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9. Bass-Saiten

Das verwendete Material der Saiten hat wie bei der E-Gitarre einen massiven Einfluss auf den Sound eines Instruments. Gerade die magnetischen Eigenschaften des verwendeten Materials haben einen entscheidenden Anteil an der Saiten-Performance.

Nickel/Nickel-Steel

Parallel zum Siegeszug der magnetischen Tonabnehmer in den Fünfzigerjahren arbeiteten die Instrumenten- und Saitenhersteller an der Entwicklung von adäquatem "Bespannmaterial" für E-Gitarren und Bässe. In den "Vintage-Years" (den Fünfziger- und Sechzigerjahren) umwickelte man den Stahlkern in erster Linie mit einem Draht aus einer hochprozentigen Nickel-Legierung. Nachteil: Da Nickel die Tonabnehmer nicht übermäßig stark "reizte", waren die Saiten relativ leise. Vorteil: durch ihre relativ schwach ausgeprägten magnetischen Eigenschaften konnte man die Pickups sehr nah an die Saiten bringen. Das wiederum führte zu einem subjektiv direkteren Spielgefühl. Später ging man mehr und mehr dazu über, vernickelten Stahldraht (Nickel-Steel) zu verwenden. Die Saiten wirken dadurch wesentlich intensiver auf das Magnetfeld der Pickups und liefern so einen warmen, aber brillanteren und vor allem lauteren Sound.

Basssaite

Stainless Steel (rostfreier Stahl)

In den Siebzigerjahren schlug die Industrie ein weiteres Kapitel in der Saiten-Historie auf. Edelstahl hat sehr gute magnetische Eigenschaften und liefert eine brillante, sehr klare Performance, mit einem ausgeprägten Mitten-Anteil. Ein Vorteil der Saiten liegt in ihrer Haltbarkeit. Mit rostfreiem Stahl gewickelte Bass-Saiten sind wesentlich unanfälliger gegen Rost als Nickel oder Nickel-Stahl-Saiten. Geschmacks- und Gewöhnungssache ist das Handling. Gerade bei Bässen mit großen Mensuren ist der Unterschied deutlich spürbar.

Auch bei den Bass-Saiten haben wir gemittelte Sätze zusammengestellt. Achtung: die Bezeichnungen variieren von Hersteller zu Hersteller:

4-String 5-String
G D A E B
Extra-Light .040 .055 .075 .095 .128
Light .040 .060 .080 .100 .128
Medium Light .045 .065 .085 .105 .130
Medium .048 .067 .085 .106 .130
Heavy .050 .070 .090 .110 .135

Du kannst es dir schon denken: wie bei allen Saiten gilt auch bei Bass-Strings die goldene Regel: je dünner die Saiten, umso niedriger ist die Spannung und umso leichter ist die Bespielbarkeit. Aber umso früher kann das Instrument auch schnarren. Härtere Saiten sind in dieser Hinsicht wesentlich unempfindlicher und liefern außerdem mehr Druck im Bassbereich.

Taper Wound

Einige Hersteller fertigten ihre tiefen B-Saiten, vereinzelt auch E-Saiten, in einer Variante, bei der die Außenumwicklung deutlich vor dem Ball-End endet, bzw. dünner wird.

Der Vorteil dabei ist, dass die Saite mit weniger Fläche auf dem Reiter liegt, was ihre Schwingungseigenschaften verbessert. Der Ton klingt sauberer und länger.

Auch verlangen manche Brückenkonstruktionen, bei denen die Saiten durch den Korpus gezogen werden, die Verwendung solcher Saiten. Der Grund dafür ist, dass der Winkel, in welchem die Saiten vom Korpus aus über den Steg laufen, oft sehr steil gewählt ist, um den Druck auf die Brücke möglichst hoch zu halten. Eine am Ende dickere Saite würde bei dem Knick beschädigt werden oder unsauber aufliegen.

Diese Konstruktionsweise findet man vereinzelt auch im Bereich der Saitenhersteller für Westerngitarren (u.a. GHS und Rotosound), welche dadurch die Schwingeigenschaften ihrer Saiten verbessern möchten. Das Ergebnis hier ist ein klarer, brillanter Sound, welcher etwas weniger satt/fett klingt als die Standardfertigung.

Weitere Bezeichnungen für Taper Wound sind Contact Core und Tapered Core, Piano String Design.

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