Der Pro 3 ist die dritte Weiterentwicklung des legendären monophonen Pro-One aus dem Jahr 1981. Im Gegensatz zu diesem verfügen die Nachfolgemodelle über eine leistungsstarke, dreistimmig paraphone Synth-Engine, die sich hybride Technik für zunutze macht. Zur Grundausstattung des Pro 3 gehören jeweils drei Oszillatoren, Filter, LFOs und eine duale Effektsektion. Darüber hinaus verfügt der Pro 3 über einen umfangreichen Sequenzer. Mit diesen Funktionen sowie dank des kreativen Einsatzes von Effekten und Modulationen können dreistimmige Akkorde sehr ausdrucksstark sein. Die zwei digitalen Effekte und die vier Spannungsein- und -ausgänge machen den Pro 3 zu einem leistungsstarken Instrument mit aufregenden Möglichkeiten zur Klangprogrammierung.
Was die Oszillatoren anbelangt, so sind zwei VCOs und ein Oszillator mit 32 Wavetables und Wave-Morphing Funktion vorhanden. Obendrein werden drei analoge Filter geboten. Beim ersten handelt es sich um ein vierpoliges Tiefpassfilter, basierend auf dem Prophet-6. Das zweite ist ein klassisches Transistor-Ladder-Filter mit optionaler Resonanzkompensation, mit der dem Klang mehr Druck verliehen wird. Das dritte ist ein klassisches zweipoliges Design auf Basis des OB-6-Filters, welches sich als Tiefpass-, Notch- und Hochpass-Version verwenden lässt. Der interne Sequenzer kann über 16 Tracks mit je 16 Steps verfügen. Er ermöglicht eine Echtzeit- und schrittweise Eingabe von Noten sowie variable Gate- und Sequenzlängen. Mit der Ratcheting-Funktion lassen sich Sequenzen erstellen, die auf Achtelnoten basieren und zwischendrin gedoppelte Noten und Triolen enthalten können. Außerdem werden mehrere Wiedergabemodi sowie ein paraphonischer Betrieb angeboten.
Der Pro 3 stellt zahlreiche Modulationsmöglichkeiten und Effekte (Delay, Reverb und Chorus/Phasing/Flanging) bereit, mit denen der Klang lebendig gestaltet werden kann. Stimmiges Feedback und eine analoge Verzerrung liefern bei Bedarf rohe und scharfe Sounds. Die vier Ein- und Ausgänge für Steuerspannungen auf der Rückseite des Synthesizers und ein Gate-Ausgang machen einen Betrieb in Verbindung mit modularen Synthesizern möglich. Die Steuerspannungen können hier über die Modulationsmatrix zugewiesen und geroutet werden. Somit kann der Pro 3 zu einem zentralen Knotenpunkt eines modularen oder Multi-Synth-Setups werden. Über die USB- und MIDI-In, -Out und -Thru-Anschlüsse können MIDI-Daten gesendet und empfangen werden. Hinzu kommen zwei Eingänge für Pedale, unter anderem für ein Fußpedal. Den Audioausgang gibt es in Stereo. Mit Strom betrieben wird der Synthesizer über einen Kaltgerätestecker.
Dave Smith, Gründer von Sequential Circuits (1974-1987), gehört zu den Pionieren im Synthesizerbereich. Sein Prophet-5 war der weltweit erste speicherbare polyphone Synthesizer. Es folgten Innovation wie der Prophet T8, Prophet VS, aber auch Sampler. Dazu war Smith wesentlicher Initiator des MIDI-Standards und an der Entwicklung des ersten virtuellen Synthesizers beteiligt. 2002 gründete er Dave Smith Instruments und gehört seither zu den erfolgreichsten Anbietern von analogen und hybriden Hardware-Synthesizern. Seit 2018 firmiert der Hersteller wieder unter dem Namen Sequential.
In der Modulationsmatrix mit 32 Slots können bis zu 171 Ziele ausgewählt werden. Oszillatoren, LFOs, Hüllkurven und Sequenzerspuren können an die CV-Ausgänge gesendet werden. Mit der Funktion Tap Tempo kann die Geschwindigkeit des Sequenzers manuell festgelegt werden. Der Sequenzer lässt sich auch mit der MIDI-Clock synchronisieren. Mit der drei Oktaven umfassenden halbgewichteten Tastatur können bequem Melodien eingespielt werden. Der interne Arpeggiator hilft beim schnellen Aufbau von Melodien. Die Pitch- und Modulationsräder sind mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Mit dem Touch-Slider, der übrigens auch über eine Latch-Funktion verfügt, können auf die Schnelle weitere Modulationen umgesetzt werden.