Mit The Pipe Black stellt SOMA Laboratory ein Instrument vor, das wie kein anderes ist und ein ganz besonderes Maß an Ausdruckskraft und Individualität für Musiker bietet. Der elektronische Blaswandler besteht aus einem speziell entwickelten Kontaktmikrofon, das die interne Klangerzeugung über die Stimme und den Atem ermöglicht. Mit Beatboxing-Techniken kann hier beispielsweise ein synthetisches Schlagzeug simuliert werden – oder es können experimentelle und atmosphärische Klänge gesteuert werden. Hier werden keine Samples getriggert, sondern möglichst viele Parameter aus der menschlichen Stimme zum Ansteuern verschiedener Klänge extrahiert. Mit übersteuert klingenden, verzerrten und krächzenden Geräuschen bis hin zu hallenden Gesängen ist eine Vielzahl an Algorithmen vorhanden.
Da es sich beim The Pipe Black um ein Kontaktmikrofon handelt, muss zur Klangerzeugung nicht zwingend hineingeblasen werden. Auch Schwingungen können die Klangerzeugung steuern, zum Beispiel, indem man sich das The Pipe Black an den Hals hält und die Stimmbänder in Schwingungen versetzt. Das Kontaktmikrofon lässt sich auch komplett entfernen, um externe Signale über den Klinkenanschluss im The Pipe einzuspeisen. Als mögliche Signale können hier beispielsweise weitere Synthesizer oder eine Gitarre dienen. Mit dem Mittelfinger kann die On/Off-Taste auf dem Rücken des Gerätes bedient werden und mit dem Zeigefinger den Effektsensor. An den Seiten befinden sich Regler für drei Parameter sowie einer zum Regeln der Lautstärke und einer zum Auswählen der zwölf Algorithmen. Auf der gegenüberliegenden Seite findet man die jeweiligen Auswirkungen der Paramater auf die drei Regler sowie die des Effektsensors auf die zwölf Algorithmen in gedruckter Form.
Performance-Künstler finden mit The Pipe ein experimentelles Instrument mit zahlreichen Klangmöglichkeiten. Indem Daumen und Zeigefinger unter zwei Metallzylinder gelegt werden, wird das Gewicht von 840g sicher getragen. Gehalten wird es über einen Zweihandgriff, bei dem die rechte Hand unter dem beleuchteten Gitter zusätzlichen Halt gibt. Auf diese Weise ähnelt das Spielgefühl des Instrumentes dem eines Saxophons, während es natürlich völlig anders klingt. Durch die M4-Schraublöcher kann auch ein Stativ bzw. ein Umhängeband befestigt werden. Konstruiert ist das in Schwarz und Weiß erhältliche Instrument aus stabilem Metall. Die Stromversorgung erfolgt hier über ein 4-Pol XLR-Kabel, welches an eine Break-Out-Box angeschlossen wird. Diese verfügt über zwei Line-Ausgänge für einen ausgewogenen Stereoklang unter Verwendung der internen Reverb- und Delay-Effekte.
SOMA Laboratory wurde 2016 von Vlad Kreimer gegründet. Das Unternehmen hat sowohl in Russland als auch in Polen einen Sitz. Der größte Erfolg der Firma war der analoge Drone-Synthesizer Lyra-8. SOMA Laboratory verfolgt experimentelle und individuelle Ansätze für ausdrucksstarke und hochwertige Klänge mit der gleichzeitigen Verwendung bester Technologien des Zeitalters der analogen Synthesizerherstellung. Die russische Abteilung konzentriert sich auf die Entwicklung, während die polnische Abteilung für geschäftliche Angelegenheiten und die Fertigung nach internationalen Standards zuständig ist.
Mit dem Regler des The Pipe können im Uhrzeigersinn die folgenden Algorithmen ausgewählt werden (von rechts nach links): Orpheus, Filterra, Synth, Reverb, Madelay, Pulse, drei Versionen eines Bassdrum-Algorithmus, Octava, Generator and Harcho. Die menschliche Stimme bietet dabei eine Vielzahl von Ausdrucksmöglichkeiten wie z.B. Summen, Singen, Ein- und Ausatmen, mit der Zunge schnalzen, einfaches Sprechen oder Stöhnen, mit denen sich viele Optionen zur Steuerung der Klänge ergeben. Der Name des Herstellers ist hier Programm: Beim Spielen des Instrumentes wird dem gesamten Körper (griechisch: Soma) eine völlig neue Bedeutung zugeschrieben, denn schließlich ist dieser nun bei der Erzeugung der Klänge gänzlich involviert. Es gibt für The Pipe optional erhältliche Kontaktmikrofone, die für ein präzises Ansprechverhalten auf tiefe oder hohe Frequenzen abgestimmt sind.