Um ein analoges Eurorack-Modularsystem von einem Computer oder einem MIDI-Keyboard aus ansteuern zu können, benötigt man ein Interface, das die von diesen Geräten gesendeten Noten in analoge Steuersignale umwandelt. Das Behringer CM1A übersetzt MIDI-Noten in CV-Signale für die Tonhöhe und Gate-Signale für die Notenlänge (bzw. zum Auslösen einer Hüllkurve). Das Modul ist im Design der 900er-Modulserie von Behringer gehalten, die einem frühen Vintage-System nachempfunden ist und mit einem speziellen Standard für Steuersignale arbeitet. Mit dem Behringer CM1A können sowohl dieser spezielle Standard als auch die im Eurorack gebräuchliche Norm bedient werden. Eine weitere Besonderheit ist der duophone Modus, der es ermöglicht, ein entsprechend aufgebautes Patch über das Modul zweistimmig spielen zu können.
Das CM1A wandelt eingehende MIDI-Noten in CV- und Gate-Signale um. Als MIDI-Eingang kann entweder der USB-Port oder die 5-polige DIN-Buchse verwendet werden. Das Interface verfügt über einen monophonen und einen duophonen Modus, für die es jeweils eine Anpassung des CV-Bereichs für die Module der 900er-Serie und den gängigen Eurorack-Standard gibt. Für die Grundeinstellung wird einer der vier Modi über einen Taster auf der Platine ausgewählt. Darüber hinaus kann mit einem Schalter auf der Frontseite auch zwischen den Optionen S-Trigger für die Module der 900er-Serie und V-Trigger für andere Module gewählt werden. Diese und weitere Einstellungen lassen sich auch von einem Computer aus mit einer App über den USB-Port vornehmen. Hiermit können der Pitch-Bend-Bereich, der MIDI-Kanal und der CV-Modus sowie der Notenumfang zwischen C0 bis C9 und weitere Kalibrierungen festgelegt werden.
Das Interface ist in erster Linie für Besitzer von Modulen der Behringer 900er-Serie gedacht, da das CM1A auf die speziellen CV- und Trigger-Signale dieser Module eingestellt werden kann, die nicht dem üblichen Eurorack-Standard entsprechen. Mit diesem Modul lassen sich die 900er-Oszillatoren präzise steuern und die Hüllkurven zuverlässig triggern. Da das CM1A aber auch über Modi für gängige CV- und Gate-Signale verfügt, ist das Modul ebenso für Eurorack-Nutzer interessant, die ihr System duophon spielen wollen. Für diese spezielle Anwendung gibt es in der Tat nur wenige Lösungen und das CM1A ist dafür eine günstige Variante. Allerdings sollte man bedenken, dass das Modul keine zusätzlichen Funktionen bietet, wie z.B. die Ausgabe von Clock und Start/Stop oder die Umwandlung von MIDI-CCs, etwa von einem Mod-Wheel, zur Steuerung von anderen Funktionen. Es werden nur MIDI-Noten verarbeitet.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Wer das CM1A in einem klar strukturierten Eurorack-System einsetzt, kann die Grundeinstellungen für CV-Range und CV-Mode beim Einbau des Moduls schnell über den Taster auf der Platine vornehmen. Besitzt man jedoch ein System, in dem Module der 900er-Serie mit anderen Eurorack-Modulen gemischt sind und möchte häufig zwischen monophonem und duophonem Modus wechseln, so empfiehlt es sich, die Umschaltung der Betriebsmodi über die Synthtribe-App vorzunehmen, um nicht ständig das Modul aus- und wieder einbauen zu müssen. Diese Einstellungen sind mit zwei Mausklicks ausgeführt und auf der gleichen Page der App kann auch der MIDI-Empfangskanal sowie der Bereich für das Pitch Bending zwischen 0 und 12 Halbtönen eingestellt werden. Damit auch in der Zukunft mögliche Update über den USB-Port vorgenommen werden können, ist es sinnvoll, die App auf dem Studiorechner zu installiert zu lassen.