Das Universal Audio Sphere LX ist ein Modeling-Mikrofon, das 20 klassische Mikrofone unterschiedlicher Bauweise nachbildet. Die Auswahl reicht von gängigen Studiostandards bis zu fast unbezahlbaren Vintage-Mics wie dem Neumann U47 oder dem AKG C12. Das System erlaubt, die Wahl des Mikrofons und Eigenschaften wie die Richtcharakteristik auch nach einer Aufnahme noch zu verändern. Und auch das Mischen des Klangs von zwei verschiedenen Mikrofon-Modellen und das Absenken des Raumklangs ist möglich. Um so vielschichtige Funktionen zu realisieren, wird das Mikrofon über ein enthaltenes Y-Kabel mit zwei Mikrofoneingängen eines Audiointerfaces verbunden. Wesentliche Unterschiede zum größeren Sphere DLX sind die geringere Anzahl von Mikrofon-Modellen und die fehlende Stereo-Funktion.
Als Modeling-Mikrofon arbeitet das Universal Audio Sphere LX Hand in Hand mit dem zugehörigen Plugin Sphere. So verwandelt sich das neutrale Kondensatormikrofon z.B. in ein charaktervolles Vintage-Mikro. In Kombination mit einem Universal Audio Apollo lässt sich die Berechnung des Modelings auf einen internen DSP übertragen. In diesem Fall ist eine faktisch latenzfreie Nutzung möglich. Grundsätzlich ist das Sphere LX aber mit jedem Audiointerface kompatibel, das zwei Mikrofoneingänge und Phantomspeisung bietet. Das Plugin liegt dann als Effekt auf einer Stereospur in einer DAW-Software. Die Rechenvorgänge laufen dabei über die CPU des Computers. So entsteht beim Abhören eine Latenz, die sich mit einem starken Prozessor minimieren lässt.
Mit seiner Auswahl 20 verschiedener Mikrofon-Modelle lässt sich das Universal Audio Sphere LX vielseitig einsetzen. Seine Kerndisziplin liegt bei der Aufnahme aller denkbaren Musikinstrumente bis hin zum Gesang. Aber auch für Sprachaufnahmen ist das rauscharme Mikrofon bestens geeignet. Außerdem können Benutzer von Apollo Audiointerfaces gleichzeitig mit der Mikrofon-Emulation eine Unison Preamp-Emulation nutzen. So lassen sich aufwendige Aufnahmeketten erzeugen, wie sie sonst nur Top-Studios vorbehalten sind. Ein Telefunken ELA M 251 Röhrenmikrofon an einem Neve 1073 Preamp? Kein Problem! Mit seiner Vielschichtigkeit eignet sich das System vor allem für erfahrene Produzenten bis hin zu Profis.
Wenige Hersteller können aus einer so gewichtigen Audio-Tradition schöpfen: Der UA-Gründungsvater Bill Putnam gilt (zusammen mit seinem Kumpel Les Paul) als richtungsweisender Musikproduzent und Entwickler legendärer analoger Studiotechnik. Putnam hat Chuck Berry, Muddy Waters sowie Sarah Vaughn aufgenommen und war Duke Ellingtons Lieblingstontechniker. Er hat den berühmten 1176 Peak Limiter entwickelt und den Teletronix LA-2A-Level Amplifier vertrieben. Dafür gab es im Jahr 2000 posthum einen „Technical Grammy Award“. 1999 haben Putnams Söhne Bill Putnam Jr. und James Putnam Universal Audio neu gegründet und die analoge Vision ihres Vaters in die digitale Musikwelt transferiert. Der Produktkatalog umfasst Audiointerfaces, DSP-Farmen, eine Vielzahl an Plugins und weiterhin analoge Hardwaregeräte.
Das Universal Audio Sphere LX emuliert Mikrofone unterschiedlicher Bauweise. Sowohl Großmembran- und Kleinmembran-Kondensatormikrofone (mit und ohne Röhre) als auch dynamische Mikros bis hin zu Bändchenmikrofonen stehen zur Wahl. Darüber hinaus bietet der Dual-Mode zum Mischen von zwei Modellen Spielraum für kreative Aufnahmetechniken. Dabei können nicht nur Richtcharakteristik und Besprechungswinkel pro Mikrofon angepasst werden. Auch der Nahbesprechungseffekt lässt sich selbst nach der Aufnahme noch regeln. Die alltäglichen Aufgaben beim Recording bewältigt das Sphere LX problemlos. Eine Stereo-Funktion bleibt dem größeren Sphere DLX vorbehalten.