Einer der grundlegendsten und wichtigsten Effekttypen in Multieffektgeräten sind Filter (engl. Equalizer, kurz: EQ). Falls Du Dich nicht im Detail mit Audiofiltern auskennst, lohnt sich an dieser Stelle ein kurzer Einstieg zum Thema Equalizer. So kannst Du bereits vor dem Kauf einschätzen welche Filtertypen Du benötigst und vom Multieffektgerät Deiner Wahl abgedeckt werden sollten.
Der klassische Equalizer-Filtertyp ist der Glockenfilter oder lang Glockenkurvenfilter (engl. Bell Filter). Er sorgt dafür, dass das Audiosignal bei einer bestimmten Arbeitsfrequenz angehoben oder abgesenkt werden kann. Manche Bell-Filter haben eine Festfrequenz. Bei anderen lässt sich diese Frequenz innerhalb eines gewissen Bereichs auswählen. Stellt man das Anheben/Absenken dieses Filtertyps grafisch dar, sieht man deutlich, dass sein Name die Form seiner Frequenzbearbeitung beschreibt. Die Breite der Glockenkurve und damit der Umfang seines Bearbeitungsbereichs wird als "Güte" bezeichnet und als Q-Wert angegeben. Große Q-Werte entsprechen einer hohen Güte und machen deutlich, dass ein relativ schmaler Frequenzumfang per Filter bearbeitet wird. Wenn Du also ein Multieffektgerät mit besonders detailliert justierbaren Equalizer-Bändern suchst, solltest Du darauf achten, dass sowohl die Frequenzen und Verstärkungs-/Absenkungsgrade als auch die Güte der Filter regelbar sind.
Kuhschwanzfilter (engl.: Shelve Filter) arbeiten am tiefen als auch am hohen Ende des Frequenzspektrums. Mit ihrer Hilfe lassen sich Bässe und Höhen anheben und absenken. Besonders flexibel ist dieser Filtertyp, wenn sich nicht nur das Maß der Anhebung/Absenkung, sondern auch seine Eckfrequenz regeln lässt. Shelve-Filter kommen überall da sinnvoll zum Einsatz, wo grobe Korrekturen bei Bässen oder Höhen benötigt werden.
Ebenfalls am unteren und oberen Ende des Frequenzspektrums setzen Cut- und Pass-Filter an. LowCut-Filter (manchmal auch kurz "LoCut") machen genau das, was ihr Name sagt, sie schneiden die tiefen Frequenzen eines Audiosignals ab. Weil als Folge davon nur noch die über der Eckfrequenz liegenden, höheren Frequenzanteile übrigbleiben, ist synonym auch die Bezeichnung "Hochpass-Filter" (engl. high pass oder auch HiPass) üblich. HighCut- beziehungsweise Tiefpass-Filter schneiden dagegen die hohen Frequenzen eines Signals ab. Entsprechend bleiben bei diesem Filtertyp nur die Frequenzen unterhalb der gewählten Eckfrequenz erhalten. Wenn Du hochwertige Cut/Pass-Filter mit mehr Justiermöglichkeiten suchst, solltest Du darauf achten, dass die Flankensteilheit der Filter regelbar ist. Sie wird in der Regel in dB angegeben und bezeichnet das Pegelmaß um das die Filterkurve pro Oktave abfällt. 6dB/Oct spricht deshalb für einen eher sanften Schnitt, 48dB/Oct dagegen für einen "chirurgischen" Schnitt.