichen Größen – über die Spielfläche verteilt sind, rauben dem Becken den tonalen Charakter und verstärken die „rauschige“ Komponente, gerne auch als „Trash-Faktor“ bezeichnet. Der Sound eines gelochten Crash-Beckens tendiert dadurch leicht in Richtung China-Becken, ist aber dennoch eigenständig und eine interessante Alternative zu herkömmlichen Crash-Sounds.
Der Begriff „Stack“ bezeichnet keine Beckenkategorie, sondern beschreibt zwei ineinander gelegte Becken, die teilweise speziell für diesen Zweck vom Hersteller aufeinander abgestimmt werden, im Grunde genommen aber auch nach Lust und Laune kombiniert werden können. Hier kann man als Drummer den Spaß am Experimentieren voll ausleben und mit Glück sehr spezielle Sounds erschaffen. Eine beliebte Kombination besteht aus einem China-Becken, in das ein kleines Splash-Becken eingelegt wird. Der daraus resultierende Sound ist kurz und scharf und wird auch gerne im Kontext elektronischer Musik verwendet.
In Spielmannszügen oder Marschkapellen, aber auch im Orchester werden Becken meistens als Paare eingesetzt. Die Größen können zwischen 14 und 22 Zoll variieren. Zum Halten der Becken sind in den Mittellöchern Halteschlaufen befestigt. Der Ton wird erzeugt, indem man die beiden Becken schnell zusammenprallen lässt oder ihre Ränder in einer gleitenden Bewegung zusammen reibt. Zum Dämpfen werden sie am Körper des Spielers gehalten. Die zweite wichtige Gruppe der Orchesterbecken sind Hängebecken, die mit Durchmessern von 6 bis etwa 22 Zoll erhältlich sind. Sie werden horizontal wie in einen herkömmlichen Drumset aufgehängt. Hängebecken werden hauptsächlich mit Filzschlägeln gespielt, es kommen jedoch auch andere Arten wie zum Beispiel mit Garn umwickelte oder aus Gummi gefertigte Schlägelköpfe zum Einsatz.