Ich ließ mir mit meinem Urteil etwas Zeit, da ich bislang nur (fortgeschrittene) Amateurerfahrungen auf Klarinette, dem ES-Alt YAS 475 und dem Tenor YTS 475 habe. (Das Alt-Sax habe ich bei Thomann gekauft) Diese Saxophone sind für mich mit Otto Link Kautschuk- Mundstücken genau richtig, da ich im Blasorchester und in einer Oldie-Band einen warmen, runden und weichen Ton bevorzuge, was mir auch zufriedenstellend gelingt.
Man muss auf einem neuen Instrument schon paar Tage blasen, um zu beurteilen, wie man damit zurecht kommt. Als Vergleich hatte ich ein 32-er Baritonsaxophon von Yamaha mit dem Yamaha Standard-Mundstück, welches mir ein Profi-Musikfreund für unsere gemeinsamen Proben und Auftritte zur Verfügung stellte. Es sollte nun aber was eigenes sein. Meine Erwartungen an das TBS 150 waren natürlich gegenüber dem wesentlich teureren Bari reduziert.
Der erste Eindruck war dann sehr positiv, nach Austausch des Blattes zeigte das Instrument mit dem beiliegenden Mundstück eine leichte Ansprache, der Ton im unterem Register klingt wirklich, wie in der Werbung, warm und rund. In der oberen Oktave war er allerdings wesentlich matter, das g ganz matt, das a zu tief, die oberen Töne über dem c sprechen schlecht an, es gelingt oft nicht (trotz Oktavklappe) zu überblasen.
Ich vermutete erst mal Ansatzprobleme, was sicher zutrifft. Auch scheint für mich ein Blatt Stärke 2,5 für dieses Mundstück zu leicht zu sein. Ein stärkeres habe ich bislang noch nicht probiert, will ich noch testen.
In der Zeit bis jetzt wurden die Intonationsmängel oben nicht wesentlich besser. Damit kann ich mich nicht zufrieden geben, wenn es nicht gelingt, dies abzustellen, ist für mich das Instrument unbrauchbar.
In der Verabeitung gibt es drei zu benennende Mängel:
1. Die Hoch-fis-Klappe schließt nicht wieder, so dass gar kein Ton blasbar ist, nachdem man sie gebrauchte. Man muss sie per Hand am Polster wieder zudrücken. Nun gut, bislang habe ich bei den Arrangements, die wir spielen, auf keinem meiner Saxophopne ein Hoch-fis gebraucht . Aber was angebaut ist, sollte schon funktionieren.
2. Der Bogen kann nicht richtig festgeschraubt werden. Das ist schon gravierender, wenn das Mundstück keinen seitlichen Widerstand bietet und sich wegdreht.
3. Der Karabinerhaken der mitgelieferten Trageschnur hat eine scharfkantige, harte Feder, die beim Einrasten in die Aufnahmeöse, diese tief zerkratzt. Ich habe nach 5-maligen Umhängen des Saxophes die Sicherungsfeder abgezwickt, um die Trageöse am Instrument nicht völlig zu zerkratzen.
Wenn der Ton in der oberen Oktave in Ordnung wäre, hätte ich Punkt 1 und 2 abgestellt, oder abstellen lassen. Das kann sicher nicht ein unlösbares Problem sein.
Ich will in Treppendorf ein gleiches Instrument testen, um festzustellen, ob nur das mir gelieferte die festgestellten Mängel hat . Wenn nur meines die "Macken" hat, würde ich dann gerne tauschen und dazu noch andere Mundstücke (Otto Link, Bahn 7) und andere Blätter probieren.