Ich war eigentlich auf der Suche nach einem Kopfhörerverstärker und fand das Konzept des Spark Go interessanter. Deshalb hab ich mir diesen Winzling gekauft.
Was soll ich sagen, der Kleine überzeugt fast auf ganzer Linie.
Die Verarbeitung ist gut und wirkt sehr wertig und robust. Ich denke den ein oder anderen Sturz sollte der Spark überstehen.
Grundsätzlich kann er für folgendes genutzt werden:
- Mini Modelling-Combo
- Mini Modelling-Topteil
- Headphone-Amp
- Effekt-Modeller vor oder nach einem echten Amp
- Backingtrack-Generator (mittels App)
- USB-Audiointerface
Die Presets bieten alles was man sich wünschen kann und klingen teilweise sehr gut. Sie bedürfen aber Anpassungen an das eigene Setup. Gerade die Presets aus der Tonecloud haben sehr unterschiedliche Laustärkelevel und das Noise-Gate ist häufig viel zu agressiv eingestellt.
Der interne Lautsprecher klingt... okay und erzeugt für die Größe einen ganz guten Sound. Mein Marshall MS-2 stinkt dagegen total ab. Aber es ist und bleibt ein kleiner Lautsprecher. Um die Nachbarn nicht zu nerven und trotzdem üben zu können, reicht es aus. Den Sound mit Kopfhörern finde ich aber überzeugender.
Richtig gut klingt der Spark aber an einer externen Box. Ich nutze den Spark an einem alten Line6 Flextone-Cab mit einem kleinen 50W-China-Amp und da sieht die Welt nochmal ganz anders aus. Dadurch habe ich mir ein Dry/Wet-Setup gebaut und nutze meinen Röhrenamp (Dry) in Kombi mit dem Spark (Wet).
Der Spark würde aber auch allein als Topteil an einer passenden aktiven Box (FRFR, PA etc.) eine gute Figur machen.
Die Nutzung als Effekt-Modeller über den FX-Loop funktioniert auch gut, benötigt aber einiger Anpassungen an den Presets. Die Amp/Boxensimulationen lassen sich zum Glück deaktivieren, sodass nur noch die Effekte übrig bleiben. Einzig vor dem Amp konnte ich bisher keine zufriedenstellenden Presets basteln. Die digitalen Overdrive/Distortion-Modelle klingen vor einem echten Amp furchtbar.
Grandios finde ich die Lösung, Backingtracks mittels App zu erstellen und abzuspielen. Dafür hatte ich bisher den Digitech Trio verwendet. Wie auch bei diesem, sollte man keine wilden Riffs oder Akkordfolgen einspielen, sondern eine Basisbegleitung. Dann spuckt die App ganz ordentliche Backingtracks aus, die zum Jammen oder Ideen ausprobieren gut funktionieren.
Im Grunde klappt all das auch mit dem Spark Mini oder dem Spark 40. Die bringen von Haus aus mehr Klangvolumen mit, passen aber nicht in die Jackentasche oder das Gigbag.
Als ultramobiler Alleskönner, kann ich den Spark Go absolut empfehlen. Als einzigen Amp ohne Zusatzbox wäre mir der Go aber zu schwach auf der Brust.