Schaller S-Locks M CH

Die Konstruktion und die Qualität lassen zunächst einmal nichts zu wünschen übrig. Die Montage geht sehr leicht. Leider sind die Holzschrauben aber fest mit dem Gurtpin verbunden, so dass keine alternativen bzw. nicht die Originalschrauben verwendet werden können. Das ist ungünstig, falls die Löcher vom Durchmesser her nicht passen. Darüber hinaus sind die Pins, die am Gurt befestigt werden, sehr lang, fast doppelt so lang wie bei denen, die ich bisher hatte. Das mag bei Strats oder Teles noch gehen, aber bei meiner SG ist der vordere Gurtpin nach innen auf den Spieler gerichtet. So piekste mich der Gurtpin ständig in den Bauch, besonders im Sitzen. Das war so lästig, dass ich die S-Locks wieder zurückgeschickt und durch andere ersetzt habe.

Hab die Locks für meinen neuen Bass bestellt. Habe auf allen meiner anderen Bässe und Gitarren Schaller Locks installiert, insofern dachte ich, kann ich nichts falsch machen. Belohnung liegt bei dachte.

Denn die neue Version gestaltet die damals so simple Installation unnötig kompliziert. Die Gurtpins sind nun Schrauben zugleich, welche mit einem Inbus in imperialer Maßeinheit in den Korpus gedreht werden muss, woraus sich 2 Probleme darstellen: Man kann die originalen Schrauben nicht verwenden, was bei unterschiedlicher Länge ein Problem ist (Nachbohren in den Korpus), und hat man, wie eine Menge Europäer nur metrisches Werkzeug zur Hand, keine Möglichkeit die Schrauben hineinzudrehen. Laut Info sollte ein 3mm Schlüssel passen, das kann ich aber leider nicht bestätigen.

Die Verarbeitung ist ansonsten wie gewohnt makellos, da kann man nichts beanstanden. Würde mir jedoch das alte Design zurückwünschen, denn das aktuelle macht die Montage nur unnötig umständlich.

Diese Security Locks halten sehr sicher und sind sehr gut verarbeitet.
Allerdings gibt es einige Dinge, die mich persönlich stören.

Zur allererst ist sind bei diesem System Gurtpin und Holzschraube nicht einzelne Teile (wie es normalerweise bei Security Locks üblich ist), sondern ein kombiniertes Teil. Das ist ein großer Nachteil, da man die Schraube nicht einfach tauschen kann, wenn an der Gitarre vorher schon eine größere Schraube verwendet wurde.

Des weiteren lässt sich der Stift zum lösen der Gurtpins so schwer ziehen, dass man mit unter Schmerzen in den Fingern bekommt. Mit schwitzigen Händen nach dem Auftritt wird das manchmal zum echten Abenteuer.

Der Teil, welcher am Gurt befestigt wird, wird mittels einer Scheibe angezogen. In diese wird noch eine Madenschraube reingedreht, welche auf das Gewinde drückt zum sichern. Anfangs fand ich die Idee gut, aber es hat sich trotzdem mehrmals von alleine gelöst. Dies kommt aber auch bei standardmäßigen Security Locks vor.

Als positiv habe ich empfunden, dass man die Security Locks einklicken kann, ohne den Stift nach hinten ziehen zu müssen. (Quasi wie bei einer Tür welche man einfach zu werfen kann, aber mit Türklinke wieder öffnen muss)


Da die Schaller Security Locks einen sehr stattlichen Preis haben und dennoch einige Nachteile, werde ich mich das nächste mal nach alternativen Produkten umsehen.

Hab grad die HB Security locks bewertet, und dachte mir, dann kann ich auch diese bewerten. Diese Schaller sind - keine Frage - besser. Die Schrauben sind lang genug um die originalen (Gibson LP) zu ersetzen. Innen ist der Bolzen abgeschrägt sodass es richtig schön reinflutscht. Der Nippel ist lang genug und griffig um es wieder schnell zu lösen. Die Rändelschraube ist griffig und gross genug um es per Hand ohne Werkzeug fest genug an den Gurt zu schrauben.
Nichts desto trotz sind die sooo teuer, dass ich beim nächten Mal die Kompromisse eingehe und die HB kaufe. Erfüllen auch ihren Zweck, man muss halt etwas bewusster damit umgehen, und sind nicht so "Idiotensicher" wie die Schaller.
Wie ich zuvor bei den HB schon erwähnte: wenn man ständig volltrunken ein 8000 $ Vintage Instrument einklickt, dann lieber die Schaller