2. Felle für Snaredrums

Einlagige, weiß beschichtete Felle sind die Allrounder für eure Snaredrum

Die gute Nachricht zuerst: Es gibt für Snaredrums tatsächlich eine Art „Fell-Industriestandard“, der für nahezu alle Einsatzgebiete funktioniert. Dabei besteht das Schlagfell aus einem einlagigen, weiß beschichteten Modell, als Resonanzfell kommt ein besonders dünnes, klares Exemplar zum Einsatz. Die meisten Snares kommen so ausgestattet zum Händler, die Mehrheit aller Drummer spielt diese Kombination.

Der Grund dafür ist schnell erklärt. Für einen dynamischen Klang ist ein einlagiges Schlagfell die beste Wahl, denn es transportiert die spielerischen Details optimal in das Instrument hinein und liefert einen transparent klingenden Attack. Die weiße Beschichtung (Coating) sorgt gleichzeitig für eine leichte Dämpfung und hält den Ausklang (Sustain) im Zaum. Außerdem ist damit das Spiel mit Jazzbesen möglich, welche zur vollen Tonentfaltung eine leicht angeraute Felloberfläche benötigen. Typische Vertreter dieser Fellgattung sind das Remo Ambassador Coated, das Evans UV1 Coated oder das Aquarian Texture Coated.

Das Snaredrum-Resonanzfell ist deutlich dünner

Das sehr dünne Resonanzfell fängt hingegen die Bewegung des Snareteppichs optimal ein und verwandelt sie in den typischen „Schnarrsaiten“-Klang, dem die Snaredrum eben ihren Namen verdankt. Ihr erkennt diesen Felltyp an dem Namenszusatz Snare Side, Snare Resonant oder Hazy. Reguläre, klare Felle solltet ihr nicht als Snare-Resonanzfelle verwenden, der Klang wird dann eher stumpf und die Ansprache ist weniger sensibel.

Einige Hersteller packen beide Felltypen in ein Snarefell-Set oder ein Bundle. Für das „Aufmöbeln“ eures Snaresounds ist das ein gutes Angebot, denn so könnt ihr ein paar Euro sparen im Vergleich zu den Einzelpreisen.

Doppellagige Snarefelle besitzen einen trockeneren Klang und sind etwas haltbarer als einlagige Versionen

Viele Drummer schwören auf doppellagige Snaredrum-Felle wie zum Beispiel das Remo Emperor Coated, das Evans G2 Coated oder das Aquarian Performance II Coated. Der Vorteil der zweiten Lage ist ein kontrollierterer, subjektiv etwas „fetterer“ Sound und eine erhöhte Haltbarkeit im Vergleich zu den einlagigen Kollegen.

Snarefelle mit mittigem Punkt (Dot) besitzen etwas mehr Attack und Haltbarkeit

Ihr mögt einen lebendigen Snaresound, der jedoch eine Spur mehr Attack vertragen könnte? Dann dürfte der Kauf eines Snarefells mit mittigem Dot eine gute Wahl sein. Bei den entsprechenden Modellen kleben die Hersteller einen runden Punkt auf die Ober- oder Unterseite des Snarefells, um dieses zu verstärken. Klanglich sorgt dies für etwas mehr Härte und Fokus, mechanisch fungiert der Punkt als Lebensverlängerung für das Fell. Als Klassiker gilt das Remo CS (Controlled Sound), welches es auch als doppellagige Emperor-Version gibt. Bei Evans wird diese Behandlung Power Center genannt, auch hier könnt ihr zwischen unterschiedlichen Ausführungen wählen.

Eingearbeitete Dämpfringe machen den Snaresound deutlich trockener

Manche Drummer lieben sie, bei anderen sind sie verhasst. Die Rede ist von Obertönen, auch Nachklingen oder Ring genannt. Sie entstehen im Randbereich des Fells und sorgen – je nach Blickwinkel und musikalischer Situation – für Lebendigkeit oder oder kaum kontrollierbares „Gejammer“. Sie lassen sich allerdings leicht mit entsprechenden Dämpfungsprodukten oder in Eigenregie mit Gaffa-Tape oder Taschentüchern in den Griff bekommen. Wer das nicht möchte, kann eine fertige Lösung in Form eines vorgedämpften Snarefells kaufen. Ein am Rand eingearbeiteter Dämpfring eliminiert die Schwingungen und sorgt für einen kontrollierten, trockenen Sound. Ein sehr beliebtes Modell ist das Evans Genera Dry, bei Remo wird gerne das Remo Po-werstroke 3 gekauft. Wenn ihr eine Kombination aus Attack, sehr hoher Haltbarkeit und einem trockenen Sound wünscht, sind Produkte wie das Remo Powerstroke 77 zu empfehlen. Sie sind zwar teurer, dafür müsst ihr als Heavy Hitter im Rock oder in Metal-Genres aber auch seltener neue Snarefelle kaufen.