Der Roland SH-101 von 1982 ist ein absoluter Klassiker für Dance und Synth-Pop. Mit seinen satten Bässen, den schneidigen Lead-Sounds und der unmittelbaren, live-tauglichen Bedienbarkeit hat sich der analoge Synthesizer voll in den Zeitgeist der 80er Jahre integriert und Musikgeschichte geschrieben. Der S-1 greift die Qualitäten des originalen SH-101 auf, ohne den Vintage-Synthesizer aber eins-zu-eins zu imitieren. Das kompakte Desktop-Gerät lädt nach Belieben zum Schrauben (Tweaken) an den Reglern ein, wodurch man das gesamte kreative Potential aus Klangerzeugung und Sequenzer herauskitzelt. Man mag es bei der geringen Größe kaum glauben, doch eröffnet der S-1 Sound- und Performance-Möglichkeiten, die man in dieser Preisklasse sonst nicht findet.
Die Klangerzeugung des S-1 ist vierstimmig und kann polyphon, monophon, unisono oder im Chord-Modus gespielt werden. Die Oszillatorsektion erzeugt die typischen Analogwellenformen, während die Funktionen Draw und Chop zur freien Gestaltung eigener Wellenformen und ungewöhnlicher Klänge einladen. Tiefpassfilter, Hüllkurve und LFO formen anschließend den Sound. Als weitere Modulationsquelle dient der integrierte D-Motion-Sensor, der auf Bewegungen und Neigung des Gerätes reagiert. Der Sequenzer bringt Pattern mit bis zu 64 Steps hervor, zu denen sich auch Reglerbewegungen aufzeichnen lassen. Außerdem erlauben die Sub-Steps rhythmische Erweiterungen und Ratcheting-Effekte. Der Synthesizer ist sowohl per USB und MIDI als auch per analogem Sync mit anderen Geräten kompatibel.
Der handliche Synthesizer spricht mit seinem günstigen Preis auch Einsteiger an. Erfahrene Soundbastler sollten dabei allerdings nicht das kreative Potential der Oszillatorenfunktionen außer Acht lassen, mit dem sie ihr Setup bereichern können. Mit seinem integrierten Akku (ca. 4,5 Stunden Laufzeit) und dem internen Sensor ist der kompakte Synthesizer aber auch für bewegungsfreudige Live-Performer interessant. Das Gerät ist leicht zu transportieren und lässt sich dank vielschichtiger Optionen in so ziemlich jedes Setup integrieren. Die übersichtliche Oberfläche und der zügig zu programmierende Sequenzer zeigen sich vor allem beim Spielen von Sounds und Patterns als hilfreich, die mit dem alten SH-101 unmöglich zu erreichen waren.
Die Firma Roland wurde 1972 in Osaka, Japan, gegründet und entwickelt und baut seitdem elektronische Musikinstrumente. In seiner erfolgreichen Geschichte hat Roland viele wegweisende Instrumente auf den Markt gebracht, von legendären Drumcomputern wie den TR-808 oder TR-909 Modellen bis hin zu Synthesizer-Klassikern wie Jupiter-8, SH-101 oder der kultigen TB-303. Neben den Synthesizern sind auch die Workstations und E-Pianos aus dem Hause Roland sehr beliebt. Ebenso bekannt ist die zu Roland gehörende Marke Boss, unter der vor allem Gitarreneffektgeräte entworfen und vertrieben werden. Unter dem Label Roland Professional A/V entwickelt und vertreibt das Unternehmen außerdem professionelles Equipment für nahezu alle Sparten der Audio-und Videoproduktion – von der Heimanwendung bis zum kommerziellen Umfeld.
Der S-1 ist für die Integration in ein Desktop-Setup konzipiert, wo er sich besonders einfach mit anderen AIRA-Geräten kombinieren lässt. Zusammen mit der Drum-Maschine T-8, dem Chord-Synthesizer J-6 und dem Vocal-Effekt E-4 bildet der S-1 ein komplettes Groove-Setup. Über MIDI (3,5mm TRS) synchronisieren sich die Sequenzer der Geräte miteinander, sodass man sie gemeinsam steuern kann. Auf diese Weise überträgt man auch Program-Change-Befehle, sodass man von einem Gerät aus das ganze Setup für den nächsten Track umgestalten kann. Über die Mix-Ein und -Ausgänge kann man die Geräte auch auf dem Audioweg zusammenfassen. Noch komfortabler gestaltet man diesen Vorgang mit dem Roland MX-1 Mixer. Dank AIRA-Link-Verbindung (USB) kann man MIDI-Steuerung, Synchronisation und Audio mit nur einem Kabel zusammen übertragen. Das gesamte Setup steuert dabei der MX-1 und routet direkt in eine DAW.