Pauken finden in vielen Stücken der klassischen Orchesterliteratur Verwendung und sind auch aus der Blasmusikliteratur nicht mehr wegzudenken. Pauken bestechen durch ihren noblen, gestimmten Trommelklang und verleihen jedem Ensemble einen breiteren, volleren Klang.
Bei Pauken spricht man von zwei verschiedenen Aufstellungsmöglichkeiten, die entweder als deutsche oder als internationale (häufig spricht man auch von französischer oder amerikanischer) Aufstellung bezeichnet werden. Der Unterschied: Bei der deutschen Aufstellung steht die größte Pauke vom Spieler aus gesehen rechts, bei der internationalen Aufstellung vom Spieler links. Wenn die Paukenpedale am Instrument mittig angebracht sind, können die Pauken entweder in deutscher oder in internationaler Aufstellung gespielt werden (Lediglich die Stimmskala wechselt die Seite). Es ist jedoch Vorsicht geboten, wenn die Pedale seitlich von der Pauke angebracht sind. Ein Wechsel zwischen den Aufstellungen ist hier nur bedingt möglich: Die Pedale, die zunächst innen angebracht waren, sind plötzlich an der Außenseite der Pauke zu finden. Das führt leicht zu Problemen beim Umstimmen. Ein Seitenwechsel der Pedale ist vom Hersteller meist nicht vorgesehen.
Wie der Name schon sagt, werden im deutschsprachigen Raum hauptsächlich Pauken im deutschen System gespielt (Ausnahmen bestimmen die Regel). In den meisten anderen Ländern werden Pauken im internationalen System gespielt.
Wie viele Pauken man für sein Ensemble braucht, hängt natürlich vom gespielten Stück ab. Ein kleines Streichorchester, das z.B. hauptsächlich Haydn, Mozart und Beethoven spielt, wird mit zwei Pauken (Tonumfänge: ca. B fis bzw. E cis; 26 bzw. 29) gut auskommen. In Blasorchestern, vor allem wenn auch symphonische Blasmusik gespielt wird, sind zumindest vier Pauken ratsam. Kleineren Blasmusikgruppen, welche hauptsächlich Blasmusik - Originalliteratur spielen, reichen oft zwei Pauken. Große Symphonieorchester verwenden zumindest bei Werken der Romantik (Mahler, Richard Strauss usw.) und neuer Musik vier und mehr Pauken. Für Exoten sei erwähnt, dass Schlaginstrumentenbauer heutzutage oftmals acht verschiedene Paukengrößen anbieten, die für den Pauker natürlich eine neue Herausforderung darstellen, aber ihm auch viele neue Möglichkeiten eröffnen.
Bei Pauken unterscheidet man zwischen Instrumenten mit Kupferkessel und Instrumenten mit Fiberglaskessel. Fiberglaskessel haben einen matten, nicht allzu voluminösen Klang. Kupferkessel klingen dagegen glänzend und voluminös. In professionellen Ensembles werden meist Pauken mit Kupferkessel verwendet. Trotzdem sollte man immer bedenken, dass Pauken mit Kupferkessel um einiges schwerer sind, als Pauken mit Fiberglaskessel. Somit sollte man sich vor dem Paukenkauf die Frage stellen, ob und wie oft die Instrumente transportiert werden.
Man unterscheidet zwischen Pauken mit Berlin System Pedalen (linke Abbildung) und mit Dresden System Pedalen (rechte Abbildung). Bei Berlin Pedalen erfolgt das Stimmen durch eine vertikale Bewegung (wie auf einer Schiene). Bei Dresden Pedalen wird das Stimmen der Pauken mit einer Tret-Bewegung (ähnlich wie beim Bremspedal im Auto) ausgeführt. Diese beiden Pedalsysteme werden meist bei Instrumenten höherer Preisklassen verwendet und sind nur in professionellen Orchestern der Standard. Die billigeren Modelle weisen ähnliche Pedalsysteme auf, die den gleichen Zweck erfüllen.
Bei Paukenfellen unterscheidet man zwischen Naturfellen (Kalb- oder Ziegenfell) und Kunststofffellen. Pauken mit Naturfellen haben grundsätzlich einen wärmeren, edleren und natürlicheren Klang als Kunststofffelle. Der große Nachteil von Naturfellen ist aber, dass sie sehr sensibel auf Temperaturänderungen reagieren, d.h. dass sich die Stimmung ständig verändert und man sich nicht auf die Stimmskala verlassen kann. Somit setzt das Spiel mit Naturfellen ein Paar gut trainierte Ohren voraus. Kunststofffelle klingen etwas schärfer und künstlicher als Naturfelle und sind vor allem eine gute Wahl, wenn sich die Wetterbedingungen (z.B. beim Spiel im Freien) ändern.
Es gibt ein großes Angebot an Paukenschlägeln mit den verschiedensten Stielen und Köpfen. Man muss wirklich verschiedene Schlägel ausprobieren, um sich eine Meinung zu bilden. In jedem Fall sollte ein Pauker mindestens drei paar Schlägel in drei unterschiedlichen Härtegraden besitzen: Weich medium hart. Weiche Schlägel eignen sich besonders für Tremolopassagen und lang zu artikulierende Einzeltöne. Bei Tremolos entsteht somit der Eindruck eines langen Tones, obwohl es sich eigentlich um eine schnelle Folge von Einzeltönen handelt. Mit harten Mallets könnte dieser Effekt nicht erzielt werden. Mittelharte Schlägel eignen sich besonders für Situationen, wo verschieden Artikulationen erzielt werden sollen, ein Schlägelwechsel aber nicht möglich ist (z. B. eine rhythmische Passage gefolgt von einer Tremolopassage). Harte Schlägel werden verwendet, um einen Schlag oder eine rhythmische Abfolge von Schlägen klar zu artikulieren und somit den Rhythmus verständlich zu machen.