Die Tube Engine von Mooer kommt den Bedürfnissen vieler Gitarristen entgegen, da sie sich ideal eignet, die sorgsam zusammengestellte Pedal-Plattform oder den digitalen Modeling-Amp an einer Lautsprecherbox der Wahl zu betreiben. Aufgrund des rein analogen Signalpfades und der Class-A/B-Röhrenendstufenschaltung kommt die Mooer Tube Engine auch für puristische Setups mit Röhrenvorverstärkern in Frage. Die Class-A/B-Röhrenschaltung hat zwar eine bessere thermische Effizienz als eine Class-A-Schaltung. Im Vergleich zu einer modernen Class-D-Endstufe mit 20 Watt strahlt die Mooer Tube Engine allerdings deutlich mehr Wärme ab. Für die traditionelle Schaltung und die solide Konstruktion ist der Preis gut und macht die Mooer Tube Engine für einen weiten Kundenkreis attraktiv, da sie den aktuellen Trend zu individuell zusammengestellten Gitarren-Setups bedient.
Als klassische Röhrenendstufe ist die Tube Engine von Mooer weniger ein neutrales Bindeglied zwischen Pedalboard, Preamp oder Modelling-Amp und Lautsprecherbox, sondern maßgeblich am Klang der gesamten Kette beteiligt. Das Zusammenspiel aus zusätzlicher Sättigung des Vorstufensignals durch eventuelle Endstufenverzerrung, die besonderen harmonischen Verzerrungen, die bei der Verstärkung mit Röhren auftreten und das komplexe Verhalten zwischen Last des Lautsprechers und der Impedanz der Endstufe bieten ein weites klangliches Experimentierfeld. In der Signalkette befindet sich die Mooer Tube Engine zwischen Preamp oder Modeling-Amp und Lautsprecherbox. Bereits mit Hilfe des Kippschalters Hi/Low zur Wahl der Eingangsimpedanz lässt sich durch den Eingangspegel Einfluss auf den Klang nehmen. Mit dem Presence-Regler kann dem Endstufensignal durch eine Anhebung der hohen Frequenzen mehr Klarheit verliehen werden.
Der puristische Aufbau der Mooer Tube Engine als Class-A/B-Röhrenendstufe macht sie zunächst für Röhren-Fetischisten, die ihren Tube-Vorverstärker anschließen möchten, interessant. Sowohl bei den beiden Vorstufenröhren ECC83 und ECC81 als auch bei den Endstufenröhren EL84 hat sich Hersteller Mooer für relativ weit verbreitete, günstige Modelle entschieden, die in den meisten Ländern dauerhaft lieferbar sind. Die Mooer Tube Engine kann allerdings auch schamlos dazu verwendet werden, den Klang eines digitalen Modeling-Rigs mit bewährtem Röhren-Sound aufzupolieren. Oder man schließt ein Pedalboard ohne weiteren Vorverstärker direkt an die Mooer Tube Engine an. Besonders für Besitzer einer All-In-One-Lösung, die Amp-Modeling, Cab-IRs und Effekte in einem Gerät vereinigt, ist die Mooer Tube Engine mit einer 1x12“- oder 2x12“-Lautsprecherbox die ideale Ergänzung für das individuelle Setup.
Mooer aus dem chinesischen Shenzhen bietet seit 2010 Produkte für Gitarristen an - vom kleinen Einzelpedal über Multieffektgeräte bis hin zu Kompaktverstärkern. Der Hersteller startete mit diversen Kleinpedalen und dürfte insbesondere durch das aufwändige Delay-Pedal Ocean Machine, das 2016 in Zusammenarbeit mit Devin Townsend entstand, bekannt geworden sein. Inzwischen bietet Mooer auch Lösungen mit modellierten Verstärkern, Boxensimulationen auf der Basis von Impulsantworten und Matching-Equalizern an. Der Fokus des Herstellers liegt dabei auf der Nutzung digitaler Technologien.
Eine gute Röhrenendstufe ist ein wichtiges Element eines modernen, modular aufgebauten Gitarren-Setups, bei dem die Anwender nicht alle Komponenten von derselben Marke kaufen, sondern sich aus dem Angebot am Markt die Rosinen herauspicken, die sie haben möchten. Die Mooer Tube Engine ist ein solches Element und bietet ausreichend Leistung, um die Preamp/Pedal-Plattform an eine 1x12“- oder 2x12“-Lautsprecherbox anzuschließen. 20W Endstufenleistung sollten locker ausreichen, um nicht nur den Proberaum in Wallung versetzen, sondern auch kleinere Bühnen in Clubs. Dank des warmen Röhrensounds, dem attraktiven Preis und Formfaktor stellt die Mooer Tube Engine so etwas wie das fehlende Glied in der Kette zwischen modernen Gitarren-Setups, egal ob Pedal-Plattform, puristisches Tube-Setup oder Modeling-Floorboard und Lautsprecherboxen dar. Eine altbewährte Lösung für den moderne Gitarristen.