Bei dem schier unendlichen Angebot für das Eurorack verwundert es, dass es kaum Audiointerfaces in Modulform gibt. Das Behringer CU1A ist eine kostengünstige Lösung für die direkte Verbindung zwischen Modularsystem und Computer via USB. Hiermit entfallen die Umsetzung zwischen kleinen und großen Klinkenstecker/-buchsen ebenso wie der Umweg über ein externes Audiointerface und das Umstecken zwischen Ein- und Ausgängen. Bei CU1A reicht ein einzelnes USB-Kabel aus, um Audio (Mono oder Stereo) in beide Richtungen zu übertragen. Dabei ist das CU1A für eine unkomplizierte Anwendung sehr gradlinig konzipiert. Es beschränkt sich auf eine qualitative Wandlung der Signale, ohne dass zusätzliche Elemente bedient werden müssen. Die vier Anschlüsse können einzeln auf der Platine zwischen +4 und -10dB umgeschaltet werden, während die Signalpegel im Modularsystem oder im Rechner geregelt werden.
Das nur 6TE breite Modul ist für die Verbindung zu einem Rechner (Mac/PC) mit einer USB-C-Buchse ausgestattet. Die Installation eines Treibers ist nicht erforderlich. Die Stromversorgung des Moduls erfolgt ebenfalls über die USB-Buchse, sodass es weder an die Busplatine angeschlossen noch in die Leistungsaufnahme des Systems eingerechnet werden muss. Auf der analogen Seite sind zwei Audioeingänge und zwei Audioausgänge vorhanden. Somit kann Audio aus dem Modularsystem direkt in einen Rechner übertragen und dort in einer DAW aufgezeichnet werden. Und ebenso lässt sich hierüber Audio aus dem Rechner in das Modularsystem einspeisen, um Klänge, Loops und Audiospuren mit den vorhanden Filtern, Effekten und VCAs zu bearbeiten. Die AD/DA-Wandlung erfolgt mit 48kHz bei sehr geringer Latenz. Zusätzlich verfügt das Modul über einen regelbaren Monitorausgang zum Anschluss eines Kopfhörers.
Das Behringer CU1A ist eine praxisorientierte Lösung für kleine und mobile Setups. Wenn man zum Beispiel nur mit einem transportablen Eurorack-System und einem Laptop arbeitet und die Regelmöglichkeiten sowie Zusatzfunktionen eines separaten Audiointerfaces nicht benötigt, hält das CU1A das Setup übersichtlich und spart eine Komponente ein. Die Audioqualität ist für viele Anwendungen ausreichend, vor allem wenn man ein Setup aus Modularsystem und Laptop für Performances live einsetzen möchte. Wenn jedoch Wert auf Signale mit 96kHz oder höher gelegt wird, etwa weil das restliche Setup oder die DAW-Audiospuren entsprechend konfiguriert sind, empfiehlt sich allerdings der Einsatz eines entsprechend ausgestatteten High-End-Audiointerfaces.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Die häufigste Anwendung für das CU1A ist sicherlich das direkte Aufnehmen von Sounds und Sequenzen in einer DAW. Der VCA des Modularsystems wird einfach mit dem Input des Moduls verbunden, der entweder als Monoeingang oder über zwei VCAs auch in Stereo genutzt werden kann. In der DAW können dann nacheinander verschiedene Sequenzen aufgezeichnet werden, die als Audio-Clips genutzt oder auf mehrere Spuren verteilt zu einem Track arrangiert werden. Andererseits können über die Output-Buchsen des CU1A auch Audiospuren aus der DAW in das Modularsystem eingespeist werden, um dort mit Filtern, Waveshapern und Effekten bearbeitet, verfremdet und moduliert zu werden. Anschließend wird das bearbeitete Audio wieder an den Rechner zurückgeschickt. Bei Timing-kritischem Material, z.B. Drumloops, kann aufgrund der doppelten Wandlung nachträglich ein geringfügiger Ausgleich der Latenz nötig sein.