Sampler erzeugen den Klang – im Gegensatz zu Synthesizern – nicht von Grund auf selbst, sondern spielen vielmehr Audioaufnahmen bzw. Samples ab. Jede Klangquelle kann aufgenommen und zu einem Sample verarbeitet werden – ohne Ausnahme. Ein Sample ist vereinfacht ausgedrückt - nur eine digitalisierte Tonaufnahme. Und diese lässt sich mit einem Sampler bzw. einem Sample-Player zunächst einmal abspielen.
Mit einem Sampler können Samples nicht nur abgespielt, sondern auch aufgenommen und für die Wiedergabe vorbereitet werden. Dagegen kann ein Sample-Player „lediglich“ vom Hersteller vorbereitet und lizensierte Samples abspielen. Früher gab es unzählige spezialisierte Hardware-Geräte – so komplex wie ein heutiger Computer waren diese aber alle nicht. Moderne, samplebasierte Software-Instrumente können echte Instrumente so teilweise sehr realistisch nachbilden, allen voran natürlich nach wie vor das Schlagzeug.
Im Produktionsalltag solltet ihr Software-Sampler nur dann einsetzen, wenn ihr den Klang wirklich selbst kreieren wollt oder bereits eine eigene Sample-Sammlung besitzt. Über 20 Jahre wurden insbesondere Hardware-Sampler in sämtlichen Musikrichtungen eingesetzt oder haben sogar ganze Genres wie etwa den Hip-Hop maßgeblich geprägt. Auch heute finden spezielle Varianten der Hardware-Sampler wie die AKAI MPCs in vielen Musikstilen noch ihre Verwendung, vor allem – aber nicht ausschließlich – bei der Erzeugung von Drum-Sounds. Dank ihrer Drum Pads – mit denen die Sampler wie ein Percussion-Instrument gespielt werden können – und dem internen Sequenzer richten sich diese besonders an die Bedürfnisse moderner urbaner Musik wie Hip-Hop, Techno und EDM.
Bis auf ein wenige Ausnahmen wurden die Hardwaregeräte durch Software-Lösungen allerdings fast vollständig abgelöst, da die meisten aktuellen DAWs bereits mit extrem umfangreichen, hauseigenen Samplern ausgestattet sind. So lassen sich eigene Aufnahmen bearbeiten sowie nach Lust und Laune auch in der Tonhöhe und dem Tempo manipulieren oder auch in kleine Häppchen zerteilen. Diese können dann in variierter Reihenfolge abgespielt werden, um beispielsweise einen Remix eines Songs zu kreieren. Es ist sogar möglich, Samples zu schichten und dadurch wiederum gänzlich neue Klänge zu erschaffen.
Nicht nur Musikaufnahme-Softwares sind mit Samplern ausgestattet, auch Native Instruments Maschine ist dazu in der Lage. Als Alternative zur MPC handelt es sich aber nicht um ein eigenständiges "Stand-Alone-Gerät", sondern um eine Kombination aus Software und Hardware, welche die Haptik eines 16-Pad-Controllers mit den Vorzügen eines Computersystems vereint.
Abgesehen von Samplern, die überwiegend zur Erstellung eigener Samples genutzt werden, gibt es heutzutage auch häufig die "einfacheren" Sample-Player. Diese sind bereits mit vorbereiteten und vom Hersteller selektierten Sounds ausgestattet, können aber per se keine eigenen Samples aufnehmen oder gar bearbeiten – das ist aber meist auch gar nicht nötig, da die Hersteller bereits alle nötigen Schritte unternommen haben, um die Aufnahmen möglichst "einsatzfähig" zu machen.
Sample-Player verwendet man in der Musikproduktion überwiegend dann, wenn man produktionsreife und sofort einsatzbereite Sounds von Instrumenten benötigt. So könnt ihr beim Songwriting zum Beispiel ein ganzes Streicher-Ensemble oder auch nur ein Schlagzeug mit einem simplen Keyboard einspielen oder gar die MIDI-Noten in der DAW-Software programmieren. Und da es sich um Aufnahmen von echten Instrumenten handelt, klingen die Sounds in euren Songs dann auch oftmals äußerst authentisch. Zwar können Samples ein Instrument und den entsprechenden Musiker nicht gänzlich ersetzen, aber moderne hochwertige Sample-Libraries sind mittlerweile mit so vielen Möglichkeiten zur Artikulation ausgestattet, dass sich schon mehr als "echt" klingende Ergebnisse erzielen lassen. Zumal ihr nicht vergessen dürft, dass der Hersteller bei der Aufnahme seiner Samples meist in den besten Studios und mit den besten Engineers der Welt aufnimmt. Dementsprechend professionell und hochwertig klingen die Sounds dieser Sample-Libraries deshalb bereits ab Werk.
Abgesehen von echten Instrumenten gibt es auch moderne synthetische Sounds, die sich sofort in EDM- oder neuartigen Pop-Songs einsetzen lassen.
Viele Hersteller haben Sample-Player auf den Markt gebracht, aber drei Platzhirsche haben das Spiel im Grunde für sich entschieden: Native Instruments "Kontakt", Best Service "Engine" sowie den East West "Play" trifft man in der Welt der Sample-Player am häufigsten. Alle Sample-Player haben dabei eins gemeinsam: Der Grundsound kann nicht wirklich weiter beeinflusst werden. Vielmehr verwendet ihr Sample-Player und insbesondere deren Libraries, wenn ihr produktionsreife Klänge in euren Songs einsetzen wollt, ohne selbst viel am Klang schrauben zu müssen. Die Bedienung ist dadurch oftmals simpel: Meist gibt es nur einen Preset-Browser, in dem sich Klänge kategorisch sortieren und laden lassen. Je nach Klang ist der Player dann nur mit wenigen, aber meist passenden Parametern belegt, welche die Sounds beispielsweise noch mit passenden Effekten versehen.
Traditionell versuchte man das klassische Orchester zu simulieren: In den unteren Oktaven sind dann die Bässe, Hörner und Celli gelegt, die oberen Oktaven hingegen spielen Violas, Violinen und so weiter. Die gesampelten Instrumente werden durch sogenannte Split-Zonen voneinander getrennt. Mittels Key Switches (Tasten in den untersten Oktaven) lassen sich zusätzlich Artikulationen (Spielweisen) wechseln, um beispielsweise auch von Staccato zu Tremolo wechseln zu können.
Split Zones und Key Switches werden in unterschiedlichen Farben dargestellt, damit man sich auf der Klaviatur schneller zurechtfindet.
Verglichen mit Software-Synthesizern benötigen Samples allerdings viel Speicherplatz und Arbeitsspeicher. Heutige Sample-Libraries, bei denen für jedes Instrument mehrere Artikulationen und zusätzliche Samples geladen werden, sind nicht selten viele Gigabytes groß. Bei der Nutzung umfangreicher Samples ist eine zeitgemäße Computer-Hardware also immer empfehlenswert.