Den Abacus habe ich mir bestellt, um zu schauen, was an der allgemeinen "Maths"-Faszination so dran ist. Meine Konklusion: für mich ist das nichts. Ich hatte noch in der Schule das zweifelhafte Vergnügen mit dem Rechenschieber und mit den Logarithmentabellen. Vielleicht deshalb erweckt alleine schon das Integrale-Symbol in mir sowas wie einen Fluchtreflex. Oder es sind doch andere Gründe im Spiel.
Wie auch immer, mit dem derzeit (Herbst 2023) sehr gefragten Modul konnte ich persönlich nicht warm werden. Irgendwie kann das Ding LFO, irgendwie kann es Hüllkurven (aber keine ADSR), kurz: es kann alles, wenn man Lust auf ganz spezielle Knobelaufgaben hat. Das nicht vorhandene Handbuch (ja, ja: ich habe das Maths-Manual ausführlich durchgelesen) tut das Übrige. Das Modul ist sicher ganz mächtig, wenn man daran Freude findet, und vice versa. Mir wollte es sich nicht erschließen, bin vielleicht zu sehr einerseits in der analogen subtraktiven Welt verankert, andererseits in dem hyperdigitalen Universum. Da ist kein Platz für so eine scheunengroße an-a-logische Babbage-Differenzmaschine.
Einzig die Verarbeitung hat mich positiv überrascht – Nicht-Verschraubung hin oder her. Alles fasst sich stabil an, die Potis leisten gut und konstant Widerstand, auch diese Stummelpotis machen da keine Ausnahme. Die Gestaltung der Frontplatte ist auch zielführender und logischer (!) als das wylte Durcheinander des Originals.
Ehrlich gesagt hätte ich mir jenes Original wohl kaum neu gekauft. Den Behringer dank seines realistischeren Preises dagegen schon – somit entging dem Originalhersteller kein Gewinn. Ich schätze, vielen geht es in dem Punkt so wie mir.
P.S: Warum ich Sterne für "Sound" vergeben soll – Zeus vergebe mir, ich weiß es nicht. Ohne geht es nicht. Ich hau also notgedrungen einen Stern für "Sound" rein bei einem Gerät, das gar keinen Sound macht.