Auf dieser Seite finden Sie häufig verwendete Fachbegriffe zum Thema "Röhrentopteile".
Klischeehafte Bezeichnung für Amps die mit Röhren des Typs 6L6 arbeiten und weicher/wärmer klingen, als ihre britischen Brüder.
Klischeehafte Bezeichnung für Amps die mit Röhren des Typs EL34 arbeiten und robuster bzw. rauher klingen, als die 6L6 Varianten.
Schaltungslayout bei Röhrenamps. Bekanntester Vertreter ist der Vox AC30. Ein warmer, dynamischer Sound, eine durchsetzungsfähige und dennoch cremige Verzerrung sind die herausrragenden Eigenschaften mit denen alle Amps dieser Bauart aufwarten können. Da die meisten Amps ohne Mastervolumenregler auskommen, muss man sich allerdings darauf einstellen, satt verzerrte Sounds nur bei absoluter Kampflautstärke geliefert zu bekommen. Nachteil der Class A Technik ist auch der relativ hohe Röhrenverschleiß, der eine regelmäßige Wartung und Ausstausch der verwendeten Bauteile nach sich zieht.
Schaltungslayout bei Röhrenamps. Endstufen, die auf einer Class B Schaltung basieren, bleiben länger clean, eine Tatsache die sie zur idealen Verstärkungsinstanz bei Mehrkanalamps werden läßt.
Ist die allgemein verbreitete Bezeichnung für einen sauberen, unverzerrten Klang. Zu viele Mitten sind hier meist unerwünscht, klare Höhen und sauber Bässe dürfen dem Klang der E-Gitarre ruhig auch etwas akustischen Charakter verleihen. Die prägnantesten Cleansounds erhält man, wenn man z.B. mit einer Strat per DI-Box direkt ins Mischpult geht, die meisten Gitarristen bevorzugen aber einen etwas volleren, wärmeren Clean-Ton. Die wohl bekanntesten Verstärker für gute Clean-Sounds sind der Fender Twin Reverb (Röhre) und der Roland Jazz Chorus (Transistor).
Als die Tüftler von Mesa Boogie Ende der 80er Jahre als eine der ersten Firmen ihrem Mk. III Amp einen dritten Kanal spendierten, nannten sie diesen liebevoll lautmalerisch ´Crunch´. Gemeint ist damit ein Sound, der gerade vom cleanen in den verzerrten Bereich übergeht, aber noch nicht sustainreich singt, sondern eben ´cruncht´. Gerade für Riffs oder rockige Rhythmen, aber auch für bluesige Soli ist dieser Sound sehr gut geeignet. Die klassische Variante dieses Sounds wird durch das Aufdrehen eines Amps ohne Master Volume erzeugt, in modernen Amps ist meist ein Kanal so ausgelegt, man kann aber durch gefühlvolles Regeln des Gain-Reglers auch im Lead-Kanal Crunch-Sounds erzeugen.
Gerade kleinere Amps wie der Vox AC 30 und der Fender Deluxe sind für ihre sehr harmonischen Crunchsounds legendär, aber auch alte Marshalls (ohne Master Volume) liefern diesen Sound (allerdings lauter...).
Ein Ausgang (Preamp out, send) und ein Eingang (Main in, Return), in den Effekte, die nicht durch die Vorstufenverzerrung verbogen werden sollen, eingeschleift (bitte nicht ´geschliffen´ sagen!) werden. Modulationseffekt wie Chorus und Flanger gehören hierher, ebenfalls Zeiteffekt wie Delay/Echo und Reverb/Hall. Wichtig ist, dass die Effekte durch das verstärkte Signal nicht übersteuert werden, deshalb haben viele bessere Amps die Möglichkeit, das Signal im Loop abzuschwächen (z.B. 10 dB). Eine weitere Variante ist der Parallele Effektweg: Im Gegensatz zum seriellen, wo das komplette Signal die Effektkette durchläuft, wird hier nur ein regelbarer Teil durchgeschickt und dem Originalsignal des Verstärkers zugemischt. Interessant in erster Linie für Studio-/Rackeffekte, bei denen das Direktsignal ausgeblendet werden kann. Das Gitarrensignal durchläuft also den Effekt zu 100 % und wird dann dem Originalsignal zugemischt.
bei Amps mit Mastervolumen: Hier wird die Übersteuerung in der Vorstufe geregelt.
Ein Verstärker der die Vorzüge der Transistortechnik mit den Klangeigenschaften von Röhren kombiniert.
Diese besteht im Normalfall aus Höhen/Treble, Mitten/Mid und Bass. Bei den meisten Gitarrenverstärkern beeinflussen sich die Regler gegenseitig, sodass z.B. ein Aufdrehen der Höhen bewirkt, dass auch der Mittenbereich neu eingestellt werden muss das ist von Firma zu Firma verschieden. Manche Klangregelungen sind vor der Vorstufe und dienen quasi auch als Verzerrungsregler des jeweiligen Frequenzbereiches, andere hinter der Vorstufe, was eine größere Flexibilität fürs Klangverbiegen bewirkt. Die Auslegung dieser Klangregelung bestimmt den Ampsound maßgeblich, deshalb kopieren moderne Modelingamp-Hersteller auch diese möglichst originalgetreu.
Der Leadgitarrist war zu Beginn der Rockmusik einfach der Gitarrist, der nicht nur Akkorde schrubbte, sondern auch einmal eine Melodie spielen durfte (bei den Beatles war normalerweise Lennon der Rhythmusgitarrist und Harrisson der Leadgitarrist). Mit dem Auftreten von Clapton, Hendrix, Beck, Page usw. änderten sich die Aufgaben der Leadgitarristen, nun mussten spektakuläre Soli geboten werden im neuen sustainreichen und verzerrten Leadsound. Mittlerweile versteht man unter dem Begriff also genau diesen Sound, der aber auch für Riffs, ´dirty rhythm´-Geschichten usw. verwendet wird.
Legendäre klassische Leadsounds lieferten z.B. diverse Marshalls und Boogies. Heute ist das Spektrum wirklich guter Amps unglaublich groß.
Die Master-Volume regelt die Gesamtlautstärke. Wird die Verzerrung in der Vorstufe erzeugt, kann man also auch bei Zimmerlautstärke verzerrt spielen, allerdings klingen die meisten Verstärker schon besser und dynamischer, wenn auch die Endstufe etwas gekitzelt wird.
Bei mehrkanaligen Verstärkern kann hier die Lautstärke verändert werden, das Verhältnis der einzelnen Kanäle zueinander bleibt jedoch erhalten.
Nach dem Eingang (Klinke) die erste Stufe, die das Gitarrensignal durchläuft. Das ist technisch ein bisschen vereinfacht ausgedrückt; eigentlich sind es mehrere Stufen: Bei Amps ohne Master, wo die Verzerrung nur in der Endstufe erzeugt wird, reichen 2 gain stages, für klassischen Crunch 3, moderne High Gain Amps haben schon 5.
Ursprünglich sollte das Signal hier nur auf einen Level verstärkt werden, mit dem die Endstufe dann arbeiten kann, um es schließlich auf die gewünschte Lautstärke zu bringen.
Da die Rockgitarristen in den späten 60ern und 70ern aber immer mehr Verzerrung für ihren typischen Sound wünschten und diese mit einer extremen Lautstärke verbunden war, kamen findige Köpfe wie Randy Smith, der mit seinen Mesa Boogie Amps (die mehrere Vorstufen hintereinander kombinieren die sogenannte cascade -Schaltung) sehr erfolgreich wurde, auf die Idee, bereits in der Vorstufe Verzerrung zu erzeugen, und so den gewünschten Sound auch bei Zimmerlautstärke erzeugen zu können. Der Amp verfügt dann über einen Preamp- oder Gain-Regler für die Vorstufe (hier wird die Verzerrung definiert) und einen Master-Regler, mit dem die Endstufenlautstärke begrenzt wird. Viele Gitarristen ziehen allerdings die Endstufenverzerrung eines voll aufgedrehten Röhrenamps ohne Master der dünneren, ´fuzzigeren´ und komprimierteren Vorstufenverzerrung vor, sehr häufig wird auch eine mäßig verzerrende Vorstufe mit einer in die Sättigung gefahrene Endstufe kombiniert. Auch der Musikstil spielt hierbei eine große Rolle.
Diese in vielen Amps vorhandene Regler stellt eine Besonderheit dar, weil er hinter der Endstufe sitzt und hier sehr effektiv das Höhenverhalten dieser bestimmt. Die meisten Gitarristen finden ´ihre´ Einstellung und belassen den Regler dann so.
Hier arbeiten bei Röhrenamps die Endstufenröhren und verstärken das Signal, das aus der Vorstufe kommt, auf die gewünschte Endlautstärke. Werden diese Endstufenröhren sehr laut angefahren, geraten sie in die Sättigung und erzeugen den klassischen verzerrten Rocksound. Diese Art der Verzerrung ist natürlich mit einer hohen Lautstärke verbunden, ist aber für den typischen Rocksound nach wie vor die geeignetste Methode. Den typischen punch und die Dynamik kann mit reiner Vorstufenverzerrung einfach nicht erreicht werden - (siehe Preamp). Eine gute Lösung für Gitarristen, die mit Endstufenverzerrung arbeiten wollen, auf Gehörschäden und hysterisch fuchtelnde Clubbesitzer und Bandkollegen aber verzichten können, sind kleinere, leistungsschwächere Röhrenamps weniger ist hier (wie so oft) mehr!
Das letzte (und nicht unwichtigste) Glied in der Soundkette. Ein und der selbe Verstärker kann mit verschiedenen Lautsprechern/-kombinationen völlig verschieden klingen. Die Auswahl an verschiedenen Speakern ist so groß, dass sich hier ein eigenes Special aufdrängt, für Gitarrensounds ist auf alle der 12 Speaker Standard. Aber auch 10 oder 15 Speaker sind zu finden. Eine 4x12 Box klingt ganz anders (gerade bei Kollegen der härteren Gangart ist das die amtliche Box) als ein hinten halb offenes 2x12er Gehäuse oder der typische 1x12 Combosound.
engl. Bezeichnung für die Kombination von einer oder mehrer übereinander gestapelten Boxen und einen Topteil.
Transistoramps kamen Ende der 60er Jahre auf, setzten sich aber trotz vieler technischer Vorteile (kein Röhrenwechsel, höhere Zuverlässigkeit bei mehr Servicefreundlichkeit, geringeres Gewicht, deutlich günstigerer Preis) nie ganz gegen die alten Warmluftbereiter durch. Das liegt in erster Linie an ihren akustischen Eigenschaften (und die interessieren den Musiker natürlich am meisten). Im Vergleich zu typischen Röhrenamps klingen Transistorverstärker eher kalt und zu sauber (was cleane Sounds betrifft haben sich einzelne Modelle daher schon einen gewissen Ruf gewinnen können, allen voran der Roland Jazz Chorus, der mit seinem eingebauten Choruseffekt maßgeblich für den Siegeszug diese heute beliebtesten Effektes verantwortlich ist), und die typische Transistorverzerrung klingt im Vergleich eher grausam. Heute lässt sich diese Sicht nicht mehr ohne weiteres aufrecht erhalten, denn schon bevor es Modeling-Amps gab, wurden auch Transistorverstärker gebaut, die den Röhrenvorbildern schon sehr nahe kommen. Auch die sogenannten Hybrid-Amps (Röhrenvorstufe und Transistorendstufe, seltener umgekehrt) sind sehr beliebt, in der Vorstufe wird mit Röhrenverzerrung gearbeitet, auf Grund der Transistorendstufe bleibt der Amp aber angenehm leicht).