Ăber die Vorteile will ich hier nicht viel schreiben: Die TE-62 ist in nahezu jeder Hinsicht eine wirklich ausgesprochen gute Gitarre, nicht nur "fĂŒr den Preis", ich bin fast schockiert, was HB fĂŒr den Preis eines Wochenendeinkaufs hier anbietet. Geiles Detail: Sie kommt mit D'Addario-Saiten und klingt sofort astrein â klare Kaufempfehlung ⊠ich hab sie aber dennoch zurĂŒckgeschickt.
Die zwei GrĂŒnde fĂŒr die Retour hĂ€tte ich vielleicht auch vorher wissen können, will sie hier dennoch fĂŒr Interessenten festhalten â und fĂŒr alle, die zwischen der direkten Konkurrenz, der Squier Affinity und der TE62 schwanken (oder vielleicht sogar Richtung Classic Vibe schielen).
(0. Das ist kein wirklicher Grund, aber HB verfĂŒhrt einen ja regelrecht dazu, sich eher mit dem Gear-Shopping als dem Gitarrenspiel zu befassen ... bis kein Platz mehr an der Wand ist. Wer's braucht, bitte, aber hier ist weniger mehr: weniger shoppen, mehr spielen.)
1. Die Farbe ist doch recht "flashy". Das Glitzern im Lack kommt sehr stark raus â muss man mögen, ich mag es nicht, hĂ€tte die Farbe lieber mehr vintage gehabt, wĂŒrde mE auch besser zum tollen Double-Bind passen. Geschmacksache. Gern hĂ€tte ich sie mir stattdessen ohne DB und in einer anderen Farbe bestellt (Shell Pink đ) â aber hier der entscheidende Unterschied zu den Squiers:
2. Der Griffbrettradius. Der ist verglichen mit den echten Teles und den Squiers geradezu "riesig", das Griffbrett also deutlich flacher. Im Gegensatz zur Affinity (und auch zur Classic Vibe, gleicher Radius) spielt sich dieses Brett total anders. Ich hÀtte es nicht gedacht, aber im direkten Vergleich fÀllt das wirklich auf; mir zumindest. Auch das mag Geschmack- bzw. Gewöhnungssache sein, aber hier meine Frage an HB:
Wenn ihr die Teles (und Strats) schon (so gut!) kopiert â warum dann mit einem so anderen, so Fender-untypischen Griffbrett?!
Vielleicht ist es ja moderner oder die Herstellung einfach gĂŒnstiger, aber dieses Detail spricht fĂŒr mich dann eben doch dafĂŒr, ein paar Euro mehr in die "Original-Kopie" zu investieren, also in die Squier Affinity â selbst wenn die TE-62 etwa bei den Mechaniken und der Elektrik mmN sogar die Nase vorn hat: SpielgefĂŒhl geht fĂŒr mich vor. Auch die Roswell-PUs können es locker mit der Affinity aufnehmen, wenngleich sie fĂŒr mich etwas kĂ€lter klingen.
(Mit der Classic Vibe sind beide Gitarren nicht wirklich vergleichbar, aber nach einer Stunde mit abwechselnd allen dreien in den HĂ€nden wĂŒrde ich jedem, der es ein bisschen ernster meint mit dem Gitarrenspiel - und das dĂŒrfte ja die Zielgruppe dieser Preisklasse sein â, immer empfehlen, die ~200 Euro mehr in die CV zu investieren. Affinity und TE62 sind einfach andere Instrumente, spielen in anderen Klassen. Mit der Classic Vibe ist man in puncto Optik, SpielgefĂŒhl und Klang einen riesigen Schritt nĂ€her an den Originalen.)
Wen aber das Tele- bzw. Fender-untypische Griffbrett nicht stört, ist mit der TE62 vermutlich besser bedient, als mit der Affinity.