Wie funktioniert aber die Verbindung zu einem Controller z.B. in Verbindung mit einem Synthesizer in PlugIn-Form? Möglich wird sie durch die Verwendung systemexklusiver Daten z.B. im MIDI-Format und der MIDI-Schnittstelle am Audiointerface. Während die ersten midifizierten Hardwaresynthesizer Anfang der 80er nur Notenhöhe, Lautstärke und Notenlänge per MIDI empfangen konnten, wurde das Spektrum der darstellbaren Parameter immer weiter ausgeweitet. LowPass-Eckfrequenz, Resonanzwert, Hüllkurve, dies ist heute alles per MIDI-Systemexklusiv steuerbar.
Das Problem: Jeder Instrumenten-Hersteller kocht sein eigenes MIDI-Süppchen, so das die Datenpakete für gleiche Parameter völlig verschieden ausfallen können - und sogar von Gerätetyp zu Gerätetyp unterschiedlich sind. Deswegen ist die "Mapping"-Intelligenz eines Controllers so von entscheidender Bedeutung
Die Länge und Aufbau einer systemexklusiven Meldung ist frei und von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Sie weichen also von den üblichen standardisierten MIDI-Daten für Note-On, Off, Velocity etc. ab.
Die Darstellung systemexklusiver Meldungen erfolgt in Hexadezimal, - also mit einem Zahlensystem basierend auf der Zahl 16. Gezählt wird: 0 - 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - A - B - C - D - E - F |
Die Umsetzung ist allerdings nicht ganz so simpel und der Umgang erfordert Einarbeitungszeit.
Gestartet wird mit einem Status-Byte (Wert FOH) für den Start der Meldung. Am Ende folgt (End of Exclusive) der Wert F7H. Das erste Datenpaket beschreibt den Hersteller (Hersteller-ID innerhalb 0-127 z.B. 41H für Roland), das aus einem oder drei Bytes bestehen kann. Nun folgen die Geräte-Kennungen (z.B. 7GH für VS-880 etc.) und die MIDI-Device-ID (Roland werkseitig 10H), die es ermöglicht, mehrere gleiche Geräte zu unterscheiden.
Anschließend folgen die eigentlichen Datenpakete für die Geräteparameter, die wie gesagt sogar innerhalb eines Herstellers unterschiedlich ausfallen können. Übertragen werden können: Presets, einzelne Klang-, und Systemparameter des Gerätes, Klang-Bänke, MIDI-Sequenzen und Samples. Letztere sind als Standards in die MIDI-Geschichte eingegangen: Standard MIDI File Format (SMF) für MIDI-Sequenzen und MIDI Sample Dump für Samples.
Wie Sie vielleicht aus der Praxis kennen, stören uns die groben Stufen eines Reglers z.B. zur Lowpass-Steuerung. Ergebnis: Klangsprünge werden hörbar. Eine Lösung ist, für einen Controllerwert intern zwei Controller zu verwenden. So wird aus einem 8-Bit Controller ein 16-Bit Controller und aus 256 Stufen werden unhörbare 64.000.