Die Bezeichnung „EWI“ steht für Electronic Wind Instrument – auf Deutsch: elektronischer Blaswandler. Mit dem EWI Solo stellt Akai Professional ein drahtloses Modell vor, das eine umfangreiche musikalische Ausdruckskraft mit der Kontrolle traditioneller akustischer Blasinstrumente vereint. Darüber hinaus werden auch synthetische Klänge geboten. Das Mundstück verfügt über einen Luft- und Lippensensor, mit dem Klänge beim Spielen umfangreich verändert werden können. Die 13 Touch-Sensoren bieten Kontrolle über Parameter, mit denen sich der Klang des Instruments weiter verändern lässt. Ebenfalls lassen sich hierüber auch Effekte einstellen, um dem Klang Lebendigkeit beizufügen. Dieses üppig ausgestattete eigenständige Instrument bietet allen Künstlern eine breit gefächerte künstlerische Ausdruckskraft.
Auf der Vorderseite des Instruments finden sich die verchromten Klappen, auf denen Noten mit acht Fingern gespielt werden können. Auf der Rückseite sind Oktavrollen angebracht, die mit dem Daumen der linken Hand bedient werden und die Oktavlage über eine rechte Erdungsplatte steuern. Mit der gegenüberliegenden Erdungsplatte aktiviert man die Portamento-Funktion, die sich dort auch wieder abschalten lässt. Der Daumen der rechten Hand formt hier nicht einen sogenannten Daumenhaken, der zur Stabilisierung des Instrumentes dient, wie es etwa bei einem Saxophon der Fall ist. Er macht Gebrauch von zwei Platten, die zum Pitchbend dienen. Durch das Mundstück aus weißem Silikon bläst man gegen eine Membran. Diese wiederum steuert einen Parameter zur Notenerzeugung. Der Lippendruck dient zur Steuerung des Vibrato-Effektes. Über einen Regler lassen sich vier verschiedene Griff-Presets laden: Flöte, Oboe, Saxofon und EVI (Electronic Valve Instrument) – hier kann jeder die für sich passende Konfiguration finden.
Das EWI wurde in den 70er-Jahren als eigenständiges Instrument von Nyle Steiner vorgestellt. Seit den 80er-Jahren beschäftigt sich Akai Professional mit der Entwicklung dieses Instruments, das unter anderem von den Jazzmusikern Michael Brecker, Candy Dulfer und Bob Mintzer verwendet wurde. Es ist eher mit einem Synthesizer vergleichbar und stellt nicht etwa die digitale Variante eines akustischen Instruments dar. Dafür bietet es außergewöhnliche Klänge und ermöglicht den Zugriff auf zahlreiche Parameter und Effekte im innovativen Design – das macht jede Performance zu einem Hingucker. Das EWI Solo kann völlig unabhängig gespielt werden – es benötigt keine Kabelverbindung zu einem Rechner. Die Stromversorgung erfolgt über wiederaufladbare Lithium-Ionen-Akkus, die eine Spieldauer von bis zu zwölf Stunden ermöglichen.
Die Marke Akai Professional hat ihren Ursprung im japanischen Traditionsunternehmen Akai, das zum Zeitpunkt seiner Gründung 1929 zunächst Elektromotoren und etwas später auch Tonbandgeräte und Hi-Fi-Produkte herstellte. Spätestens seit 1988 steht der Name Akai schließlich aber auch für Hip-Hop wie kaum ein anderer. Mit der Entwicklung des ersten MIDI-Production-Centers, oder kurz MPC, das in Zusammenarbeit mit Roger Linn entstand, gelang Akai ein legendärer Wurf: Das MPC prägt den Sound von Hip-Hop- und Elektromusik noch bis heute maßgeblich. Bekannte Nutzer der MPC-Reihe sind u. a. DJ Shadow, Eminem und Kanye West. Heute ist Akai bekannt für seine robusten und vielseitigen USB-MIDI-Controller, zu denen nicht zuletzt die langlebige APC-Reihe von Ableton-Controllern gehört.
Die Klangerzeugung des Instrumentes erfolgt samplebasiert: Auf dem Instrument befinden sich intern bereits 200 akustische sowie synthetische Stereosounds. Auf dem Display auf der Rückseite des EWI Solo lassen sich die Sounds auswählen – ungefähr die Hälfte davon stellen Samples diverser Blasinstrumente dar. Daneben gibt es aber auch ungewohntere Klänge wie synthetische Bässe, Leads und sphärische Sounds. Einige Parameter wie etwa die Cutoff-Frequenz oder der LFO können hier direkt am Instrument geregelt werden. Mit dem Sound- und Software-Editor des EWI Solo für Mac und PC lassen sich die Sounds noch detaillierter konfigurieren. Auf der Rückseite findet man weiterhin Buttons, über die Presets abgerufen und gespeichert sowie Effekte zugeschaltet werden können. Am unteren Ende sind der USB-Anschluss und ein Stereoklinkenausgang untergerbacht.