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5. Welche Module brauche ich?

Nach unserem Überblick im vorangehenden Teil wirst Du Dich sicherlich fragen: Wie finde ich denn die besten Module für mich? Das lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten. Das Faszinierende an Eurorack ist eben, dass jedes Rack unterschiedlich ist, weil es aus anderen Modulen besteht und jeder anders patcht.

Eine hilfreiche Frage, die man sich beim Einstieg aber stellen kann, lautet: Was will ich mit meinem Rack erreichen? Welche Art von Musik will ich machen? Soll es vielleicht moderner Techno sein? Dann braucht es vielleicht analoge Oszillatoren mit viel Bass, ein aggressives Filtermodul und womöglich auch Drums. Oder will ich eher in Richtung Ambientmusik gehen? Dann sind vermutlich hochwertige Effekte in Form von Delay- oder Reverb-Modulen angebracht.

Oszillatoren und Filter: Vielseitig oder eher minimalistisch?

Geht es an die Auswahl der ersten modularen Klangquelle, solltest Du Dir klarmachen, ob Du ein komplexes Modul mit vielen Optionen – aber auch einer steilen Lernkurve – haben willst, oder einfach zu bedienende Geräte bevorzugst. Schau Dir zum Vergleich vielleicht einmal den Intellijel Dixie II+ Analog-Oszillator und den Mutable Instruments Plaits Multioszillator an.

Der analoge Dixie II+ und der digitale Plaits-Oszillator stellen komplett unterschiedliche Sound-Ansätze dar.]
Der analoge Dixie II+ und der digitale Plaits-Oszillator stellen komplett unterschiedliche Sound-Ansätze dar.

Während ersterer klassische Synthsounds mit grundlegenden Wellenformen erzeugt, stehen beim zweiten Modul viele verschiedene digitale Soundalgorithmen zur Verfügung. Mit dem Plaits ist theoretisch viel mehr möglich – nur muss man dafür auch einiges mehr über Synthese wissen und hin und wieder mal ins Handbuch schauen.

Zwei analoge Filter unterschiedlicher Komplexität: der Behringer 904A und der Joranalogue Filter 8.]
Zwei analoge Filter unterschiedlicher Komplexität: der Behringer 904A und der Joranalogue Filter 8.

Ähnliches gilt auch bei Filtern: Solche wie der Behringer 904A Tiefpassfilter liefern ohne viel Schnickschnack einen bestimmten Sound, in diesem Fall im Moog-Stil. In einem Modul wie dem Joranalogue Filter 8 hingegen stecken gleich acht verschiedene Filtertypen – die wollen aber auch erst einmal bedient sein.

Modulation ist der Schlüssel zum Erfolg

Aber egal, in welche musikalische Richtung man sich orientiert und welche Modulkomplexität man bevorzugt: Es gilt immer das alte Sprichwort, dass die Mischung es macht! Nur mit Oszillatoren und Filtern gelingt einem keine Musik mit einem modularen Synthesizer. Ganz im Gegenteil: Um das meiste aus ihnen rauszuholen, sind die Modulationsmöglichkeiten im Rack das Allerwichtigste.

Das Maths von Make Noise ist als flexible Modulationsquelle in nahezu allen Patches einsetzbar.
Das Maths von Make Noise ist als flexible Modulationsquelle in nahezu allen Patches einsetzbar.

Nicht umsonst ist das Make Noise Maths das beliebteste Eurorack-Modul überhaupt. Es kann Patches mit LFOs, Hüllkurven und Triggern bereichern, Signale mischen oder in ihrer Intensität kontrollieren und sogar manipulieren. Ein Schweizer Taschenmesser des Eurorack, welches in jedem Patch garantiert einen Platz findet.

VCAs: Ebenfalls dauernd im Einsatz

Und ein weiteres Sprichwort geistert immer wieder durch die Eurorack-Welt: Man kann nie genug VCAs haben! Mit ihnen können Audiosignale in ihrer Amplitude gesteuert, also artikuliert gespielt bzw. sequenziert werden – eine Grundvoraussetzung in jedem Patch. Außerdem können Multi-VCA-Module wie der Intellijel Quad VCA oder der Doepfer A-130-8 Octal VCA zum Mischen und Manipulieren von CV-Signalen genutzt werden. Sie werden also auch so gut wie immer benötigt.

Also nur Mut: Wenn Du Dich nach den genannten Kriterien in den unterschiedlichen Modulkategorien umschaust, wirst Du sicher bald eine Kombination ermitteln, die Dir zusagt. Und wenn Du Dir noch die passenden Hilfsmodule auswählst, hast Du in Nullkommanichts ein erstes eigenes Eurorack zusammengestellt.

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