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3. Technische Parameter

Grenzfrequenz

Die Grenzfrequenz ist überhaupt die Eigenschaft, die wir nutzen wollen. Abgekürzt mit f0 (sprich: eff null), gibt sie die Stelle im Frequenzspektrum wieder, an der der Effekt einsetzen soll, also zum Beispiel 80 Hz bezogen auf unsere oben angegebene Schaltung. Somit ließen sich dann sogenannte Trittschallgeräusche dämpfen. Genau genommen setzt sie bei -3 dB bezogen auf das Eingangssignal ein. Sollte dies mit genau 0 dB anliegen, so würde die Grenzfrequenz bei eben -3 dB ansetzen.

Beim Rupert Neve Designs Portico 5033 wurde das komplette Frequenzband in 5 Bereiche aufgeteilt. Jeder dieser 5 Bereiche: LF (Hochpass), LMF (Low-Mid-Frequency), MF (Mid-Frequency), HMF (Hi-Mid-Frequency), sowie einen HF (Tiefpass) hat jeweils eigene Parameter. Hier ist das 2. Band (LowMiddle Frequenz) abgebildet mit einem Regelbereich von 50-400Hz.

Flankensteilheit

Auch diese Eigenschaft ist sehr wichtig. Sie gibt uns einen Eindruck von der Breite des Eingriffs in das Frequenzspektrum. Haben wir zum Beispiel nur 6dB/Oktave (siehe oben), dann ist die An- oder Absenkung über einen größeren Ausschnitt des Frequenzbandes verteilt. Man nennt dies auch einen Filter 1.Ordnung.

Beim Rupert Neve Designs Portico 5033 ist die Flankensteilheit in jedem der 5 Bänder +/- 12 dB einstellbar, was einem Filter 2.Ordnung entspricht.

Die Oktave bedeutet dabei, je nach Betrachtung, eine Verdopplung oder Halbierung der Grundfrequenz. In der folgenden Grafik verläuft die Kurve zwischen 100 und 200 Hz über 6 dB.

In der Grafik sehen wir noch eine weitere Flanke. Sie hat die Steilheit von 12 dB/Oktave, was einem Filter 2.Ordnung entspricht.

Aus der Addition von jeweils 6 dB ergeben sich die nächsten Werte: 18 dB = 3.Ordnung, 24 dB = 4. Ordnung

Noch ein Wort zu den Ordnungen: Es kommt ab- und an vor, dass uns in diesem Zusammenhang, abhängig von den Entwicklern, auch diverse Bezeichnungen beglücken können. Werbewirksam sind die Bezeichnungen allemal: Butterworth-, Bessel- oder Linkwitz-Riley-Filter. Sie unterscheiden sich jeweils in ihrem Übertragungsverhalten, wobei auch hier eine Hörprobe über ihre Qualität entscheiden sollte.

Bandbreite oder Güte des Equalizers (Q)

Ist mit der Flankensteilheit den Hoch- oder Tiefpässen noch einigermaßen genüge getan, brauchen wir für einen Bandpass einen bestimmten, abgegrenzten Bereich des Frequenzbandes. Entsprechend der Breite des Ausschnitts, sprechen wir dann zum Beispiel von Oktav- oder Terzbandfiltern, die ihrem Verhalten entsprechend auch genormt sind. Oft finden wir dafür als Bezeichnung an Equalizern den Buchstaben "Q" für Quality.

Schön zu sehen: der Q-Regler des Neve 5-Band Equalizers im LowMiddleFrequenzy Band, wobei der linke Anschlag des Reglers einer zahlenmäßig geringen Güte entspricht (z.B. 0,5). Entsprechend breit wird damit der Ausschnitt aus dem Frequenzband. Mit dem rechten Anschlag verhält es sich konsequenterweise genau anders herum.

An dieser Stelle auch ein Wort zu den Zahlenwerten. Möglicherweise hat Rupert Neve, einer der Sound-Engineers unserer Zeit, bewusst auf Werte am Q-Regler verzichtet, um uns vom Eigentlichen nicht abzulenken, nämlich dem Klang! Grundwissen über gängige Werte ist die eine Sache, das Hören, was sich durch unser Tun gerade entwickelt, die Andere.

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