Digitalwandlung
Ein analoges Tonsignal, z.B. das eines Mikrofons muss digitalisiert werden, um in einem Digitalmixer bearbeitet werden zu können. Hierbei wird das zeit- und wertekontinuierliche analoge Signal abgetastet, um diskrete Werte zu erhalten. Die sogenannte Samplerate gibt an, wie oft das Signal abgetastet wird. Bei Standard CD Qualität (44,1 kHz) passiert das z.B. 44.100 Mal pro Sekunde. Je höher die Samplerate, desto genauer ist die digitale Abbildung des analogen Signals. Gängige Samplerates bei Digitalmixern sind 48 kHz oder 96 kHz.
Das abgetastete Signal wird im Nächsten Schritt quantisiert. Stichwort ist hier die Bittiefe (oder Bitrate). Sie spiegelt den Dynamikumfang des Signals wider, indem sie bestimmt, in wie vielen Abstufungen die Amplitude abgebildet werden kann. Auch hier gilt: je höher die Bittiefe, desto genauer ist die digitale Abbildung des analogen Signals.
Man sieht also, dass die Digitalisierung von Tonsignalen immer mit einem gewissen Verlust behaftet ist. Bei höheren Abtastraten und Bittiefen ist diese aber nur noch messtechnisch zu belegen und ist für den Otto-Normal-Hörer nicht wahrnehmbar.
Signalbearbeitung
Das Signal bleibt nach der Wandlung digital und wird mithilfe sogenannter DSPs (Digitale Signalprozessoren) bearbeitet. Erst am Ausgang wird das Signal wieder analog gewandelt. Digitale Mischpulte besitzen oft pro Kanal einen vollparametrischen EQ (oftmals sogar mit einem Real Time Analyzer), ein Noise Gate und einen Kompressor. Es stehen außerdem mehrere interne Effektprozessoren und graphische EQs zur Verfügung. Man spart sich also das ganze 19‘‘ Equipment, das man früher in Sideracks mit sich rumgeschleppt hat.
Die Bedienoberfläche selbst ist quasi nur eine Fernbedienung für den DSP. Bei der Vielzahl an Funktionen wäre ein Mixer enorm groß, wenn jede Funktion einen eigenen Regler hätte. Daher gibt es den sog. Channel Strip (also die Kanalbearbeitung) nur einmal am Pult, er regelt aber alle Kanäle.
Erst durch Auswählen eines Kanals kann man selbigen dann auch bearbeiten. Gerade im Umstieg von Analog- zu Digitaltechnik kann das eine potentielle Fehlerquelle sein. An den neuen Workflow gewöhnt man sich aber schnell. Der Vorteil ist, dass man mit etwas Einarbeitung eine hohe Übersichtlichkeit v.a. beim Mischen vieler Kanäle hat, da die Mischoberfläche sehr kompakt ist. Analoge Mixer sind bei hoher Kanalzahl zwangsläufig riesig.