Anschlüsse:
passendes Case unter Artikelnummer 506949 erhältlich (nicht im Lieferumfang enthalten)
1978 war der von Dave Smith entworfene Prophet 5 eine echte Sensation, denn er war der erste polyphone Synthesizer, dessen Soundeinstellungen gespeichert werden konnten. Nach einer ganzen Reihe von verschiedenen Prophet-Modellen hat Dave Smith den polyphonen Klassiker als Prophet 10 schließlich neu aufgelegt – so originalgetreu wie möglich, doch noch ein bisschen besser und mit doppelter Stimmenanzahl. Den alten Prophet 5 gab es in drei Revisionen, die die Schaltung Schritt für Schritt optimierten. Beim neuen Prophet 10 lässt sich das Klangverhalten aller drei Revisionen einstellen und es gibt sogar die Möglichkeit, den Synthesizer noch etwas präziser klingen zu lassen, was von Sequential als Rev4 bezeichnet wird. Die Schaltung wurde nur um MIDI und USB sowie die Einstellmöglichkeit für die Rev-Versionen ergänzt, ansonsten sind der fünfstimmige Klassiker und die zehnstimmige Neuauflage identisch.
Der Prophet 10 ist ein gradliniger Synthesizer, der sich auf typische Poly-Sounds konzentriert und Beiwerk wie Effekte, Sequenzer und überbordende Möglichkeiten außen vor lässt. Dafür glänzt er mit dem lebendigen Klang seiner analogen Curtis-VCOs, was sich auf Flächen, Strings, Brass, aber auch auf Bässe und Leads im Unison-Modus positiv auswirkt. Das Filter lässt sich zwischen dem von Dave Rossum (Gründer von E-MU) neu entwickelten 2140-Chip – der dem SSM-Filter von Rev1/Rev2 entspricht – und dem CEM3320-Filter von Rev3 umschalten. Um das Verhalten der Rev-Versionen vollständig zu reproduzieren, können mit dem Vintage-Regler auch das Hüllkurvenverhalten und die Filteransprache justiert werden. Mit nur einem Dreh lassen sich Instabilitäten und Abweichungen wunschgemäß dosieren. So kann der Charakter von der leicht wackligen Rev1 bis zur präzisen Rev4 stufenlos eingestellt werden und doch bleibt sich der Prophet 10 unverkennbar treu.
Der Prophet 10 ist für professionelle Bandkeyboarder geeignet, die hochwertige Analogsounds für ihre Sets benötigen und denen die fünf Stimmen des Prophet 5 nicht ausreichen. Beim Original von 1978 war die Speicherbarkeit das Highlight – und auch heute noch ist sie ein elementarer Bestandteil des Geräts. Dazu geht die Anwahl der Sounds ebenso schnell und zielsicher wie das Einstellen von Parametern vonstatten. Der Monoausgang des Synthesizers liefert indessen den puren Analogklang. Werden Effekte benötigt, können diese nach den eigenen Vorlieben oder Anforderungen individuell nachgeschaltet werden. Im Studio greift man in der Regel ohnehin zu spezialisiertem Outboard-Equipment oder Plugins, sodass integrierte Effekte hier nicht vermisst werden.
Dave Smith, Gründer von Sequential Circuits (1974-1987), gehört zu den Pionieren im Synthesizerbereich. Sein Prophet-5 war der weltweit erste speicherbare polyphone Synthesizer. Es folgten Innovation wie der Prophet T8, Prophet VS aber auch Sampler. Dazu war Smith wesentlicher Initiator des MIDI-Standards und an der Entwicklung des ersten virtuellen Synthesizers beteiligt. 2002 gründete er Dave Smith Instruments und gehört seither zu den erfolgreichsten Anbietern von analogen und hybriden Hardware-Synthesizern. Seit 2018 firmiert der Hersteller wieder unter dem Namen Sequential.
Typische polyphone Analogsounds werden in vielen Stilrichtungen und Situationen immer wieder gebraucht. Je prominenter diese in Songs eingesetzt werden, umso höher soll die Qualität sein. Der Prophet 10 hat aufgrund seiner Schaltung dieses gewisse Extra im Klang, das seine Sounds von anderen Synthesizern abhebt. In einem Live-Setup ist der Prophet 10 für Soli ebenso wie für dichte Flächen prädestiniert. Seine gradlinige Struktur und Bedienung machen das Keyboard zu einem verlässlichen Partner auf der Bühne. Die einfache Synthesestruktur soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Prophet 10 auch ein paar kleine Tricks beherrscht. So können die Wellenformen der VCOs, aber auch des LFOs, in jeder Kombination gleichzeitig aktiviert werden und im Source Mix lassen sich LFO und Noise mehreren Zielen parallel zuweisen. Hieraus ergeben sich Möglichkeiten, die zwar oft nur subtil sind, aber doch merklich positive Effekte haben.