6. Dämpfung

Ist das Fell erst einmal aufgezogen, verspricht der Stimmschlüssel eine zügige Veränderung des Sounds. Fast noch schneller wirkt allerdings eine weitere Variante der Klangformung, nämlich die Dämpfung. Zwischen Allheilmittel bei Tuningproblemen und gezieltem Erreichen bestimmter musikalischer Resultate, ist mit diesem Wundermittel tatsächlich eine Menge möglich. Früher waren Taschentücher, Gaffatape oder Filzstreifen die meistverwendeten Dämpf-Utensilien, heute haben Hersteller eine breite Palette dieser Helferlein im Sortiment.

Dämpfung für Snaredrums, Toms und Floortoms

Die einfachste und billigste Art, eure Snares und Toms im Sustain zu verkürzen, ist sicherlich immer noch das berühmt-berüchtigte Gaffa-Tape, also Gewebeklebeband. In kleinen Stücken oder gefaltet am Rand des Fells aufgeklebt, bewirkt es eine schnelle Reduktion von störendem Nachklang und gestaltet den Gesamtsound kompakter. In Kombination mit einem Taschentuch oder Teilen davon könnt ihr den Effekt noch steigern.

Einen Ästhetikpreis gewinnt ihr damit jedoch nicht, auch um die Wiederverwendbarkeit steht es eher schlecht. Da ist es schon besser, euch bei eigens designten Dämpfprodukten umzusehen. Ein beliebtes Produkt ist das Moongel, eine Art festes Gel, welches auf der Felloberfläche haftet, jedoch auch wieder abnehmbar und wiederverwendbar ist. Eine edlere Lösung sind die Produkte des Herstellers Snareweight, bei denen ein Stück Leder mittels Magnet am Spannreifen fixiert wird und je nach Bedarf auf das Fell herab gesenkt werden kann. Ähnlich funktioniert der pelzige Dämpfer von Rohema mit dem passenden Namen Mini Muff.

Auf Basis von Fellteilen arbeiten hingegen die populären Fellauflagen aus dem Hause Big Fat Snare Drum, der Name ist hier Programm. Einmal aufgelegt, erhaltet ihr fette Disco-Snaresounds oder dumpfe 70er Jahre Tomsounds im Handumdrehen.

Sind euch diese Lösungen zu teuer, tut es auch immer noch der einfache, durchsichtige Dämpfring für wenige Euro.

Dämpfung für Bassdrums

Abgesehen von wenigen Ausnahmen, verwenden die meisten Drummer ihre Bassdrum mit irgendeiner Art von Innendämpfung, welche gegen das Schlag- oder das Resonanzfell oder auch beide Felle gleichzeitig drückt. Das kann ein normales Kopfkissen sein, eine Decke oder auch Kombinationen aus verschiedenen weichen Gegenständen. Wenn ihr jedoch eine sauberere, besser reproduzierbare Dämpfung für eure Bassdrum wünscht, solltet ihr euch bei den Produkten der verschiedenen Hersteller umsehen.

Der Klassiker ist das Dämpfkissen, welches von Pearl, DW, Evans und weiteren Produzenten in unterschiedlichen Ausführungen angeboten wird. Manche Modelle sind in der Länge und im Anpressdruck verstellbar, wodurch ihr mehr Variation für euren Bassdrumsound erhaltet. Ein Klettverschluss hilft, sie in Position zu halten. Andere Versionen arbeiten mit speziell geformten Schaumstoffschienen, darunter die Firma Sonitus mit ihrem „Kicker“. Ihr steht mehr auf den Vintage-Sound und wollt euch von den Klängen der Jazz- und Souldrummer inspirieren lassen? Dann könntet ihr den erwähnten Filzstreifen ausprobieren, der einfach zwischen Fell und Gratung festgeklemmt wird. Damit „atmet“ euer Bassdrumsound mehr, klingt mittiger und natürlicher.